Kapitel 45 Raevyn

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Never did I know
I could get this low
I could get this low for you
Now the sun don't shine
And the rain don't pour
And I'm still thinking about you

~Low by The Driver Era


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Raevyn Sermanni

Police Department Albuquerque

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Vor ein paar Wochen hätte man mir erzählen können, dass ich einmal eine waschechte Leiche sehen würde. Nun ja, ich hätte die Person vermutlich ausgelacht und für Verrückt erklärt, die mir so etwas erzählt hätte, aber traurigerweise habe ich tatsächlich eine Leiche gesehen. Und nicht nur eine.

Ich sah, wenn ich meine Augen schloss, das Bild der älteren Dame vor mir auftauchen; wie sie in einer roten Blutlache lag, die Augen totenstarr zur Decke gerichtet. Ich schüttelte meinen Kopf, um das Bild zu verscheuchen. So richtig gelang es mir nicht, aber immerhin überkam mich keine Übelkeit mehr, wenn ich daran dachte.


Ich saß im Büro meines Bruders, eine halbleere Kaffeetasse in meiner Hand und starrte vor mich hin. Ich hatte Jason alleine hinter dem Spiegel zurückgelassen und entschlossen zu warten, bis die mit Lucius' Verhör fertig waren. Das Ergebnis konnte ich mir schon alleine zusammenreimen. Lucius wird nichts gesagt haben und alle sind so ratlos wie vorher. Ohne Informationen, die er zur Überführung seines Vaters preisgeben könnte, in den Händen.

Naits Büro war nicht besonders groß, obwohl er eine leitende Stelle in diesem Polizei Department inne hat. Ich saß auf einem großen Leder Drehstuhl hinter seinem Ahorn Schreibtisch. Neben mir standen Regale an der Wand, die Akten enthielten und gegenüber hing eine große Uhr, die stetig tickte. Die Zeit vergeht so langsam, wenn man auf etwas wartet und mein halbleerer Kaffee war mittlerweile auch schon kalt geworden. Ich stöhnte und stand auf, mit dem Ziel, mir aus der kleinen Küche am Ende des Flures eine neue Tasse zu hohlen.

Das Polizei Department war nicht besonders groß, aber dennoch ziemlich verwinkelt. Es bestand aus einem langen Gang, an dem sich mehrere kleinere Zimmer und Büros anschlossen. Das größte aller Zimmer besaß wohl Mr. Walt, der Chef meines Bruders.

Als ich auf den Flur schlüpfte war es still und dunkel. Mittlerweile war es schon echt spät geworden und die anderen Leute, die hier arbeiteten, hatten schon längst Feierabend gemacht. Ich zog die Tür von Naits Büro hinter mir ins Schloss und sah den Gang hinunter.

Ich wusste nicht was es war, aber irgendetwas kam mir komisch vor. Also schlich ich auf leisen Sohlen den dunklen Korridor entlang. Ich kam an der Tür des Verhörraums vorbei, in dem immer noch Lucius, Nait und Mr. Walt waren und Jason, der im angrenzendem Zimmer durch den Spiegel blickte und zuhörte.

Ich schlich weiter und kam mir wie ein Einbrecher vor, dabei hatte ich ein gutes Recht hier zu sein. Schließlich wollte mir nur eine Tasse Kaffee aus der Küche holen. Drei Meter weiter machte der Gang einen Bogen nach links. Ich blieb kurz stehen, weil ich dachte, ich hätte Schritte gehört, aber als ich lauschte, war es wieder toten Still.

Ich lief weiter. Aber als ich um die Ecke bog passierte es.

...

Ich stieß mit jemandem zusammen, der recht groß war.

„Woaw", stieß ich aus und taumelte zurück. Als ich wieder sicher auf zwei Beinen stehen konnte, schaute ich an der Person hoch, die sich vor mir aufgebaut hatte. „Oh mein Gott, was machst du denn hier?"

Auf mich hinab blickte Lucius Bruder Mattia. Ich zögerte eine Sekunde, versuchte dann aber, ihn so gut es ging zu attackieren. Er konnte nur hier sein, weil er einen miesen Plan verfolgte, schließlich gehörte er zur Cantarini Familie. Ich holte aus und landete einen Treffer in seinem Bauch. Wahrscheinlich, weil er nicht damit gerechnet hatte, dass ich tatsächlich zuschlagen würde. Mattia krümmte sich kurz nach vorne, richtete sich aber dann wieder auf. Eventuell musste ich noch ein bisschen an meiner Kampftechnik feilen.

Er blickte mich überrascht aus großen Augen an und machte einen Schritt auf mich zu.

„Hilfe!", war das erste, was mir einfiel. Ich rief so laut ich konnte. „Hey!"


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Tadaaaaa!

So nach einer endlos langen Zeit, bin ich wieder zum Schreiben gekommen. Leider ist das hier ein etwas kürzeres Kapitel, weil ich gestern schon an dem Kapitel danach geschrieben habe. XD Also lässt das nächste ( zur Abwechslung ) schon mal nicht lange auf sich warten. Versprochen :)

Ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel und bis demnächst. Noch eine schöne Weihnachtszeit!

Liebst Troian

Nur Über Meine Leiche, MafiosiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt