Kapitel 30

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,,Ich habe meinem Vater und auch sonst niemandem etwas erzählt. Mit den Jahren verstanden wir uns besser. Und gerade als ich dachte, es könnte nicht besser sein... verließ sie uns. Damals war das schlimm für meinen Dad. Er war ganz auf sich allein gestellt, musste alles alleine machen und war ständig überfordert und im Stress. Hätte deine Mutter nicht damals so geholfen... ich weiß nicht, was dann passiert wäre. Naja, ich hatte eine wirklich tolle Zeit mit meinem Dad. Und eines Tages war alles einfach so weg. Von jetzt auf gleich war alles anders. Ab da lief es nur noch beschissen. Ich kam nach Hause, aber er war nicht da. Stattdessen waren da nur ein paar Freunde und deine Mutter. Sie sagten, dass es ihnen leid tue und versprachen mir, dass alles gut gehen würde. Sie sagten, ich solle jetzt stark sein... und... und dass er jetzt an einem... besseren Ort ist. Es... tut mir leid." Ich konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Benno nahm mich in den Arm. ,,Hey, alles gut." Beruhigend strich er mir über den Arm. ,,Ich frage mich einfach nur... wenn ich nicht gewesen wäre... wenn es mich nicht gäbe... dann hätte er länger gelebt. Oder? Klar wäre er... früher oder später gestorben, aber... mehr später als früher. Warum hat er mir nichts gesagt? Ich hätte Rücksicht genommen. Ich hätte es verstanden. Ich wäre vorsichtiger gewesen. Ich hätte alles für ihn getan! Warum hat er mir nichts gesagt? Warum hat er sich nie etwas anmerken lassen? Warum?" ,,Vielleicht wollte er es nicht.", überlegte Benno.

The story of my lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt