Im Angesicht des Schicksals

Kapitel 2

Ich freute mich schon auf die Schule und es war ja auch bald soweit. Doch vorher kam der erste Schicksalsschlag in meinem kurzen Leben. Mein Opa mütterlicherseits starb an Krebs. Und das auch noch 5 Tage vor meinem 6.Geburtstag. Natürlich war die Beerdigung dann an meinem Geburtstag. War ja auch klar. Meine Eltern nahmen mich nicht mit auf die Beerdigung sondern ich musste bei meiner Freundin den Geburtstag feiern. Wenn man das überhaupt feiern nennen konnte. Im darauf folgendem September wurde ich dann eingeschult. Ich freute mich sehr darauf, endlich älter zu sein. Aber die Freude währte nur kurz, denn meine Lehrerin hatte mich von Anfang an auf dem Kicker. Vor allem in Mathe. Bei jeder falschen Antwort wurde ich von ihr angeschrien und schikaniert. Meine Klassenkameraden lachten mich immer aus, wenn ich einen Fehler machte. Es war so gemein. In der zweiten Klasse bekamen wir ein neues Mädchen dazu. Claire war ihr Name. Keiner wollte etwas mit ihr zu tun haben. Claire tat mir wirklich leid. Ich bot ihr meine Freundschaft an und sie war sehr froh darüber. Aber hätte ich gewusst, was diese Freundschaft mit sich bringt, hätte ich darauf verzichtet. Weil ich mit Claire befreundet war, wendeten sich alle von mir ab. Kurze Zeit später erfuhr ich auch warum sie von allen so behandelt wurde. Sie roch sehr stark nach Rauch. Da ich nun ihre Freundin war wurde aber auch ich gemobbt und runter gemacht. Es war ein schreckliches Gefühl. Immer wie Dreck behandelt zu werden, stehen gelassen zu werden und nichts wert zu sein. Meine Gutmütigkeit wurde mir zum Verhängnis. In der vierten Klasse fing ich aus Kummer an, mehr zu essen und wurde sehr pummelig. Nun hatten sie einen weiteren Grund mich zu erniedrigen. Ich hatte gehofft, dass auf einer neuen Schule alles anders wird, da ich ja jetzt auf die Realschule ging, doch es schien so, als würde dieser Teufelskreis niemals enden...