Der Plan steht!

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„ VERDAMMT NEIN HAB ICH GESAGT!!! DU BLEIBST HIER!!!“ schrie sie mich mal wieder an. Beim Abendessen war das Thema meines Umzuges aufgekommen. Kacke warum sagte ich ihr auch das ich für meine Ausbildung zur Notfallsanitäterin nach Aachen gehen wollte. Jetzt war es zu spät. Da kam ich nicht mehr raus. „ aber bitte versteh doch… Hier kann ich die Ausbildung doch nicht machen… hier oben an der Nordsee lerne ich dann nur wie man ein Pflaster auf ein Aufgeschürftes Knie klebe… das ist doch nicht der Sinn!“ Hier war es einfach des Todes Langweilig, also wollte ich in die Großstadt und lernen wirkliche Notfälle zu behandeln. „ HÖRST DU MIR EIGENTLICH ZU?!! ICH HABE NEIN GESAGT! NOTFALLSANITÄTER DAS ICH NICHT SPINNE?! NEIN!! DU MACHST SCHÖN HIER BEI UNS DIE AUSBILDUNG ZUR FRISEUSE!! DANN NUTZT DU UNS WENIGSTENS WAS! DU BIST 17 JAHRE ALT UND HAST ZU TUN WAS ICH DIE SAGE UND JETZT AB IN DEIN ZIMMER!!!“

Ich hatte gar nicht gemerkt das mir bei ihrer Ansage die Tränen kamen. Ich schwieg und tat was sie sagte. Ich setzte mich auf mein Bett und weinte einfach. Meine Mutter war schon immer so gemein. Sie sagt immer das ich den Beruf nicht machen soll ich soll etwas machen das auch was für Mädchen ist. Und scheiße sie hatte recht ich bin erst 17 und kann nicht einfach tun was ich will. Aber es gab einen kleinen Hoffnungsschimmer, wenn ich es schaffe mich heimlich zu bewerben und schon einmal heimlich eine Wohnung zu suchen könnte ich es schaffen das unterschreiben des Ausbildungs- und Mietvertrages einfach bis zu meinem 18 Geburtstages hinauszuzögern. Das war doch eine Idee oder nicht? Doch ich musste es tun sonst komme ich hier niemals weg! So schnell ich konnte schappte ich mir mein Tagebuch und schrieb meinen Plan nieder. Ich hatte wieder Hoffnung.

Ich stand auf und sah in den Spiegel. Seit 17 Jahren hatte ich nun keinen Freund aber auch kein Wunder, ich bin einfach eine Mauerblume. Ich hatte genau zwei Freundinnen die bei mir geblieben waren auch nachdem sie mich besser kennenlernten. Ich bin sehr schüchtern und introvertiert. Aber die beiden waren immer für mich da. Sie sagten immer:,, ach Lara deiner ist einfach nicht hier. Mach dir keine Sorgen. Du gehörst einfach nicht hierher du findest dein Glück wo anders.“ Ich hatte sie wirklich sehr lieb. Sie gaben mir immer neue Hoffnung, auch wenn das hieß das wenn ich mein Glück woanders ohne sie finden musste. Mellissa machte ihre Ausbildung hier und wollte nicht gehen. Anna-Maria machte wiederum ihr Ausbildung auch woanders aber in der anderen Richtung als in die ich gehen wollte.

Noch immer stehe ich vor dem Spiegel und betrachte mich. Braune Harre bis unter die Brust und Grüne Augen. Halt komplett Normal. Auch meine Figur war… naja ganz okay…. Aber ich denke das ich keinen Freund hatte lag vor allem an meiner Intelligenz. Die meisten Männer stehen nicht so darauf wenn man mehr in der Birne hatte als Kochen, Putzen, Ficken. Ich war wirklich gut in der Schule. Gerade in Bio, Physik und Chemie. Das passte vielen nicht und gerade meiner Mutter war das ein Dorn im Auge. Wahrscheinlich befürchtete sie das was schon lange passiert war: ich hatte gecheckt was für eine Scheiße sie labert. Aber was dagegen tun konnte ich ja trotzdem nicht.

Genug Selbstmitleid! Ich musste anfangen zu planen, Bewerbungen schreiben und nach Wohnungen suchen. Ich hatte noch so ziemlich 6 Monate zeit also ran halten. Ich war so voller Tatendrang das ich noch am Abend 3 Bewerbungen nach Aachen schickte. Dann suchte ich noch Mitwohnungen in der Umgebung der Rettungsstationen. Erstmal Erfolglos aber nicht unterkriegen lassen. Ich hatte heute schon so viel geschafft. Ich beschloss mich hin zu legen und zu schlafen. Am Nächsten Tag war ja wieder Schule.

Die nächste Woche verlief ruhig. Ich sagte nichts mehr über mein Vorhaben gegenüber meiner Mutter und tat einfach das was sie von mir verlangte. Den Haushalt führte ich ja sowie schon seit 5 Jahren allein und sorgte auch sonst für alles, aber ich hatte mich einfach daran gewöhnt.

Dann aber passierte es. Ich kam Freitag Mittag von der Schule Nachhause und leerte den Briefkasten. Meine Mutter war wohl arbeiten. Beim durchsehen der Post stockte mir kurz der Atem und ich sah den Briefumschlag mit dem Logo des Aachener Krankenhauses. Schnell riss ich den Briefumschlag auf und las.

Vom Unglück zum LebenstraumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt