Kapitel 39

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Er drückte ein paar Tasten auf der Fernbedienung und mehrere kleine Fenster erschienen. Er wählte eine Kamera aus und spuhlte zurück. ,,Da sind sie." sagte er. Tatsächlich, das war Hannah. ,,Das ist sie!" rief ich aufgeregt. Die Jungs umzingelten sie, zwei hielten sie fest. Einer stand vor ihr und redete auf sie ein. Er sah dabei nicht gerade freundlich aus. Er drückte sie gegen die Wand und anschließend zogen sie sie zurück ins Schulgebäude. ,,Danke für Ihr Vertrauen." sagte ich. ,,Das hat mir sehr weitergeholfen." Ich wollte schon gehen, als mir etwas einfiel. ,,Würde es Ihnen etwas ausmachen, mit mir nach meiner Schwester zu suchen? Mit Ihrer Hilfe können wir sie vielleicht eher finden." Er willigte ein. ,,Ich habe sowieso nichts besseres zu tun." Wir durchsuchten das Gebäude, gingen jeden Flur ab, sahen in jedem Raum nach. Sogar in der Turnhalle sahen wir nach. Schließlich hatten wir alles abgesucht. Ohne eine Spur. ,,Haben Sie eine Ahnung, wo sie noch sein könnte?" Hoffnungsvoll sah ich den Hausmeister an. Dieser legte die Stirn in Falten. ,,Wir haben noch nicht den Keller abgesucht. Lass uns dort nachsehen!" Also gingen wir auch in den Keller, doch auch hier hatten wir keinen Erfolg. ,,Moment, da fällt mir was ein. Es gibt hier einen Raum, den kein Schüler betreten darf, da er nur von außen zu öffnen ist und ich da normalerweise nie langgehe. Da darf kein Schüler hin und der Junge müsste einen Schlüssel haben, was eigentlich unmöglich ist, aber lass uns trotzdem mal nachsehen. Sicher ist sicher!" Ich nickte. ,,Je eher wir sie finden, desto besser. Aber wenn sie dort nicht ist... wo könnte sie sonst sein? Was wenn sie entführt wurde? Oder..." ,,Darüber kümmern wir uns erst, wenn sie nicht da ist." unterbrach mich der Hausmeister. Ich atmete tief durch. ,,Okay, gut, Sie haben Recht. Eine Möglichkeit haben wir noch." Er führte mich zm besagten Raum, als ich in einer Ecke etwas entdeckte. ,,Das ist ihre Tasche!" rief ich. ,,Wenn sie wirklich hier drin ist, ist das sehr schlecht." Irritiert sah ich ihn an. ,,Warum?" ,,Wir stehen hier vor dem kältesten Raum der Schule. Gerade müssten die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt liegen. Zudem gibt es dort keine Fenster, die Luft ist also sehr schlecht. Selbst wenn sie noch lebt, wäre sie in keinem guten Zustand." Ich schluckte. ,,Je eher wir sie da rausholen, desto besser." Der Hausmeister schloss den Raum auf. Ich kaute nervös auf meiner Unterlippe. Das war meine letzte Chance, das letzte As im Ärmel, sozusagen. Wenn sie nicht hier war, hatten wir ein ernsthaftes Problem.

The story of my lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt