8. Tot einer Hexe

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8.1 (Gabriel)

Senna stand nach einer Weile auf und kam zu uns herüber. "Ich wollte mich von euch verabschieden und mich für die Einladung bedanken.", sagte sie zu uns und umarmte mich zum Abschied.

"Es ist alles gut. Du bist hier jederzeit willkommen, Tante Senna. Meine Tür steht immer für dich offen.", antwortete ich ihr und küsste sie auf die Wange. "Das weiß ich, mein lieber Neffe. Das gleiche gilt für euch beide auch. Also, bis dann.", sagte Senna zu mir und lächelte mich verschwörerisch an. Ich führte sie zum Portal, wo sie über meine Schultern hinweg auf Julia sah. "Heute wäre der richtige Augenblick gewesen. Vor allem weil ihr Vater da war.", flüsterte sie mir ins Ohr.

"Ich weiß, aber es wäre zu viel für sie gewesen. Du weißt was ich meine."

"Ja, ich weiß was du meinst. Serins Abschied. Aber vielleicht hätte es ihr auch neuen Mut gegeben.", meinte Senna nachdenklich.

"Vielleicht. Vielleicht wäre sie auch schreiend raus gerannt, ich weiß es nicht. Ich sag es ihr und ich weiß auch schon wann.", sagte ich zu Senna, die mich fragend ansah. "Wann denn?", wollte sie wissen. Ich seufzte und blickte über die Schulter zu Julia. "An ihrem Geburtstag."

"Gute Wahl. So ich muss jetzt. Wir sehen uns.", sagte sie zu mir und schritt in das Portal. Ich drehte mich um und zuckte vor Schreck zusammen. Aramo und Julius standen hinter mir. "Himmel, erschreckt doch die Leute nicht so.", brummte ich sie an.

"Was wollte Senna noch von dir?", fragte mich Julius neugierig. "Nicht hier. Kommt mit.", sagte ich zu ihnen und deutete auf die Tür zu meinem Arbeitszimmer.

Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und sah die beiden eindringlich an. "Was hat sie dir erzählt Aramo?", fragte ich ihn. Er sah mich verwundert an. "Wer? Senna oder Julia?", fragte mich Aramo zurück. Ich verdrehte die Augen, da er so wie es aussah auf dem Schlauch stand. "Julia natürlich. Was hat sie Artemis und dir erzählt?", sagte ich etwas gereizt. Aramo überlegte kurz, dann ging ihm ein Licht auf. "Ach, das meinst du. Sie hat von einer unendlichen Kraft gesprochen. Warum fragst du?", erklärte er mir. "Ist es das, was ich denke?", fragte Julius vorsichtig. Ich lehnte mich in meinen Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor meiner Brust. "Ich weiß es nicht. Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Ich kann nicht sagen, ob die Kraft ihres Vaters langsam in ihr erwacht oder ob es ihre Hexen Kräfte sind, die immer stärker werden."

"Du musst es ihr sagen und zwar bald. Wenn ihre Kräfte weiter so schnell wachsen, weiß ich nicht ob Luzifer bald selbst dahinter kommt. Warum hast du es nicht heute getan? Das war der beste Moment, gerade weil dein Onkel da war.", meinte Julius zu mir. "Das hat Senna auch schon gesagt.", seufzte ich. "Da hatte sie recht. Warum hast du es nicht getan?", fragte mich Aramo und lehnte sich dabei an die Wand neben der Tür. "Wegen Serin. Es ist schon schwer genug für sie, das sie geht und dann noch mitteilen, das ihr Vater im Raum ist. Nein das konnte ich nicht."

"Das ist verständlich. Aber du musst es ihr sagen und zwar bald.", sagte Julius zu mir.

"Ich weiß und ich habe auch schon einen Plan.", sagte ich etwas genervt. "Ach ja und welchen? Du wartest schon viel zu lange.", brummte Julius mich an. Noch bevor ich ihm antworten konnte klopfte es an der Tür. Aramo öffnete die Tür und Lydia kam herein. "Hier seid ihr. Wir haben uns schon gefragt wo ihr drei seid."

"Verzeihung, wir hatten noch etwas zu klären. Wir kommen gleich wieder.", sagte ich zu ihr und lächelte sie an. Lydia schloss hinter sich die Tür und sah mich mit verschränkten Armen an. "Es ist wegen mir und Romano, hab ich recht?", fragte sie mich gerade heraus. Ich sah sie erstaunt an. "Sie hat mich zwar gefragt, ob ihr was mit einander habt, aber ich habe gesagt, dass ich es nicht weiß. Nein, es ist aber nicht wegen euch, es ist wegen Julia.", erklärte ich ihr. Lydia kam zu mir und setzte sich auf den freien Stuhl. "Was ist mit ihr? Ist irgendetwas passiert?", fragte sie aufgeregt. "Nichts Schlimmes. Es ist nur, ihre Kräfte werden immer stärker. Ich denke die Macht einer Königin will langsam raus. Sprich die Kraft ihres Vaters.", erklärte ich ihr.

Krieger des Lichts   Licht und SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt