11.1 (Julia)
Die Tür zu Gabriels Arbeitszimmer öffnete sich und Jakob kam heraus. Er sah mich mit großen Augen an und verneigte sich vor mir. Ich sah ihn etwas perplex an, bevor ich mich erhob und ihn verabschiedete.
Als er weg war zuckte ich mit den Schultern und steckte meine Nase wieder in das Buch, was ich las, doch weit kam ich nicht, da ich immer noch an die merkwürdige Geste von Jakob denken musste. Mein Handy holte mich mit seinem klingeln wieder in die Realität zurück. Ich meldete mich mit einem abwesenden „Ja, bitte" und schlug dabei das Buch zu. „Hallo, Schwesterherz.", trällerte Yasmin in den Hörer. Ich verdrehte etwas genervt die Augen. Ich liebe meine Schwestern, aber leider gehört Yasmin zu der Sorte Menschen, die immer das falsche Timing haben. „Hi, süße. Was gibt es?", fragte ich sie und versuchte ein Lächeln über die Lippen zu bekommen, was mir nicht richtig gelingen wollte. „Störe ich dich?", wollte sie wissen, da sie so wie es aussah merkte, das sie störte. „Naja, wie man es nimmt. Ich bin gerade am lernen, aber so wirklich klappen will es auch nicht.", seufzte ich ins Telefon. „Oh, ich verstehe. Ich wollte dich eigentlich nur Fragen, ob wir mal wieder zu unseren Lieblings Italiener gehen wollen. So ein schöner Schwesternabend, ohne unsere Männer." Ich überlegte kurz und kam zu dem Entschluss, dass das genau das Richtige wäre. „Ok, warum nicht. Ich kann morgen auch noch lernen. Ich sag nur schnell Gabriel Bescheid. Treffen wir uns am Hintereingang der Kirche?"
„Oh super. Sarah freut sich auch schon, sie sitzt gerade neben mir.... Ja, wir treffen uns an der Kirche. Bis gleich.", sagte Yasmin und legte auf. Ich seufzte und steckte mein Handy wieder in die Hosentasche. Aber sie hatten Recht, vielleicht tut mir etwas Ablenkung gut. Ich stand auf und stellte das Buch zurück in das Regal, bevor ich an Gabriels Tür klopfte. Ein gedämpftes „Ja, bitte", kam von ihm. Ich öffnete die Tür und trat ein. Gabriel sah von seiner Arbeit auf und lächelte mich liebevoll an. „Liebste, was ist los?", fragte er mich etwas verwundert. „Du, Gabriel. Meine Schwestern haben gerade angerufen und mich gefragt, ob ich nicht Lust auf einen Mädelsabend hätte. Wir wollen zu unseren Lieblings Italiener um die Ecke. Soll ich dir dann etwas mitbringen?", sagte ich zu ihm und blieb vor seinem Schreibtisch stehen. Gabriel überlegte kurz, doch dann schüttelte er kaum merklich den Kopf. „Nein, geht ihr nur. Ist das der Italiener, wo wir uns das erste Mal gesehen haben?", fragte er mich nachdenklich. Ich nickte kurz, woraufhin sich sein Blick erhellte. „Gut, da seid ihr wenigstens sicher. Hmm, bringst du mir bitte eine Pizza mit Schinken und Pilzen mit, wenn ihr geht?", sagte er mit einem leichten grinsen im Gesicht. „Ja mach ich. Was meinst du mit Sicher?", fragte ich neugierig. „Na ja, das Lokal gehört Keils Frau und seine Tochter steht in der Küche. Außerdem, findest du da jeden Abend unseren halben Orden." Ich sah ihn verblüfft an. „Achso, darum wart ihr auch damals dort, oder? Naja, ich muss los. Die anderen warten. Bis später.", sagte ich zu ihm und gab ihm einen Kuss auf den Mund.
Sarah und Yasmin warteten bereits auf der Straße auf mich. Ich steckte den Kopf durch die Tür und sah nach rechts und nach links um sicher zu gehen, das mich keiner beobachtet.
„Da bist du ja. Und können wir los?", sagte Sarah und kam auf mich zu. Ich umarmte sie und lächelte sie entschuldigend an.
„Verzeiht, aber Gabriel konnte sich nicht entscheiden, was ich ihm mitbringen soll." Meine Schwestern fingen laut an zu lachen. Ich sah die beiden verständnislos an. „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass die drei Geschwister wären. Julius und Aramo konnten sich auch nicht entscheiden.", sagte Yasmin zwischen zwei Lachern. Auch ich musste Lachen, bei dem Gedanken, denn es stimmte, ab und an benahmen sie sich wie Geschwister. Ich hakte mich bei Sarah und Yasmin unter und zusammen gingen wir die Straße zu dem kleinen Restaurant runter.
In dem Restaurant setzten wir uns an unseren Lieblingstisch in einer kleinen Ecke am Fenster. Die Kellnerin kam freudestrahlend auf uns zu.
„Hallo, ihr drei. Ihr wart ja schon ewig nicht mehr hier. Lasst mich raten, so wie immer?"
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Krieger des Lichts Licht und Schatten
FantasyEin Kampf, zwei Welt, eine große Liebe. Seit je her besteht der Kampf zwischen Gott und seinem Bruder Luzifer. Der Kampf zwischen Gut und Böse. Doch was haben Julia und ihre Schwestern damit zu tun? Ein Schüleraustausch nach Amsterdam bringt alles a...