6. Das Vermächtnis der weisen Hexe

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6.1 (Gabriel)

Verzweifelt sah ich meinen Schreibtisch an, auf dem sich die Arbeit nur so stapelte. Erst jetzt sah ich, wie lange ich schon nicht mehr in meinem Arbeitszimmer war. Ich setzte mich auf den Stuhl und nahm mir den ersten Stapel vor. Jetzt wo ich offiziell der Nachfolger meines Onkels war, kamen sämtliche Orden mit ihren Anliegen und Bitten zu mir und nicht mehr zu Romano.

Vorsichtig klopfte es an der Tür und ich gab ein genervtes "Herein" von mir. Aramo sah mich etwas verwundert an, als er rein kam. "Entschuldige bitte. Ich weiß du hast viel zu tun, aber hier ist jemand der dich dringend sprechen will.", sagte er und zuckte mit den Schultern. "Dann lass ihn rein. Aber wenn er weg ist, will ich meine Ruhe haben.", brummelte ich vor mich hin und widmete mich wieder dem Schreiben vor mir. Aramo verneigte sich und machte meinem Besucher Platz, damit er eintreten konnte.

"Hoheit, verzeiht bitte die Störung, aber es ist wichtig.", sagte eine tiefe männliche Stimme zu mir. Ich blickte auf und meine Augen wurden groß vor Erstaunen. Vor mir stand mein Meister aus früheren Tagen. "Daniel, was machst du hier? Wir haben uns ja ewig nicht mehr gesehen. Setz dich doch.", sagte ich zu ihm und war etwas verwirrt. Daniel kam auf mich zu und setzte sich auf den Stuhl vor mir.

"Hoheit, ich habe gehört, dass Ihr die Orden zusammen trommelt. Ich wollte erst nicht glauben, was die anderen erzählen, aber dann ist bei uns in Paris was schlimmes geschehen. Ich würde echt nicht zu euch kommen, wenn es nicht wichtig wäre." Er sah mich gequält an und ich spürte sofort, dass etwas nicht stimmte. Daniel, war der Ordenführer in Paris und einer der wenigen Ur Halbvampire die noch am Leben waren. "Sag, mein Freund, wie kann ich dir helfen?" Daniel schloss die Augen, dann sah er mich feste an.

"Es geschah letzte Nacht. Ich kam gerade mit zwei meiner Kriegern von der Jagd, als wir es sahen. Ein dutzend vollwertige Vampire haben unsere heilige Notre Dame angegriffen. Sie waren gerade dabei die Türen auf zu brechen, als wir kamen. Wir kämpften mit ihnen und auch die restlichen Krieger eilten uns zur Hilfe. Einen von ihnen mussten wir töten, die anderen konnten wir in die Flucht schlagen. Ich wollte eigentlich zu Romano, aber der schirmt sich nur ab. Von Magnus habe ich erfahren, dass Ihr mit dem Vorfall eher etwas anfangen könnt.", Daniel machte eine Pause und sah mich eindringlich an. Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück. "Dann sind sie also schon bei euch. Und wir dachten, sie fangen bei uns an, wegen den Schwestern."

"Wie meint Ihr das?", fragte Daniel mich etwas verwirrt.

Ich setzte mich wieder gerade hin und stützte mich mit den Ellenbogen auf meinen Tisch ab. "Es gab schon zwei Angriffe auf die Schwestern. Einer galt Julia, sie ist eine von uns und der andere galt allen drein. Bei dem Angriff an Julia war es einer von Luzifers Offizieren, bei dem anderen war es Luzifer persönlich. Er will irgendetwas damit bezwecken.", sagte ich zu ihm.

"Was denkt Ihr, ist der Grund?", fragte er mich interessiert.

"Ich denke, er will mit den Angriffen auf die Orden die Prinzessin finden bevor wir es tun.", beantwortete ich seine Frage.

„Habt Ihr sie denn schon gefunden oder seid Ihr immer noch auf der Suche?"

Ich schüttelte den Kopf, er durfte nicht wissen, dass wir die Prinzessin schon längst gefunden hatten. „Nein, leider noch nicht. Aber wir halten Augen und Ohren offen."

Mein Handy, das neben mir lag fing an zu summen und ich sah, das mir Julia eine SMS geschrieben hatte. Ich schmunzelte, als ich sie lass und sah Daniel neugierig an.

„Sag mal, Daniel. Kann es sein, das du bei uns vor dem Haus standest?" Verwundert sah er mich an. „Ja, aber nur kurz. Als ich merkte, dass Ihr nicht da wart bin ich hier her gekommen. Wieso fragt Ihr?" Ich sah ihn an und musste ein Lachen unterdrücken.

Krieger des Lichts   Licht und SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt