「ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ 45/ταє」

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Hand in Hand gehen wir nun durch den Park und lauschen die Geräusche der Grillen. Es ist recht eigenartig, dass wir außer die beruhigende Klängen nichts weiteres vernehmen. Keine Stimmen von Passanten, kein von Autos oder ähnlichen verursachten Lärm. Nichts als pure Stille, welche wir beide kläglich genießen. Dennoch verwundert es mich wie leise es doch ist, wenn man davon ausgeht, dass Seoul selbst in der Nacht, recht laut und lebendig ist. Vor allem wenn es Wochenende, sowie heute ist, ist in Straßen Seouls viel Tumult.

Heute ist von alldem nichts zu sehen, weder zu hören. Es ist als wäre die Stadt von einem auf die nächste Minute zu einer Art *oppidum exspiravit geworden. Trotz das wir uns im Park befinden, welcher weiter abseits der Straßen liegt, haben wir ein gut ausgeprägtes Gehör, dass auch von Meilen weiten, alles vernimmt.

Vielleicht könnte es auch daran liegen, dass Jeongguk oder einer der anderen Dämonen, etwas damit zutun hätte. Deswegen spreche ich ihn daraufhin an oder wollte es zumindest, denn als ich in sein merkwürdigen Gesichtsausdruck blicke, verstumme ich mit meiner eigentlichen Frage und erkundige mich stadessen, was denn sei.

Jeongguk bleibt deswegen vorerst stehen und schweift mit dem Blick misstrauisch durch die leere Gegend bis sein Blick voll und ganz mir gilt. »Diese Stille... Ich habe da so eine Vermutung.«, meint er nur daraufhin, worauf wir unser Spaziergang fortfahren. »Und was für eine?«, will ich still und neugierig wissen, da ich momentan keine Ahnung habe, was für diese Ruhe verantwortlich sein könnte. Jeongguk gibt mir ledig als Antwort, dass wir erstmal aus dem Park gehen sollen, bevor er weiter herum spekulieren kann.

Verständnisvoll nicke ich, während wir den Stadtpark verlassen und den Weg durch kleine Steinwege passieren. Währenddessen beginne ich ein Gespräch, um die Stille zwischen uns zu brechen. »Denkst du, dass die Engel damit was zutun haben oder doch die 4 Reiter?«, errate ich seine Vermutung und erhalte ein leises Murren seinerseits.

»Eines von dem beiden muss es wohl sein, oder?«, kommt er mit einer Gegenfrage und skeptisch hebe ich die Brauen. »Aber hast du den Reitern nicht befohlen, sich zu verstecken, damit die Erzengel sie nicht finden können?«

»Entweder das oder sie kämpfen. Das habe ich ihnen angeboten.«, korrigiert er mich und in meinem Inneren staut sich nichts als ein Chaos voller Fragen auf, die ich auch teilweise lösen könnte. Es ist wirklich vieles passiert und das auch nicht untertrieben.

Wenn man bedenkt, dass ich einst als einsamer Schlucker, der von jedem verabscheut und gemieden worden war, heute ein prachtvoller gefallener Engel namens Lucifer wiedergebar, der im Kampf mit Satan und anderen Dämonen gegen Gott und weitere Engel stehen wird, dann verlief so einiges in meinem Leben schief.

「✬」

Als wir nun bei den leeren Straßen ankommen, bleiben wir ein erneutes Mal stehen und halten wachsam die Augen durch die Gegend. »Es ist wie ich es vermutet habe. Die Erzengel sind auf die Erde gelandet. Alle bis auf Michael, der wohl an der Seite Gott steht und darauf wartet, seinen Befehl zu erhalten, um dir im Krieg gegenüber zu stehen.«, erläutert er seine Vermutung und bei der Erwähnung Michaels Namen, muss ich schwer schlucken, weil sich ein Klos in meinem Hals gebildet hat, welchen ich schwer runter kriege.

Ich gebe es auch ruhig offen zu, dass ich mich teilweise von Michael fürchte. Immerhin verständlich, nachdem was er mir damals angetan hatte. Er quälte mich ins unermessliche, offenbarte mir wer ich wirklich war und wer meine Eltern waren, sowohl wie sie verstarben. An den Gedanken an meine Eltern und ihrer sündhafte Liebe, breitet sich eine Mischung aus Wut und Traurigkeit in mir aus, weshalb ich mit der einen freien Hand, eine Faust balle.

Ich bin wütend und traurig, jedoch nicht auf meine Erzeuger, sondern auf Gott, die ihre Liebe zerstörte, die erst gar nicht vorhanden sein durfte. Wieso war es ihnen nicht vergönnt, zu lieben was sie nun mal liebten, ohne gleich gesagt zu bekommen oder gar bestraft zu werden, dass es falsch sei, denjenigen zu lieben, den man gar nicht lieben durfte. Wieso konnte ihre treue Liebe nicht auf ewig weilen, sondern wurde mit allem Mitteln zerrissen und zerstört. Dennoch lieben sie sich auch nach ihren Tod und dies ist die wahre Definition von Liebe. Sich auch nach dem Tod zu lieben.

Ich bin wahrlich auf meine Eltern stolz und wie ich ihnen einst versprach, werde ich mein Bestes geben, um sie ebenfalls stolz zu machen. Liebe ist Liebe. Egal welches Geschlecht, Alter, Rasse, Hautfarbe, Religion, Nationalität oder Glauben. Wenn uns Gott schon dieses Gefühl namens Liebe schenkte, dann soll er uns auch erlauben, wem wir unsere Liebe weiter verschenken wollen. Vor allem soll die gleichgeschlechtliche Liebe mehr Toleranz und Akzeptanz erhalten, denn dies ist nichts schlimmes, keine Krankheit, sondern etwas normales.

Ich war wohl zutiefst in meine Gedanken versunken, dass ich nicht bemerkte, wie Jeongguk kurzzeitig verschwunden war und mit einer schwarzen Kette, welche Anhänger, die Form eines Halbmondes besitzt, wieder vor mir auftaucht. Die Sichel an sich leuchtet in einem hellen Grün und in der Mitte ist sie mit einem ebenso grünen Kugel geschmückt.

Beim bestaunen dieser Kette, legt Jeongguk diese behutsam um meinem Hals ehe ich nach zaghaft, änger greife und diesen erstaunt mustere. Er ist wirklich wunderschön und sprüht etwas magisches aus. Fragend blicke ich daher ins wunderschönsten Gesicht meines Gemahls. »Wozu dient die Kette?«, will ich wissen, denn ohne einen bestimmten Nutzen, würde mir Jeongguk wohl kaum, diese Kette in so einer Situation schenken.

»Es ist eine dämonische Halskette, die dich vor dem Wittern der Engel schützt

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»Es ist eine dämonische Halskette, die dich vor dem Wittern der Engel schützt. Somit bleibst du für sie unentdeckt und können deine Spuren nicht verfolgen. Es trägt einen ähnlichen Zauber mit dem vom Armor, um seine Anwesenheit bei dem Menschen zu tarnen. Ich habe ihn von Fey anfertigen lassen, damit es dich vor Gefahren schützt, falls ich nicht in deiner Nähe bin.«, erklärt er ruhig und verstanden nicke ich zaghaft doch muss bei einem Gedanken schmunzeln.

»Naww...Also wenn das nicht ziemlich süß vom Satan ist. Auch wenn sie zu meinem Schutz dient, ist sie wirklich wunderschön und gefällt mir sehr. Danke, Kookie und richte auch ein Dank an Fey, die gute Arbeit an der Kette geleistet hat.«, bedanke ich mich und ziehe ihn in eine Umarmung, welche er auch zaghaft erwidert. »Nichts zu danken und werde ich auch machen.« Nachdem wir uns von der Umarmung trennen, hauche ich ihm ein kleinen Kuss auf die Lippen ehe wir den Weg wieder Hand in Hand durch die Straßen laufen.

»Trotzdem, wie kommst du auf die Engel, Kookie?«
-»Uff, dein Ernst, Tae?«

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ᴰᴱᵛᴵᴸɢɢᴜᴋᴛᴀᴇ (old Ver.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt