Ob Detektiv, Dieb, Polizist, Verbrecher oder Magier. Wenn man es genau nimmt sind diese Personen im Grunde genommen alle gleich. Denn ganz egal wie man es betrachtet, so hat jeder halt nur seine eigene Methode um das zu erreichen was sein Ziel ist. Denn was ist überhaupt ein Verbrechen und wer entscheidet darüber was gut oder böse ist? Genau diese Frage stellt sich wohl kaum einer, und so nimmt die Gesellschaft das hin ohne irgendetwas zu hinterfragen.
So waren auch die Gedankengänge von Ayano Mikawa, bis zu jenem Tag an dem sich all dies ändern sollte. Entsprechend ihrem Alter von 17 Jahren ging sie in die letzte Klasse der Oberstufe. Da sie alleine lebte verdiente sie sich ihr Geld indem sie abends und an Wochenenden in einer Bar arbeitete. In der kleinen Freizeit die sie neben lernen und arbeiten noch hatte besuchte sie den Kendo verein und nahm auch dort öfter an Turnieren teil. So auch den Tag bevor sich alles ändern sollte und alles woran sie je geglaubt hatte der Vergangenheit angehörte.
Wie jeden Freitag ging sie nach der schule zum Kendo verein. Erst am vergangenen Wochenende hatte sie wieder an einem Turnier teilgenommen und besetzte dort den zweiten Platz. Es war ein knapper aber fairer Kampf, jedoch hatte den ersten Platz ein Junge aus Osaka namens Hattori Heiji belegt. Dieser war überrascht dass ein Mädchen soweit gekommen war und so kamen sie nach dem Turnier ins Gespräch wo sie auch erfuhr dass er als Detektiv arbeitete. Ja er war schon ein interessanter junge und sie hatten sich versprochen mal wieder gegeneinander zu kämpfen.
Das heutige Training verlief ruhig da sie mit ihrem Sensai nur das Turnier besprach und auf was sie am besten nächstes Mal besser achten sollte. So kam es das die Zeit recht schnell verging und sie später als gewohnt los zur Arbeit kam. Während sie unterwegs war rief sie auf Arbeit an um Bescheid zu sagen dass sie sich etwas verspäten würde. Es war schon dunkel als sie endlich die Straße erreichte und das Schild der Bar sah. Grade als sie in die Seitenstraße wollte um zum Mitarbeiter Eingang zu gelangen bemerkte sie einen schwarzen Wagen vor der Bar. Neugierig ging sie hin und betrachtete den Wagen. Es war ein schwarzer Porsche 356 A Coupé. ein recht altes Auto aus Deutschland und recht selten auf den Straßen zu sehen. //Wer wohl so einen seltenen Wagen fährt// fragte sie sich in Gedanken und bemerkte die leichte wärme die die Motorhaube noch ausstrahlte. Also war der Besitzer des Wagens noch nicht lange ausgestiegen. So waren die Chancen gut dass sie diesen drinnen antreffen würde. Am liebsten hätte sie sich den Wagen länger angesehen, doch ihr Blick fiel auf die Uhr und sie beeilte sich durch die Seitenstraße zum Mitarbeiter Eingang zu kommen um nicht noch später zur Arbeit zu erscheinen.
Im Mitarbeiter raum standen mehrere schränke und Schließfächer. Das Fenster war mit einer Spanplatte verdeckt das man von außen nicht hineinsehen konnte. Zielstrebig ging Ayano zu ihrem Schließfach und zog sich dann ihre Arbeitssachen an. Dies waren eine schwarze Jeans, eine weiße, langärmelige Bluse und eine Schwarze Kellner Weste. Prüfend betrachtete sie sich im Spiegel um dann zu entschließen ihr rotes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen zu binden. Fertig für die Arbeit gekleidet ging sie dann in den Hauptraum. Auch wenn es eine kleine eher schlichte Bar war, so war diese doch besonders an den Wochenenden gut gefüllt. Sie hatte keine großen Extras und war eher schlicht eingerichtet. Die Theke bestand aus hellem Holz auf dessen eine graue Marmorplatte thronte. Dies war der Arbeitsbereich ihres Chefs der das mixen der Cocktails übernahm. Es waren mehrere kleine Tischgruppen. An der rechten Seite in der Ecke jedoch war ein Podest auf dessen auch kleinere Tische standen. Dort trafen sich des öfteren Geschäftsmänner. Entweder nach Feierabend um das Wochenende zu genießen oder auch um geschäftliche Planungen nachzugehen.
Kaum hatte Ayano den Raum betreten sah auch schon ihr Chef zu ihr. Er war ein älterer Gepflegter Mann der für sein Alter noch recht fit schien. Niemand wusste genau sein alter aber Ayano schätze ihn so um die 70 rum. „Gut dass du endlich da bist. Miyu ist krank und ich finde so schnell keinen Ersatz. Magst du bitte heute ihren Bereich mit übernehmen?" Miyus Bereich war das Podest. Es war zwar ein kleiner Bereich aber dafür kannte sie dort fast jeden. Sie nickte. „Klar natürlich, bin schon auf dem Weg." Ihr Blick schweifte zu den Tischen und Tatsache. Dort waren schon fast alle Tische belegt. Besonders Aufmerksam machte sie jedoch die beiden schwarz gekleideten Männer. Der eine, etwas breitere, hatte eine Sonnenbrille auf und trug ebenso wie sein gegenüber ein Hut. Sein Partner war etwas größer, schmal und seine langen grausilbernen Haare bildeten einen perfekten Kontrast zu den schwarzen Klamotten. Sie nahm ein Tablett und ihren Block und machte sich auf den weg, die Bestellungen aufzunehmen.
Dem größere von beiden entging nicht dass eine junge frau die Bar betreten hatte. Wie den auch bei diesem auffällig roten Haar, welches ihn so sehr an das erinnerte was er liebte. Das Blut seiner Opfer. Während er sich eine Zigarette anzündete und sich zurücklehnte ließ er sie nicht aus den Augen wie sich sich grazil durch die Tische bewegte und mit einem Lächeln auf den Lippen die Bestellungen entgegennahm. Es dauerte nicht lange ehe sie dann auch bei den beiden angekommen war. „Schönen Guten Abend die Herren. Entschuldigen Sie die lange Wartezeit. Was kann ich Ihnen bringen?" fragte sie höflich. Es war amüsant. Sie schien Angst zu haben ließ sich jedoch nichts anmerken und überspielte alles mit einem Lächeln. „Ich nehme ein Gintonic." Sprach der Mann mit etwas rauer Rauchiger Stimme und sah das Mädchen dann mit seinen graugrünen Augen an, sie jedoch notierte sich den Drink und sah dann zu dem etwas dickeren rüber. „Für mich einen Cosmopolitan." Meinte er etwas freundlicher. Die roten Haare wippten etwas während sie nickte. „Natürlich. Ich bringe Ihnen dann gleich die Bestellung." Und schon wand sie sich ab und ging zur Bar. „Was ist los Aniki? Kennst du das Mädchen?" Fragte sein gegenüber, dem es nicht entgangen war das der sonst so kühle Mann das Mädchen beobachtete. „Nein..." war alles was er antwortete und drückte seine Zigarette aus. Es dauerte nicht lange ehe sie dann wiederkam und ihnen die Getränke hinstellte.
„So einen Gintonic und einen Cosmopolitan. Lasst es euch schmecken." Meinte sie und es entging ihm nicht dass die Frau ihn für einen Moment ansah. Jedoch wand diese schnell den Blick ab und beeilte sich zur Bar zu kommen. Nein, er kannte sie wirklich nicht. Aber etwas in ihm sagte das dies nicht alles war ehe er zu seinem Glas griff. Dieses Mädchen weckte sein Interesse und seine Aufmerksamkeit als Jäger. Und es sollte auch nicht lange dauern ehe er wissen würde dass er recht hatte. Das hinter dieser Frau mehr steckte, als eine einfache Bedienung.
Es war Mittlerweile fast Mitternacht und einige der Gäste waren schon gegangen. Ayano war grade dabei einen Tisch abzuräumen und stellte die leeren Gläser auf das Tablett ehe es einen lauten Knall gab. Sofort sah sie in die Richtung aus dem das Geräusch kam. Aus dem Mitarbeiterraum schlugen Flammen die sich gierig durchfraßen. Vor Schreck ließ sie das Tablett fallen, ehe ihr ein Gedanke kam. Ihr Chef war grade hinten da er neue Strohhalme holen wollte. Ohne wirklich darüber nachzudenken lief sie auf die Flammen zu und kämpfte sich durch, nichtsahnend das sie von einem Paar graugrünen Augen beobachtet wurde. Hustend kämpfte sie sich durch die Flammen und sah ihren Chef dann am Boden liegen und neben ihn ein umgekippter Stuhl. Als es den Knall gab, musste er wohl vor Schreck umgefallen sein und war jetzt bewusstlos. Sie fluchte laut auf und schulterte den Mann und sah sich um. Die Flammen versperrten nun komplett den Weg in die Bar und auch der Ausgang zur Straße war versperrt. Suchend sah sie sich um ehe ihr das Fenster ins Auge fiel. Sie dachte nicht lange nach und ging zügig zum Fenster und machte sich dran die Spanplatte zu entfernen. Es dauerte nicht lange ehe sie die Platte losbekam und achtlos zu Boden warf. Jetzt musste nur noch die Scheibe weichen. Ihre Augen fingen an zu Tränen durch den Rauch und langsam wurde auch der Sauerstoff knapp. Wenn sie sich nicht beeilte würden sie hier in den Flammen sterben. Verzweifelt suchte sie den Raum ab und sah denn einen der Regenschirme. Sofort eilte sie zu diesen und schlug damit kurzerhand die Scheibe ein. Mit lautem klirren gab dann schließlich auch das Glas nach so dass Ayano ihren Chef raushieven konnte. Dann Sprang auch sie durch das Fenster raus in die Freiheit. Auch wenn sie mit den Kräften am Ende war stand sie zitternd auf und trug ihren Chef gegenüber zur Wand das die Flammen ihnen nichts mehr anhaben konnten.
Erschöpft ließ sie sich zu Boden sinken und sah zu den Flammen. Wie konnte das bloß passieren? Doch ehe sie weiter darüber nachdenken konnte hörte sie schritte und sah zu einem unbekannten Mann welcher auf sie zukam und nicht grade freundlich gesinnt aussah. „Verdammte scheiße! Warum lebt der alte Sack noch?! Verreckt endlich!" Meinte er und zog eine Schusswaffe hervor. Angst machte sich in Ayano breit. Dieser Mann war mal in der Bar wurde aber rausgeworfen da er nur ärger gemacht hatte und die Bedienungen angemacht hatte. Kraftlos versuchte sie sich vor ihren Chef zu stellen was aber nicht gelang. Das Feuer hatte sie ihre Kraft gekostet gehabt. Sie hörte ein klacken. Das entsichern einer Waffe. Erschöpft schloss sie die Augen und wartete ehe auch schon ein Schuss ertönte. Nein, es waren zwei. Jedoch spürte sie nichts sondern hörte wie etwas knapp neben ihr in die Wand einschlug. Dann ein keuchen und ein dumpfes klatschen. Müde öffnete sie ihre Augen. Der Mann der sie grad noch erschießen wollte lag am Boden während sich um ihn herum eine Blutlache ausbreitete. Dann hörte sie erneut schritte und sah nach rechts. Dort kam der Mann mit den langen silbergrauen haaren auf sie zu und zielte ebenfalls mit einer Waffe auf sie, ließ jedoch den Arm sinken als von dem breiteren das Telefon ertönte. Erschöpft schloss sie die Augen und kämpfte um ihr Bewusstsein. „Ja....ich verstehe...ja...verstanden wir bringen sie mit..." Sie bekam nur Bruchstücke von dem Telefonat mit, ihr tat alles weh. Der Rauch brannte in ihrem Hals und es fühlte sich an als hätte sie sich in Scherben geworfen. Es brachte nichts. Sie hörte nur noch das Auflegen und weitere Schritte. „Wir sollen sie mitbringen Aniki...lass sie am Leben." Mehr wurde nicht gesagt ehe sich ein Schatten über sie legte und sie komplett das Bewusstsein verlor.
Dass dies der Anfang einer neuen Sichtwiese werden sollte, konnte keiner ahnen.
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Sinneswandel durch neue Perspektiven
AdventureOb Detektiv, Dieb, Polizist, Verbrecher oder Magier. Wenn man es genau nimmt sind diese Personen im Grunde genommen alle gleich. Denn ganz egal wie man es betrachtet, so hat jeder halt nur seine eigene Methode um das zu erreichen was sein Ziel ist...