24| bodypaint.

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[körperbemalung.]

Erschöpft setzte ich mich auf das Sofa im Wohnzimmer und schlüpfte aus meinen Schuhen.

»Willst du etwas trinken?«, fragte Jayden und schaute mich abwartend an.

»Nein, danke.« Ich winkte ab und fuhr mir durch meine Haare.

Ich spürte den hartnäckigen Blick von Jayden auf mir, als dieser sich neben mich auf das Sofa setzte. »Was ist?«, wollte ich wissen und drehte mich in seine Richtung.

»Du bist frei, Maya. Du kannst gehen, wenn du willst. Ich werde dich nicht daran hindern. Du sollst nur bei mir bleiben, wenn du es selbst willst, nicht, weil ich dich gewaltsam festhalte.«

Mein Mund klappte etwas auf. Bitte was?

»Du hast mich schon verstanden. Ich werde es nicht wiederholen.«

»Charmant wie immer.«, sagte ich und erhob mich vom Sofa.

»Warte, willst du gehen? So schnell?«, erkundigte sich dieser und schaute mich mit großen Augen an.

»Süß. Hast du Angst, dass ich so schnell verschwinde?«, stellte ich eine Gegenfrage. »Ich wollte mich waschen gehen. Es wird Zeit, dass ich meinen fettigen Haaren den Kampf ansage.« Ich zeigte auf meine auf meine Haare.

Merklich erleichter, atmete Jayden aus und lehnte sich zurück.

»Bis später.«, sagte ich grinsend, verließ das Wohnzimmer und machte mich auf den Weg in meine Zelle.

Im Badezimmer angekommen fackelte ich nicht lang und ließ Wasser in den Whirlpool einlaufen. Einmal sollte ich diesen Luxus ausnutzen und den besten Blick auf Seattle, wo sich gerade die Sonne zum Ende neigte, konnte ich mir nicht entgehen lassen. Das Wasser lief rasch ein, während ich mir frische Klamotten und Handtücher heraus legte. Als das Wasser die richtige Temperatur hatte, entledigte ich mich meinem schwarzen Kleid und stieg in das heiße Wasser. Seufzend sank ich tiefer in den Jacuzzi und schloss kaputt meine Augen.

Tief in meinen Gedanken hörte ich nicht, wie die Badezimmertür geöffnete wurde und jemand das mit Nebelschwaden verhängte Zimmer betrat. Erst als dieser auf der gegenüber liegenden Seite in das Wasser eintauchte, riss ich meine Augen auf.

Nackt musste ich noch nie gegen jemanden kämpfen, aber es gab immer ein erstes Mal. Mein gehetzter Blick stoppte bei hellen Augen und ließen mich wieder entspannen.

»Du hättest wenigsten Anklopfen können.«, sagte ich und lehnte mich zurück.

»Habe ich. Mehrmals. Du hast nicht geantwortet und da wollte ich sicher stellen, dass es dir gut geht.«

»Deswegen sitzt du mir jetzt blubbernden Whirpool gegenüber?«

»Diese Chance könnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen.« Er grinste mich schamlos an und glitt mit seinen Augen zu meinem Mund und dann zu meinen Schlüsselbeinen. Alles andere konnte er nicht sehen, da knapp unter meine Schulter das Wasser anfing.

»Natürlich.«

Ich zog meine Beine an meine Brust, stütze mein Kinn auf meinem Knie ab und hielt seinem unverschämten Blick stand.

»Maya.«

»Jayden.«

Er bewegte sich langsam durch das blubbernde Wasser zu mir. Vor seinen Augen hing ein dunkler Schleier, der das grün das mir so vertraut war, verbarg.

»Darling.«

Meine Mundwinkel zuckten unwillkürlich nach oben, in dem Wissen, das ihm meine Antwort nicht gefallen wurde. »Brummbär.«

Sie und ErWo Geschichten leben. Entdecke jetzt