Intro

6 0 0
                                    


Im Grunde hat jede Geschichte ein gutes Ende. Du musst nur entscheiden, wo du aufhörst zu erzählen.

                        >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Ich hatte mich versteckt. Von draußen hörte ich Gepolter, dann Schreie und schließlich einen Schuss.

Stille.

Ich hielt die Luft an, zu einem vor Panik und weil ich nicht entdeckt werden wollte. Aus meinem Versteck traute ich mich nicht. Also hieß es abwarten. Zusammengekauert in der Ecke dieses riesigen aber äußerst instabilen Kleiderschrankes.

Gedankenverloren betrachtete ich die Kleidung. Meine Kleidung. Wie unbedeutend doch diese Markenklamotten für mich geworden sind. Wie unwichtig auf einmal mein Ansehen auf der Arbeit ist. Ebenso die Schuhe - bedeutungslos. Wie banal es mir erschien, was für leckere und teure Sachen ich jeden Tag essen kann.
Denn alles ist ersetzbar. Nur das Leben nicht.

Schritte. Sie wurden lauter. Kamen in meine Richtung. Stille. Das Entsichern einer Waffe. Wieder Schritte.

Bitte findet mich nicht. Nicht jetzt. Nicht heute. Nicht morgen. Am besten niemals.

Still saß ich dort in irgendeinem Schrank in irgendeinem Haus irgendwo auf dieser gottverdammten Welt und betete, dass sie mich nicht finden würden.

Schritte. Erneut. Diesmal näher. Zu nahe.

Mich überkam eine Gänsehaut, sodass ich meine Arme um den Körper schlang. Ich schaukelte mich vor und zurück um mich zu beruhigen, ohne Geräusche zu machen.

Sie haben garantiert schon das ganze Haus durchsucht. Es ist sowieso zu spät. Sie wissen von mir. Die Fotos. Es war zu offensichtlich. Wieso haben sie nicht auf mich gehört?

Ich hielt inne und beschloss innerlich nicht kampflos aufzugeben, auch wenn ich wahrscheinlich eh keine Chance mehr habe. Finden würden sie mich – da war ich mir sicher. Doch es gab noch eine allerletzte Möglichkeit.

Jonathan. Ob er mir helfen konnte? Vielleicht -

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich die Zimmertür aufgehen hörte. Die Klinke hatte ganz leise geknarzt. Also betrat jemand gerade diesen Raum.

Dann hörte ich ganz leise das Geräusch von Leder auf Laminat. Dieser typische komische quietschige Ton.

Sie sind hier. Es ist zu spät! Was soll ich nur tun?

Ich hörte nichts mehr. Ich schloss die Augen und versuchte mich zu konzentrieren. Ganz ruhig bleiben.

Ein Klacken. Ein Knall. Etwas rollte über den Boden. Ein Zischen.

Eine Rauchgranate. Sie wissen genau dass ich hier bin... 

Solange wie möglich versuchte ich es in meinem Versteck auszuhalten. Ich schlang mir einen Schal um Hals und Nase und zog den Pullover hoch. Ich wusste, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde. Resignierend stellte ich fest, dass der Rauch bereits durch die kleinen Öffnungen im Kleiderschrank zog. Es war so gut wie vorbei.

Keine Minute später merkte ich wie es im Hals kribbelte. Nein, ich durfte jetzt nicht husten! Ich massierte meinen Kehlkopf und versuchte vergeblich den reizenden Hals zu beruhigen.

Ich hustete. Laut und nach Sauerstoff ringend. Dies führte nur zu mehr Husten, da nur Rauch im Raum vorhanden war.

Schritte. Sie stoppten kurz vor dem Schrank. Dann öffneten sich die Türen des Schrankes. Ich hatte Tränen in den Augen und war immer noch am Husten.

Die Person sagte nichts. Sie schob die Kleider zur Seite und beugte sich hinunter auf meine Augenhöhe.

„Prinzessin!", hörte ich plötzlich diesen Jemand sagen.

Ich brauchte einen Moment um die Stimme zu erkennen. Ich hielt inne, hob meinen Kopf und starrte in ein mir viel zu bekanntes Gesicht. War das zu fassen? Meine Augen wurden riesig und meine Kinnlade klappte nach unten.

Warum ausgerechnet er? Was hatte er mit denen zu tun? Steht er auf dessen Seite?

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 30, 2020 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Steps // COMING SOONWo Geschichten leben. Entdecke jetzt