Kapitel 6

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Er seufzte und kam auf mich zu. ,,Was machst du da überhaupt?" Er sah über meine Schulter auf die Zettel. ,,Lernen." ,,Dann leg mal eine Pause ein." Ich seufzte. Konnte ich es ihm sagen? Ich zögerte und überlegte hin und her, legte mir Wörter zurecht, doch wusste einfach nicht, wie ich es ihm sagen sollte. Schließlich gab ich mir einen Ruck. ,,Es könnte sein, dass ich sitzenbleibe." Ich nuschelte es so schnell und leise, dass ich hoffte, er hat es nicht verstanden. ,,Warum das denn?!" Benno sah mich entsetzt an. Ich sah runter auf meine Hände. Er fuhr sich durch die Haare. ,,Okay, wir kriegen das hin, keine Sorge. Jetzt geh schlafen. Morgen ist Freitag, das heißt du musst in die Schule. Danach hast du das ganze Wochenende Zeit, um zu lernen. Ich überleg mir was, wie du dich in der Schule verbessern kannst. Okay?" Ich nickte leicht. ,,Warum willst du mir helfen?" fragte ich misstrauisch. Er musterte mich kurz mit seinen braunen Augen. ,,Ich will nicht dass du Stress mit Mom und Dad bekommst. Ich glaube den haben die schon genug wegen dir." Ich zuckte leicht mit den Schultern und versuchte zu überspielen, wie sehr mich seine Worte getroffen hatten. Lange nachdem er das Zimmer verlassen hat, saß ich da und starrte aus dem Fenster. Vielleicht war es wirklich besser, wenn ich weg wäre...

The story of my lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt