Kapitel 19
Erzähler Sicht
Nachdem die Sonne untergegangen begann sich etwas im Schloss zu regen. Die Tür zur Gruft öffnete sich. Ein kleiner buckliger Mann mit zerfetzter Kleidung kam durch die Tür und humpelte zu dem ersten der drei Särge und öffnete ihn.
Im Sarg lag der Graf von Krolock, welcher sich nun erhob und seufzte leise: „Schade nur ein Traum. Und ich dachte schon meine Tochter sei wirklich wieder daheim".
Seinem Diener Koukol gab er mit einem Handzeichen zu verstehen, den anderen Sarg zu öffnen. Sofort tat er das, doch dazu öffnete er den Sarg ganz außen und in beiden Särgen lagen Personen.
Es waren Herbert von Krolock und seine jüngere Schwester Layla, welche immer noch schliefen.Kaum erblickte Graf von Krolock seine Tochter erschien ein sanftes Lächeln auf seinem Gesicht. „Es ist also doch war. Layla ist wieder daheim", sagte er sanft.
Da kam ihm ein lustiger Einfall in den Kopf, was seit Jahrhunderten nicht mehr vorgekommen ist, und beschloss diesen auch umzusetzten„Du kannst gehen Koukol. Ach und bring noch einen Eimer mit Wasser", sprach der Graf und der bucklige Mann verschwand.
Grinsend stieg der Graf aus seinen steinernen Sarg und ging zuerst zu seiner Tochter und rüttelte sie sanft. „Wach auf Layla", sagte er ruhig zu Layla, welche nun müde die Augen aufschlug. „Ist die Sonne etwa schon untergegangen?", fragte sie müde, setzte sich auf und streckte sich, während ihr Vater bejahte.Er wollte gerade etwas sagen, als Koukol mit einem Eimer in der Hand wiederkam. „Wozu einen Eimer Wasser?", fragte Layla mit einer Mischung aus verwirrt und verschlafen und sah abwechselnd zu ihrem Vater und zu dem Eimer, bis ihr Blick an Herbert hängenblieb.
„Denke ich etwa das, was du mit dem Wasser vorhast?", kam es, nun hellwach, grinsend von ihr und ihr Vater lehnte sich an den Sarg und sagte unschuldig: „Herbert schläft noch. Wir sollten ihn wecken meinst du nicht auch, Tochter?", während er zuerst zum Eimer, dann zu Herbert und dann zu Layla sah.
Ein breites Grinsen breitete sich auf den Gesichtern der beiden aus und Layla stimmte zu: „Da hast du völlig Recht, Vater".Layla erhob sich aus dem Sarg und nahm Koukol den Eimer ab. Mit diesem ging sie zu Herberts Sarg und sah noch einmal den Grafen an, der sie vielsagend anblickte, bevor das Wasser in Herberts Gesicht landete.
Sofort schreckte er auf und rief erschrocken: „Wie?! Wo?! Was?!". Entgeistert sah er seinen Vater, der angestrengt versuchte nicht zu lachen und seine Schwester, welche sich vor Lachen krümmte und eine Hand auf den Bauch legte und in der anderen Hand hielt sie den Eimer. Herberts Blick blieb am Eimer hängen und seine Augen verengten sich zu schlitzen.
Als Layla seinen bösen Blick bemerkte verging ihr schnell das Lachen, während Breda gespannt das Geschehen betrachtete. Schneller als ein Mensch schauen konnte sprang Herbert aus dem Steinsarg auf seine Schwester zu, die die Gefahr sofort gewittert hatte und durch die Tür rannte, ihr Bruder hinterher.Koukol und sein Meister blieben lachend in der Gruft zurück und hörten die Schreie von Herbert, die durch das ganze Schloss halten: „LAYLA VON KROLOCK!!! BLEIB SOFORT STEHEN!!! DAS WIRST DU MIR BÜSEN!! BLEIB STEHEN!!!". Die Hetzjagd nahm die halbe Nacht ein und wurde vom Schlossherren unterbrochen, der die Geschwister bei den Gästezimmern abfing und sie an die Reit- und Tanzstunden erinnerte. Layla nickte erleichtert, dass sie nun nicht mehr vor ihrem Bruder fliehen musste.
Doch dieser Traum hatte die Rechnung ohne Herbert von Krolock gemacht, der sagte: „Ja Vater. Aber erst muss ich noch etwas erledigen", und mit einem fiesen Lächeln auf die Person neben sich sah, welche seinen Blick nicht übersehen hat. Auf der Stelle nahm die Grafentochter die Beine in die Hand und rannte erneut. Ihr Bruder wieder hinter her, worüber der Vater der Kinder nur den Kopf schütteln konnte.Während er in die Bibliothek ging, holte Herbert Layla ein. Schnell schlang er seine Arme fest um ihren Bauch und wirbelte sie herum, worüber sie lachen mussten. Doch beim Fangen blieb es nicht, denn der Bruder begann nun seine Schwester durch zu kitzeln, was für sie blöderweise gut funktionierte, weil Layla sehr kitzlig war. „Auf...hören! Stopp! Ist...haha...ja...gut...haha! Ok du hast gewonnen!", rief sie.
Nachdem sie die letzten Wörter ausgesprochen hatte ließ er von ihr ab. Erleichtert schnappte Layla nach Luft und erholte sich etwas von der Kitzelatacke und der Verfolgungsjagd. „Reiten oder Tanzen?", fragte Herbert nach einer Weile. „Reiten", antwortete Layla schnell und die Geschwister liefen in Vampirgeschwindigkeit zum Pferdestall um Moonnight zu satteln. Im Stall wurden sie mit einem Wiehern begrüßt. Während das Mädchen zu ihrer Stute lief und sie über die Nüstern streichelte, ging Herbert in die angrenzende Sattelkammer und holte Sattel, Zaumzeug, einen Putzkoffer und eine Lounge(schreibt man das so?). Auf der Satteldecke war das Wappen der Familie Krolock abgebildet. Auch war das Wappen am Zaumzeug zu finden. Alles legte er neben die Box, nahm das Halfter und einen Strick und legte beides dem schwarzen Pferd an und band sie an dem Ring in der Box fest.
Danach drückte er seiner Schwester Putzsachen in die Hand und zeigte er wie sie Moonnight putzen und satteln musste. Nachdem sie Laylas Stute gerichtet hatten führten sie sie auf die Koppel hinter dem Stall und Herbert half Layla beim Aufsteigen. Als sie richtig saß nahm ihr Bruder die beiden an die Lounge.Er führte sie im Kreis und zeigte ihr wie ihre Haltung sein muss, wie sie losreitet, anhält und trappt. Zwei Stunden später beendete Herbert die Reitstunde und gemeinsam brachten sie Moonnight in ihre Box und räumten Sattel und Zaumzeug in die Sattelkammer, wobei der Bruder seiner Schwester zeigt wo alles seinen Platz hatte.
„Unsere Zeit reicht gerade noch für eine Tanzstunde. Mehr ist diese Nacht nicht möglich", bemerkte Herbert mit einem Blick auf die Standuhr, die im Eingangsbereich stand. „Dann mal schnell zum Ballsaal, sonst kommt ihr noch zu spät in eure Särge", sagte plötzlich eine ruhige Stimme hinter ihnen.
Vor Schreck wirbelten sie herum und spannten sich instinktiv an. Eine Gestalt trat aus dem Schatten, einer Nische. Es war Graf Breda von Krolock. Beide atmeten hörbar aus und sie entspannten sich wieder. „Vater erschreck uns doch nicht so", sagte Layla leicht aufgebracht und fuhr sich durch ihre offenen Haare, während sie seufzte.
„Geht ihr heute noch zum Ballsaal oder wollt ihr da Wurzeln schlagen?", fragte Breda etwas wütend, nach einer Dauer des Schweigens und riss alle damit aus ihrer Gedankenwelt. Herbert nickte schnell, fasste Layla bei der Hand und zog sie mit sich.
Im rennen holte Layla auf und rannte neben ihrem Bruder her, weshalb er ihre Hand los ließ. Am Saal angekommen stieß Herbert die Flügeltür auf und Layla schloss die Türen hinter ihnen. „Wird der immer so schnell wütend?", fragte Layla leicht belustigt.
„Du solltest ihn mal erleben wenn er richtig sauer ist. Für ihn war das noch nicht einmal richtig wütend sondern eher gereizt. Ich frage mich immer noch: Wie kann es sein, dass er bei dir so schnell wieder gute Laune kriegt und bei mir nicht", sagte ihr Bruder gelassen, doch zum Ende hin wurde er beleidigt.„Also, fangen wir am besten mit einem langsamen Walzer an", redete er schnell weiter, damit Layla auch ja keinen dummen Kommentar dazu gab. Den Rest der Nacht brachte Herbert seiner kleinen Schwester die Grundlagen des Tanzens bei und erzählte ihr von den Mitternachtsbällen, bis der Graf von Krolock den Saal betrat und sie in ihre Särge schickte.
„Schlaf gut", waren die letzten Wörter die Layla von Breda und Herbert hörte und „Ihr auch", die letzten Wörter die sie aussprach, bevor sie auch schon in einen friedlichen Schlaf sank.
1275 Wörter
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Layla- The daughter of the night (Tanz der Vampire FF)
FanficLayla wächst in einem Waisenhaus auf, da ihr Vater sie mit eins abgab, als er zum Vampir wurde, aus Angst um seine Tochter. Was er nicht wusste ist, dass sie im Alter von 15 Jahren von einem Vampir verwandelt wurde. Sie schlägt sich all die Jahre al...