7. Weihnachten mal anders

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7.1 (Julia)

Die Wochen nach meiner Enthüllung vor Anne war ich mit Gabriel mehr in seinem kleinen privaten Fitness Studio, als bei uns in der Wohnung. Ich saß nach meinem Training auf dem Boden und beobachtete Gabriel beim Gewichte heben. Einzelne Strähnen lösten sich aus seinem Zopf und fielen ihm über die Schultern. Der Schweiß ließ seine Haut schimmern wie flüssiges Gold, was seine Muskeln noch besser zur Geltung brachten. Der typische Krieger eben. Wie konnte ein Mann so gut aussehen? ich war so in Gedanken versunken, das ich nicht merkte, wie er anfing mich zu beobachten.

"Bist du schon fertig?", fragte er mich nach einer gefühlten Ewigkeit.

"Was? Ach, ja schon lange. Ich wollte dich nur nicht stören.", stotterte ich etwas verlegen.

"Gut, dann wird es Zeit mit dem Kampftraining an zu fangen."

Gabriel kam zu mir und lächelte mich mit einem schiefen Lächeln an. Ich reichte ihm mein Handtuch und er wischte sich damit den Schweiß vom Gesicht. Er nahm meine Hand und zog mich auf die Füße. Wir gingen in einen Nebenraum, der mit Judomatten ausgelegt war. In der Mitte blieb Gabriel stehen.

"Ok, wir haben in den letzten Wochen deine Ausdauer und deine Kraft trainiert. Jetzt wird es Zeit, dass du das Kämpfen richtig lernst."- er hielt kurz inne und sah mich abschätzend an, dann sprach er weiter, " Möchtest du es gleich mit einer Waffe probieren, oder erst einmal ohne?"

"Ich denke mit ist am besten. Dann bekomme ich gleich das Richtige Gefühl." Gabriel nickte und ging zu einem kleinen Schrank auf der anderen Seite des Raumes. Ich folgte ihm und sah ihm über die Schulter als er diesen öffnete. Der Inhalt ließ mir den Schauer über den Rücken laufen. Egal, wo ich hin sah, es hingen überall Waffen aller Art.

"Du weißt, wie man einen Vampir tötet?", fragte mich Gabriel während er nach der passenden Waffe suchte. "Nein, das hat mir noch nie jemand gesagt oder gezeigt.", antwortete ich ihm. Er sah mich verwundert an und schüttelte den Kopf.

"Na gut, dann werde ich es dir erklären. Es gibt vier Möglichkeiten einen Vampir zu töten. Die erste, du kannst sie mit Feuer töten. Was für dich, glaube ich, am leichtesten ist. Die zweite ist nicht gerade kompliziert, aber auch nicht einfacher. Du kannst sie mit einem Schwert oder einem Dolch töten, der das Wappen meiner Familie trägt und von deiner Familie gesegnet wurde. Diese können aber nur wir Krieger, ihr drei Hexen oder die Königsfamilie tragen. Die dritte Möglichkeit ist so ein kleiner silberner Pflog oder irgendein anderer spitzer Gegenstand aus Silber. Wichtig ist nur, es muss Reihens Silber sein. Und die vierte Variante ist etwas, was viel Kraft braucht. Du kannst ihnen das Herz raus reißen. Ich glaube, wir fangen damit an.", schloss er seine Erklärung und lächelte mich an. Gabriel reichte mir einen kleinen silbernen Gegenstand, der wie ein Füller aussah.

"Was ist das? Damit kann ich aber keinen erledigen.", sagte ich zu ihm und hielt ihm das Ding unter die Nase. Gabriel fing an zu lachen und nahm es mir wieder aus der Hand.

"Das, liebste ist ein Pflog. Er ist extra als Füller getarnt, damit man es nicht gleich erkennt und du ihn ohne Probleme überall mit hin nehmen kannst." Er drückte gegen den Deckel und der Pflog kam heraus geschossen. Ich nahm ihn diesen wieder ab und drehte ihn herum.

Gabriel zeigte auf ein Schwert, das an der Rückwand des Schrankes hing.

"Mein Schwert kennst du ja bereits." Ich nahm es heraus und sah es mir genauer an. Der Griff bestand aus fein gearbeiteten keltischen Ornamenten die in einander verschlungen waren. Das Muster schlang sich auch über die Klinge und lief an der Spitze aus. Ich hängte es wieder zurück und zeigt auf zwei Schwerter, die nicht so prunkvoll verziert waren. "Wem gehören die beiden?", fragte ich Gabriel neugierig.

Krieger des Lichts   Licht und SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt