Kapitel 15

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Kapitel 15

Layla Sicht

Endlich hatte ich meine Familie gefunden. Wir standen noch lange so da und wollten uns einfach nicht loslassen.

Irgendwann wurde diese angenehme Stimmung des Wiedersehens, durch einen Koukol gestört, der durch die Tür kam. „Was ist denn nun Koukol?", fragte mein Vater leicht genervt.
Daraufhin sagte Koukol etwas was ich nicht verstand und mein Vater nickte ihm zu.

Als Koukol das Zimmer wieder verließ, sah ich meinen Vater fragend an. „Die Sonne geht bald auf. Wir sollten bald hinunter in die Gruft gehen, wenn wir nicht der Sonne zum Opfer fallen wollen", sagte er ruhig.

„Da fällt mir noch was ein", sagte Herbert auf einmal und grinste unseren Vater wissend an. „Da hast du nicht unrecht, mein Sohn. Layla wir müssen dir noch etwas zeigen", sagte er geheimnisvoll und ging voran.
Herbert deutete mir an ihm zu folgen und so liefen Breda, ich und Herbert im Gänsemarsch in die Gruft.

Nach einer Weile kamen wir an einer massiven Tür aus Eisen an und mein Vater öffnete diese mit einem Schlüssel, den er kurz zuvor aus seiner vorderen Hosentasche gezogen hat.
Hinter der Tür verbarg sich eine Wendeltreppe und wieder geht Vater vor, nach ihm ich und hinter mir Herbert. Die Wendeltreppe war, wie sich herausstellte zu schmal, als das zwei Personen nebeneinander laufen könnten.

Am Fuß der Treppe befand sich noch eine Eisentür und wieder schloss der Graf sie auf. Doch was hinter der Tür lag ließ mich staunen.

Die Gruft war riesig. Alles war aus Stein und was mir noch sofort ins Auge fiel waren die steinernen, sehr schön verzierten Särge.
Solche Särge hatte ich noch nie gesehen, höchstens welche aus Holz, aber solche Särge wie diese noch nie. Die Särge standen zu einem Teil in einer Nische und über den Nischen befand sich ein Geländer.

Aber etwas stoppte mich. „Wieso stehen hier drei Särge?", sprach ich meinen Gedanken aus. „Sieh nach und du wirst wissen wem die Schlafplätze gehören", sagte Herbert mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Schnellen Schrittes ging ich auf die drei Särge zu und las die Inschrift des ersten Sargdeckels: Breda von Krolock. Auf dem zweiten Sarg stand: Herbert von Krolock. Mit einer leisen Vorahnung ging ich auf den ersten und letzten Sarg zu. Was ich dort auf dem Deckel des Sarges las konnte ich kaum fassen: Layla von Krolock.

Sofort sah ich ungläubig in Herbert und Vaters Gesichter. Die beiden waren dabei sich ein Lachen zu verkneifen. „Ich habe einen Sarg hier?", fragte ich überrascht.

„Kannst du lesen? Es steht doch dein Name drauf", lachte Herbert. „Danke, danke, danke", rief ich und sprang erst Vater, dann Herbert um den Hals und umarmte beide fest.

„Aber wieso steht hier ein Sarg von mir? Ich meine, der ist bestimmt genauso alt wie eure", sagte ich immer noch verblüfft. „Wir wussten nicht, ob wir dich jemals wieder sehen. Da haben wir eben noch einen Sarg für dich anfertigen lassen, denn wir hatten die Hoffnung, dass wir dich, im Falle deines Todes hier bestatten könnten. Auch war er, sagen wir mal, Erinnerung an dich. Als Vampire müssen wir jeden Tag hier hinunter und so würden wir dich auch nie vergessen, denn wir konnten auf dem Sarg deinen Namen lesen", endete mein Vater seine Rede.

„Dann bin ich mal gespannt wie es sich darin schläft. Aber eins sage ich euch: Ich habe noch nie in einem Sarg geschlafen", sagte ich amüsiert und sauste zum Sarg, während Vater und Herbert lachen mussten.

Ich schob den Deckel meines Sarges nach hinten, als Koukol rein kam. Dieser schob die Deckel der anderen beiden Steinsärge zur Seite und die Besitzer legten sich in ihre Särge, was ich daraufhin auch tat.

Und ich musste zugeben, dass der Sarg wirklich sehr gemütlich war. „Guten Tag Layla", hörte ich. Menschen sagen sich gute Nacht und wir sagen uns guten Tag.
So ist es auch bei guten Morgen und guten Abend. „Schlaft gut ihr beiden", sagte ich bevor ich meine Augen schloss und Koukol meinen Sarg zuschob.

Seine Schritte hörte ich nicht durch die Steinwände. Gut so, dann kann man hier ungestört schlafen. Ich konnte es kaum glauben, dass ich endlich meine Familie gefunden habe.

„Was sie wohl alles in den 3 Jahrhunderten, in denen ich irgendwo auf der Welt gewesen war, erlebt und gemacht haben?", fragte ich mich in Gedanken.
Morgen Nacht würden wir uns sicher viel zu erzählen haben und vielleicht müssen wir auch noch die ein oder andere Frage klären. Und wir würden uns nicht nur über die Dinge unterhalten, die wir erlebt haben, sondern auch wie wir so sind.

Fest stand, dass ich einiges aufzuholen hatte. Dazu kommen noch die Wölfe bei denen ich auch nun schon ein paar Nächte nicht mehr war. Aber mein Vater und mein Bruder hatten nun erst einmal Vorrang.

Morgen Nacht könne wir uns richtig kennen lernen und ich würde erfahren, was hier so alles passiert und vielleicht kämen wir auch auf das Dorf und die Verhältnisse zwischen uns und den Dorfbewohnern zu sprechen.

Bevor ich mir weitere Gedanken zu dem Thema ,Morgen Abend' machen konnte, fielen mir die Augen zu und ich fiel in einen traumlosen Schlaf.

854 Wörter

Layla- The daughter of the night (Tanz der Vampire FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt