10.1(Gabriel)
Mein Wecker holte mich am nächsten Morgen unsanft aus dem Schlaf. Ich nahm ihn und warf ihn gegen die Wand. Seufzend drehte ich mich auf den Rücken und rieb mir mit meinen Händen über mein Gesicht. Ein leises kichern kam von der anderen Seite und ich sah verschlafen in diese Richtung. Julia saß bereits angezogen an ihrem Schreibtisch und Tippte etwas in ihren PC. „Du kannst froh sein, dass die Hülle aus Gummi ist, sonst wäre er jetzt Schrott.", sagte sie immer noch kichernd. „Hmm, ich hasse Wecker. Warum wurden die Dinger überhaupt erfunden?", brummte ich vor mich hin und setzte mich auf. „Tja. Ich denke der Erfinder wollte immer Pünktlich zu seinen Terminen kommen.", antwortete sie mir immer noch grinsend. Dann widmete sie sich wieder ihrem PC. „Warum bist du schon wach?", fragte ich sie überrascht. „Ich konnte nicht mehr schlafen, darum habe ich mir gedacht, ich schreibe meine Abschlussarbeit für das erste Semester fertig. Artemis wartete schon darauf.", erklärte sie mir. Ich stand auf und ging auf sie zu. „Dann lass ich dich mal alleine und gehe ins Bad.", sagte ich zu ihr und küsste sie auf den Scheitel.
Ich stellte mich unter die Dusche und ließ das warme Wasser über meinen Rücken laufen. Julias Frage wollte mir nicht mehr aus dem Kopf gehen. Sollte ich sie mitnehmen? Ich konnte sie ja bei Serin lassen, so lange ich mit meinem Onkel beschäftigt war. Ja, so konnte ich es machen. Ich trocknete mich mit einem Handtuch ab und schlang mir dieses um die Hüfte. Leise schlich mich in die Küche, da die anderen noch friedlich schlafend in ihren Betten lagen und goss mir eine Tasse Kaffee ein, den Julia schon gekocht hatte. Nachdenklich nippte ich an meiner Tasse. Doch, ich frage sie einfach. Vielleicht sagt sie ja nein. Entschlossen ging ich wieder zurück und suchte mir etwas zum Anziehen aus dem Schrank. Ich zog ein weißes Hemd und eine schwarze Hose hervor und zog diese an. Julia saß immer noch in ihre Arbeit vertieft am Schreibtisch. Ich ging zu dem kleinen Schminktisch, der am Fenster stand und nahm die Bürste um mir meine Haare durch zu bürsten, dann nahm ich mein Haarband und band sie mir zu einem Zopf zusammen. „Kann ich so gehen?", fragte ich Julia und sah sie dabei fragend an. Sie drehte sich zu mir um und lächelte mich an. „Ja, du siehst echt gut aus.", antwortete sie mir. Ich lächelte zurück und nahm das Amulett in die Hand, bevor ich es in meine Hosentasche steckte. „Gut, dann werde ich mal aufbrechen." Julia stand auf und kam zu mir um mich zu küssen. „Wann kommst du wieder?"
„In drei Tagen bin ich wieder da. Mach dir keine Sorgen, ich beeile mich.", antwortete ich ihr und küsste sie nochmals. Ich ging zur Tür und öffnete sie. Im Türrahmen blieb ich stehen und drehte mich um. „Willst du vielleicht mitkommen?", hörte ich mich wie aus weiter Ferne fragen. Julia drehte sich zu mir um und sah mich mit großen Augen an, dann nickte sie und kam freudenstrahlend auf mich zu gestürmt und umarmte mich. „Natürlich will ich mit. Ich würde so gerne Oma wiedersehen.", trällerte sie mir ins Ohr. „Bist du mit der Hausarbeit fertig?", fragte ich sie erstaunt. „Ja, ich muss sie nur noch ausdrucken und Artemis bringen.", erklärte sie mir. Sie ging zurück zum Schreibtisch und druckte die Seiten ihrer Arbeit aus.
Nachdem wir bei Artemis waren gingen wir in die Kirche und hinunter zu meinem Arbeitszimmer. Ich nahm ihre Hand und teleportierte uns in die Eingangshalle von Romanos Schlosses. Julia öffnete neben mir die Augen und zog erstaunt die Luft ein. „Willkommen in meiner Welt.", sagte ich zu ihr. „Wow, ist das schön hier.", gab sie von sich. Ich hörte, wie eine Tür auf der anderen Seite aufgeschoben wurde und Magnus den Kopf hindurch steckte. „Oh, eure Hoheit. Euer Onkel hat Euch erst später erwartet. Und wer ist die junge Dame, die Ihr dabei habt?", fragte er mich verwundert. „Hallo Magnus. Die junge Dame ist der Grund, warum ich früher hier bin. Das ist Julia, Serins Enkelin. Darf ich fragen, wo sie ist?" Magnus kam auf uns zu und verneigte sich vor Julia. „Ihr Diener, Madam. Ich bin Magnus und gehöre zur Leibgarte des Königs. Ich hoffe, Ihr fühlt Euch hier wohl.", stellte er sich Julia vor. „Sehr erfreut, Magnus. Danke, es ist wundervoll hier.", antwortete sie ihm und lief dabei leicht rot an. Ich räusperte mich und Magnus wandte sich wieder an mich. „Verzeiht, bitte Hoheit. Serin ist im Rosengarten. Soll ich Euch dort hin bringen?"
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Krieger des Lichts Licht und Schatten
FantasyEin Kampf, zwei Welt, eine große Liebe. Seit je her besteht der Kampf zwischen Gott und seinem Bruder Luzifer. Der Kampf zwischen Gut und Böse. Doch was haben Julia und ihre Schwestern damit zu tun? Ein Schüleraustausch nach Amsterdam bringt alles a...