• N E U N Z E H N •

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J o y c e l i n
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Also ich so im Auto sitze, wundere ich mich über mich selbst, dass ich mich regelrecht entspanne und sogar immer mal wieder kurz für ein paar Sekunden die Augen schließe. Die Erschöpfung rollt über mich hinweg wie eine Dampfwalze und ich kann mir ein Gähnen nicht mehr länger unterdrücken. Ich bin einfach nur froh, endlich weg von der Party zu kommen.

»Du bist echt fertig, was?«, beginnt Arthur plötzlich, dessen Blick ununterbrochen auf die kaum beleuchtete Straße gerichtet ist. Seine ansonsten blonden Haare sehen jetzt aus, als wären sie hellbraun und ich kann sein Parfüm riechen, das ziemlich herb durftet. Also gar nicht schlecht.

Ich seufze, was ihm Antwort genug ist. Ich kann nach wie vor immer noch nicht so ganz verstehen, weshalb Arthur sich als Fahrer angeboten hat und mich nach Hause fährt, wenn er sich doch jetzt in diesem Moment hätte volllaufen lassen können. Vor allem dachte ich immer, dass er mich verspottet und nicht ausstehen kann. Aber wenn das wirklich der Fall ist, wieso ist er dann jetzt so nett zu mir?

»Darf ich raten, was auf der Party passiert ist?«, fragt er dann und als wir vor einer roten Ampel zum Stehen kommen, dreht er sich zu mir und sieht mich unverwandt an. Ich presse meine Lippen zu einer schmalen Linie zusammen und starre auf meine zusammengefalteten Hände in meinem Schoß. Eigentlich möchte ich jetzt nicht darüber reden, sondern einfach nur so schnell wie möglich nach Hause. Allerdings finde ich es doch besser, wenn wir miteinander reden, anstatt dieser angespannten Stille ausgesetzt zu sein, weshalb ich tief seufze und drei Finger in die Höhe halte.

»Okay. Drei Versuche also. Lass mich überlegen.« Er dreht sich wieder nach vorne und eine kleine Falte bildete sich auf seiner Stirn, als er nachdenkt. Währenddessen schaltet die Ampel wieder auf Grün und wir fahren weiter. »Du hast Interesse an Mace und als du es ihm gebeichtet hast, hat er dir einen Korb gegeben und danach so ein schlechtes Gewissen bekommen, dass er dich jetzt nicht alleine lassen möchte.«

Ein kaum merkliches Lächeln umspielt seine Lippen und ich schüttle den Kopf. Noch zwei Versuche. Ich hoffe, er kommt nicht drauf. Irgendwie ist es mir sogar peinlich, was passiert ist. Ich wollte Cameron nie küssen und habe auch nicht erwartet, dass das jemals passieren wird. Ich dachte immer, man merkt es kurz davor, dass der Gegenüber einen gleich küssen wird. Doch in meinem Fall ging alles so schnell, sodass ich kaum Zeit zu reagieren hatte und zu allem Übel war auch noch Mace zur falschen Zeit am falschen Ort.

»Hm, okay. Dann hast du mit einem anderen Jungen getanzt, Mace ist eifersüchtig geworden und das hat dir gar nicht gepasst. Danach habt ihr gestritten und jetzt tut es ihm leid und möchte mit dir reden. Ist das richtig?«

Wieder sieht er mich an und wieder schüttle ich den Kopf. Er hat noch einen einzigen Versuch. Wenn er jetzt falsch rät, kann ich mich endlich wieder entspannen und er lässt hoffentlich das Thema fallen. Wenn er so scharf darauf ist zu erfahren, was vorgefallen ist, braucht er einfach nur seine besten Freunde zu fragen und nicht mich. Oder er muss einfach nur am Montag in die Schule gehen. Ich würde mein Zimmer darauf verwetten, dass dieses Drama Gesprächsthema Nummer Eins sein wird und ich bekomme allein schon bei der Vorstellung der ganzen Blicke auf mir Gänsehaut, sodass ich mir über meine nackten Arme reibe.

»Ist dir kalt? Soll ich die Heizung aufdrehen?«, fragt er nach und schnell schüttle ich den Kopf. Wir sind sowieso bald da und außerdem ist es mir eher zu warm anstatt zu kalt. Und es ist Sommer. Das bedeutet, es ist zu absolut jeder Tageszeit warm. Ich seufze und starre etwas gedankenverloren aus dem Fenster.

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