(1) Wut

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„Hey," rief plötzlich jemand hinter Sirius. „Sirius, wir sind im Training, wenn du jetzt schon die Hälfte der Mannschaft auf den Krankenflügel beförderst, brauchen wir in der kommenden Woche gar nicht erst gegen Slytherin antreten. Du spinnst doch! Geh dich woanders abreagieren, dann kannst du morgen wieder normal trainieren." James, sein bester Freund und Kapitän der Hausmannschaft rieb sich den Arm. Wortlos riss Sirius seinen Besen herum und flog vom Quidditchfeld.
So schnell wie möglich rannte er zum Schlafsaal und hoffte niemand würde ihm auf dem Weg begegnen, denn aktuell konnte er für nichts garantieren. Dort angekommen ließ er sich auf sein Bett fallen und schlug auf das Kissen ein, als er merkte, dass er noch immer seine verschwitzten Qudditchsachen trug. In seiner Wut riss er den gesamten Inhalt seines Kleiderschranks heraus und verteile ihn auf dem Boden. Im Bad angekommen verriegele er sorgfältigst die Tür. Als er sich im Spiegel sah, zerschlug er diesen mit seiner bloßen Faust. Die offene Wunde, die nun unter der Dusche brannte und das Wasser am Boden leicht rosa färbte beruhigte ihn etwas. Warum musste auch Remus ausgerechnet mit irgendeiner dummen Trulla aus Ravenclaw ausgehen? Warum machte ihn das bloß so wütend? Eigentlich hatte er sich nur etwas abreagieren wollen, aber James hatte mal wieder vollkommen überreagiert und ihn sofort des Platzes verwiesen. Ausgerechnet James, der beinahe wie sein Bruder war.


Als Remus in's Zimmer kam und Sirus Klamotten über den ganzen Boden verteilt sah, dachte er zunächst, jemand sei in ihren Schlafsaal eingedrungen und hätte sich an Sirius Schrank zu schaffen gemacht, während James hereinkam. „Wo ist der Idiot?" „Wen meinst du? Pads? Ich dachte, ihr seid gemeinsam beim Training." „ Ich habe ihn weggeschickt, nachdem er einige Spieler beinahe auf die Krankenstation befördert hatte. Der hat so brutal gespielt, dass das fürs Training kaum zu verantworten war. Ich will echt mal wissen, was in ihn gefahren ist. Der spinnt doch! Und wie es aussieht hat er hier ja auch noch gewütet." „Oh, ich dachte schon, hier sei jemand eingebrochen. Sirius muss ja vollkommen ausgerastet sein." Mit einer einzigen Zauberstabbewegung räumte Remus den Schrank wieder ein. Auf einmal ging die Tür ruckartig auf. Als Sirius seine Freunde erblickte, schmiss er nur schnell die Qidditchausrüstung auf sein Bett und verschwand unter lautem Zuschlagen der Tür genauso schnell, wie er gekommen war.„Du hast echt nicht zu viel versprochen. Was ist bitte in den gefahren?", fragte Remus ungläubig „Wenn ich das wüsste. Einer von uns beiden muss das wohl oder übel in Erfahrung bringen, sobald er wieder halbwegs bei Sinnen ist. Da er aber die nächsten Tage wegen der Sache beim Training nicht mit mir sprechen wird, darfst du dir etwas einfallen lassen," seufzte James. Kaum hatten er zu Ende gesprochen, als Peter hereinkam „Was um alles in der Welt ist mit Pads los? Der hat mich auf der Treppe beinahe umgerannt?" 

„Tja, die Ehre das herauszufinden hat wohl Moony." Bei diesen Worten grinste James ein wenig schadenfroh, denn er wusste, dass sein bester Freund in seinem Gemütszustand unausstehlich war und überließ diese Aufgabe nur zu gerne Remus.

Sirius rannte. Inzwischen hatte er sich in einen Hund verwandelt und lief bereits seine zweite Runde um den schwarzen See. Völlig außer Atem ließ er sich nieder, verwandelte sich zurück und warf einen Stein nach dem nächsten ins Wasser. Obwohl er nicht zurück wollte, stand er auf, als es bereits dämmerte und ging langsam in den Gryffindorturm, in welchem angekommen er sich möglichst unauffällig am Gemeinschaftsraum, in dem seine Freunde saßen, vorbei schlich, sofort in den Schlafsaal ging und nach dem Ausziehen seiner Hose und seines Tshirts nur in Boxershorts ins Bett stieg.

Why so Sirius?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt