17|ein Teil der Vergangenheit

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Sofort lehnte ich mich vor und legte meine linke Hand um seinen Rücken und die fechte auf seinen Arm. Dabei fing auch ich an zu weinen und wir beide saßen um halb fünf Uhr Morgens in Barans Auto, in Kleid und Anzug und weinten.

~

»Dann müssen wir also x zu ab schreiben?«, fragte Lewis und ich nickte. Er schrie frustriert auf und warf seinen Stift gegen den Monitor. Ich schüttelte belustigt den Kopf und richtete meinen Laptop.

»Ich will das nicht! Wer kam auf die dämliche Idee die Zahlen gegen Buchstaben zu ersetzen? Wer?«, rief er wütend über sein Laptop. Ich schrieb x auf meinen karierten Block und sah wieder auf den Bildschirm.
Er schrieb frustriert mit.

»Habe ich schonmal gesagt, dass ich Mathe hasse?«, fragte er und ich richtete den Turban auf meinen Kopf. Meine Haare konnte ich eigentlich daraus lösen. Würde ich nach unserem Videoanruf tun.

„Ja. Die letzten zwei Stunden mindestens fünf Mal pro Minute.", antwortete ich ihm und er sah mich finster an, woraufhin ich lachte.
Ich liebte Lewis einfach. Er brachte mich immer auf andere Gedanken, egal was er tat. Bei ihm vergaß ich wirklich alles.

Wir erarbeiteten noch zwei Aufgaben, bis plötzlich Lewis Bildschirm minimiert wurde und uns jemand beitrat.
Der schwarze Bildschirm verschwand und Lara tauchte auf. Sie hatte einen unordentlichen Knoten in ihren Haaren und eine Kapuzenjacke an. Es sah aus, als würde sie liegen und ihren Laptop auf dem Schoß halten.

»Hey ihr Streber!«, rief sie und Lewis knallte den Kopf auf den Tisch,»Kein Gemecker junger Bursche!« Er zeigte ihr den Mittelfinger.

»Hör auf mich junger Bursche zu nennen! Mir egal ob du eine Frau bist, ich hau dich um wie einen Mann.«, drohte er ihr und sie lachte laut auf. Ich sah amüsiert zu.

»Wenn du es wirklich schaffen würdest einen Mann umzuschlagen, könnten wir weiterreden.«, konterte sie und er verdrehte die Augen,»Ich mag dich auch.« Er zog eine Grimasse und sie winkte mir zu.

»Wie geht's dir Seren?«, fragte sie glücklich, sowie sie die meiste Zeit über immer war. In diesen drei Jahren Bekanntschaft, hatte ich Lara noch nie wirklich traurig oder besorgt gesehen. Vielleicht mal, wenn sie über die Lage anderer trauerte, aber nicht für sich oder wegen sich.

„Bestens und dir?", fragte ich mit einem Lächeln. Sie öffnete ihren Mund und wollte etwas sagen, da minimierte sich das Fenster ein weiteres Mal und Emin trat uns bei. Seine Haare hingen ihm ins Gesicht und er grinste breit.

»Wie geht's wie steht's?«, rief er freudig und Lara verdrehte die Augen.

»Das hast du nicht gesagt.«, sagte sie zischend und er grinste noch breiter.

»Und ob Base!«, lachte er. Sie hob eine Augenbraue und Lewis fing lauthals an zu lachen. Ich sah ihnen wie sonst auch gespannt und belustigt zu.

»Halts Maul Vetter!«, zischte sie und sein Lachen verschwand,»Ha! Fetter!« Nun lachte auch ich und er verdrehte die Augen.
Das wars dann wohl mit dem Lernen und den Mathematikaufgaben. Die Çelik Familie hatte nämlich den Videoanruf gestürmt.

Als hätte Lewis meine Gedanken gehört packte er nämlich seine Sachen zusammen und schob sie an die Seite.
Ich zuckte mit den Schultern und er winkte ab.

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