Kapitel 32

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Benno hatte mittlerweile Tränen in den Augen. Immer wieder flüsterte er ,,Es tut mir leid." ,,Einmal, als ich versehentlich eine Glasflasche fallengelassen habe, ist er so wütend geworden, dass er einen Stock ins Feuer gehalten hat bis er glühte... und hat mich damit geschlagen. Es sind keine Narben von Verletzungen... es sind Brandnarben. Aber das schlimmste ist, dass ich sie trotzdem niemandem zeigen kann. Ich meine, es ist nicht so schlimm, da ich nichts dafür kann, aber es gibt niemanden der nicht sofort an Ritzen denkt und über mich urteilt. Keiner fragt nach. Und wenn, dann fragen sie nicht "Woher hast du die Narben?" sondern sie fragen "Ritzt du dich?" Ich habe da keine Lust mehr drauf. Früher, als ich jeden Tag mit blauen Flecken in die Schule gekommen bin, hat es sie einen Dreck interessiert. Sie haben mich ausgelacht, ausgegrenzt und dafür verurteilt. Nicht mal die Lehrer hat es interessiert. Hätte irgendwer nachgefragt, wäre alles vielleicht ganz anders gelaufen. Aber das hat niemand. Erst, als deine Mutter zufällig am Haus vorbei gelaufen ist und gesehen hat, wie viel da schief läuft, hat das ganze aufgehört. Naja, und vielleicht stelle ich mich auch an, weil es nur ein Jahr war und ich so ein Drama darum mache, als wäre es schon mein halbes Leben so..."

The story of my lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt