~Kapitel 3~

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Schmerzerfüllte Laute verließen den Mund des Mädchens, als sie langsam zu Boden glitt. Derjenige, der die Tür aufgerissen hatte, nebenbei bemerkt ohne anzuklopfen, hatte ihr diese mitten ins Gesicht geschlagen. Hermine hatte unsanft Bekanntschaft mit dem Boden gemacht und hielt sich nun mit der rechten Hand ihre Nase, die zu ihrer Erleichterung nicht blutete. Erst jetzt sah sie auf und erkannte die Person, die sie halb ermordet hatte. Draco Malfoy. 'Na toll', war alles was sie dachte, ehe sie die Hand von ihrer Nase nahm und sich vom Boden erhob. Draco, der die Tür geschlossen hatte, sah sie mit einem Ausdruck in den Augen an, den sie nicht deuten konnte. "Entschuldige dich bloß nicht für deinen Mordanschlag.", meinte die Braunhaarige sarkastisch und sah den Blonden mit blitzenden Augen an. Dieser sah Hermine nur schmunzelnd an, was sie stutzen ließ. Mit hochgezogener Augenbraue und vor der Brust verschränkten Armen sah sie in abwartend an.

"Das kannst du nicht ernst meinen Granger! Du kannst nicht wirklich zu uns gehören wollen?", rief Draco plötzlich fassungslos aus und ließ das Mädchen keine Sekunde aus den Augen. Denn diese lief in ihrem neuem Zimmer umher, wie ein Tier in einem Käfig. "Ach und woher willst du das wissen?", widersprach sie dem Slytherin. Der ungläubige Blick, der nicht aus dem Gesicht des Blonden verschwinden wollte, haftete auf der Brünetten. "Was willst du überhaupt hier?", versuchte sie von dem Thema abzulenken. "Mir ist zu Ohren gekommen, dass du, Hermine Granger, hier bist um dich dem dunklen Lord anzuschließen. Ich dachte ich hätte mich verhört, da du mir immer wieder unter die Nase gerieben hast, dass du Voldemort und seine Anhänger verachtet. Mich eingeschlossen. ", erklärte der Blonde mit den grauen Augen sein Erscheinen.

Hermine wusste nicht so recht, was sie darauf antworten sollte. Denn wenn sie ihm zustimmte, dann würde er wohlmöglich Verdacht schöpfen. Wieso sollte sie sich auch den Todessern anschließen, wenn sie diese Gruppierung verachtete? Wenn sie allerdings log, dann würde er es ihr nicht glauben, einfach aus dem Grund, weil sie sonst nicht in Gryffindor gelandet wäre und zum Anderen hätte sie nie solchen Hass gegen ihn gehegt. Alles im allen hatte sie schlechte Chancen ihn von der Unwahrheit zu überzeugen. Also entschloss sie sich nichts zu sagen und sich die verzauberte Tasche zu schnappen und in ihr nach Dingen zu suchen, die ihr Zimmer wenigstens ein wenig heimisch aussehen lassen könnten. In der Hoffnung, dass Draco verschwinden würde, kramte sie extra lange in dem Stück Stoff. Als sie aber ein Buch aus der Tasche zog, stand der blondhaarige Zauberer immer noch in ihrem Zimmer und sah sie mit dem gleichen Blick an.

Es blieb ihr eigentlich nur die Wahrheit, aber da es Draco Malfoy war, konnte sie sie ihm nicht sagen. Natürlich wäre es von Vorteil, wenn sie hier jemanden hätte, der ihr half und dem sie sich anvertrauen konnte, doch war diese Person mit Sicherheit nicht Draco. Er würde sie sofort verraten und dann würde sie sterben. Und das hatte sie definitiv nicht so schnell vor. Jedoch brauchte sie jemanden der ihr half und so entschied sie sich ihn einzuweihen. Jedoch hob sie zuerst ihren Zauberstab und murmelte 'Muffliato', ehe sie sich an den Todesser wandte.

"Wenn du es genau wissen willst. Ich bin als Spionin hier.", lies sie die Bombe platzten und Draco klappte die Kinnlade nach unten. "Bist du lebensmüde? Wenn der dunkle Lord das herausfindet, dann bist nicht nur du tot. Wenn er mitbekommt, dass ich davon wusste, dann bin ich auch tot. Warum hast du mir das gesagt Granger?", stieß er aus und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. "Weil du es ja unbedingt wissen wolltest?", stellte Hermine fest und sah verwirrt in das Gesicht des Größeren. "Ach richtig.", murmelte er und raufte sich die Haare. Hermine, die es satt hatte nichts zu tun, kramte aus ihrer Tasche ein Notizbuch und ihre Feder heraus. Sie richtete ihren Zauberstab aus das in schwarze Leder gebundene Buch und murmelte ein paar Worte und schon ließ es sich nur noch von seiner Besitzerin öffnen. "Was hast du damit vor?", fragte Draco, der das Mädchen bei ihrem Handeln beobachtet hatte. "Besser wenn du es nicht weißt.", zwinkerte Hermine und griff nach der Halskette.

"Granger?", durchbrach der Slytherin nach einer Weile die Stille und sah die Löwin abwartend an. Hermine hob ihren Blick von dem Schmuckstück in ihrer Hand und sah in die sturmgrauen Augen der Schlange. "Malfoy?", stellte sie die Gegenfrage und kam auf ihn zu. "Ich werde dir bei was auch immer du vor hast helfen.", bot er der Gryffindor an, die überrascht die Augen aufriss. "Wieso solltest du das tun?", hakte die Brünette misstrauisch nach, da ihr kein Grund einfallen wollte, warum eine Schlange einem Löwen helfen sollte. "Weil ich es hasse so zu leben. In Unterdrückung. Ich will frei sein und ich weiß, dass es meinen Eltern auch so ergeht. Ich war immer schon auf der Seite von Potter, Weasley und dir, auch wenn ich vor allem Potter am Anfang gehasste habe.", verriet ihr der junge Malfoy. "War ja nicht zu übersehen.", merkte Hermine an, was den Blonden dazu brachte die Augen zu verdrehen.

"Warum hasst du ihn eigentlich gehasst? Ich habe es immer darauf geschoben, dass er der Auserwählte war und dementsprechend mehr Aufmerksamkeit bekommen hatte.", fragte sie den blonden Jungen interessiert. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass sie sich gerade zivilisiert mit Draco unterhielt. "Naja das auch, aber er war in allem besser als ich. Ich wollte immer der Beste sein, aber dank Potter konnte ich es nicht. Doch irgendwann habe ich verstanden, dass er die einzige Hoffnung ist Voldemort zu besiegen. Auch dich habe ich nie gehasst. Mein Vater wollte, dass ich es tue, weil du eine Muggelgeborene bist. Jedoch ist mir der Blutsstatus egal, denn was für mich zählt ist der Charakter. Was ich aber eigentlich sagen wollte, war, dass du mir glauben kannst oder nicht. Ich werde dich nicht verraten Granger. Ich will, dass der dunkle Lord stirbt und wir alle wieder in Freiheit leben können.", meinte Draco und zu Hermines Überraschung glaubte sie ihm.

Und gerade als sich die Löwin mit der Schlange verbündet hatte, klopfte es erneut an der Tür.

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On The Dark Side~Dramione Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt