POV. Leon
Mittlerweile war es kurz vor 18 Uhr, aber ich traute mich einfach nicht, mein Zimmer zu verlassen.
Was, wenn mich alle anstarren würden? Oder mich jemand ansprechen würde?
Ich wollte mit niemandem reden, geschweige denn in die Kantine gehen!
Vielleicht konnte ich ja dafür sorgen, dass mir das Essen in mein Zimmer gebracht wird. Aber dafür müsste ich ja mit einem Pfleger reden. Ich hatte keine andere Wahl. Ich musste in die Kantine gehen...
Vorsichtig öffnete ich die Tür und stellte zu meiner Erleichterung fest, dass niemand zu sehen war. Klar, es werden schon alle beim Essen sein. Schließlich war es bereits 18 Uhr.
Mit schnellen Schritten begab ich mich zur Kantine, aber als ich vor der Doppeltür stand, zögerte ich.
Ich wollte da nicht rein! Bestimmt würden mich alle anstarren! Aber genauso wenig konnte ich hier draußen stehen bleiben...
Ich rang mit mir selber. Was sollte ich jetzt am besten tun? Einfach wieder in mein Zimmer gehen und hoffen, dass niemandem mein Fehlen auffiel?
Ich wand mich von der Tür ab und wollte schon wieder zurück in mein Zimmer, als ich ihn plötzlich vor mir stehen sah. Wie erstarrt stand ich da und konnte mich nicht mehr bewegen. Das war doch der Typ, der mich schon im Aufenthaltsraum angestarrt hatte.?? : Willst du nicht reingehen und essen? Glaub mir, den Ärger willst du dir nicht antun, wenn du fehlst. Hab ich schon ein paar Mal gemacht und jedes Mal ein paar von diesen kack Pflegern auf den Hals gehetzt bekommen.
Ich sagte nichts und starrte einfach den Boden an. Mein ganzer Körper fing an zu zittern. Er sollte weggehen!
?? : Mein Name ist übrigens Aaron. Wenn du nicht alleine Essen willst, kann ich mich heute auch zu dir setzen, wenn du willst.
Nein, das wollte ich definitiv nicht! Er soll einfach reingehen und mich in Ruhe lassen!
Doch wie es aussah checkte er das nicht.Aaron: Komm, lass uns reingehen.
Er wollte meinen Arm nehmen mich und reinführen, aber das war einfach zu viel.
Panisch fing ich an herumzufuchteln, damit er mich loslässt, was er auch zum Glück recht schnell tat.
Ohne eine weitere Sekunde zu zögern, rannte ich zurück in mein Zimmer und versteckte mich im Badezimmer. Mir egal, wenn einer der Pfleger kommen würde, ich wollte dieses Zimmer nicht mehr verlassen!
Ich spürte wieder, wie mir das Atmen immer schwerer fiel. Mein Herz klopfte immer schneller und mein Körper begann zu zittern und zu schwitzen. Langsam aber sicher bahnte sich wieder eine Panikattacke an. Ich versuchte erneut, dies abzuwenden und mich zu beruhigen. Ich bemühte mich, meine Atmung unter Kontrolle zu bringen. Als ich dachte, dass ich es fast geschafft hatte, klopfte es an der Badezimmertür.?: Leon? Bist du dort drinnen?
Das war Frau Mertens! Was machte die denn hier?
Stimmt, warscheinlich wollte sie nachschauen, warum ich nicht beim Essen war. Anscheinend war sie mehr oder weniger für mich als Patient hier verantwortlich.
Aber wenn ich jetzt rausginge, zwingte sie mich dazu, zum Essen zu gehen!
Mein Atem begann schon wieder, sich zu beschleunigen und die eben fast erfolgreich abgewandte Panikattacke kam wieder.Frau Mertens: Leon? Entweder kommst du raus oder ich muss reinkommen. Und das will ich ebenso wenig wie du.
Das bezweifelte ich. Doch auch, wenn ich ihr hätte antworten wollen, ich wäre nicht in der Lage dazu gewesen, ich konnte mittlerweile nur noch flach atmen.
So langsam kam die Angst dazu, ich könnte ersticken, was es nicht unbedingt besser machte.
Ich konnte hören, wie die Tür geöffnet wurde; es war irgendwie klar, dass die Pfleger und Ärzte hier Notfallschlüssel hatten.
Fast sofort sah ich Frau Mertens, die sich vor mich kniete, meine Hände in ihre nahm, wo ich in diesem Moment nicht wirklich etwas dagegen haben konnte, und beruhigend auf mich einsprach.Frau Mertens: Leon. Hey, Leon, alles ist gut. Hör zu, einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen.
Ich konzentrierte mich wieder auf meine Atmung. Auch, wenn Frau Mertens es nur gut meinte, blendete ich sie weitestgehend aus. Irgendwann schloss ich auch meine Augen und schaffte es letztendlich, mich wieder vollkommen zu beruhigen. Ich öffnete wieder meine Augen und sah mich Frau Mertens gegenüber. Da registrierte ich erst, dass sie immer noch meine Hände hielt. Ruckartig zog ich meine Hände zurück und sie stand auf.
Frau Mertens: Geht's wieder?
Ich nickte nur und stand ebenfalls auf. Dabei merkte ich, dass ich immer noch leicht zitterte. Aber immerhin bekam ich wieder einwandfrei Luft, also kümmerte es mich recht wenig.
Frau Mertens: Hattest du schon viele Panikattacken, bevor du hierhergekommen bist?
Ich zögerte kurz, nickte dann aber schließlich. Es brachte nichts, sie anzulügen oder zu leugnen, vorallem nicht, wenn sie mir helfen konnte. Vermutlich brauchte sie diese Information, von wegen Vorgeschichte und Heilungsweg und so.
Frau Mertens(nickt): Verstehe. Also, kommst du jetzt mit in die Kantine? Ich hab dir doch schon gesagt, dass du bitte dort erscheinen sollst.
Fast sofort schüttelte ich den Kopf. Verstand sie denn nicht, dass das der Grund für meine Panikattacke eben war?
Ich wollte dort wirklich nicht hin!Moin Leudee!
Endlich neues Kapitel! Wie war so eure erste Schulwoche oder hattet ihr noch Feriene? Wenn ja, IHR GLÜCKLICHEN!
Wir hoffen euch hat das kleine Kapitel gefallen und würden uns über eine Bewertung sehr freuen! Auch konstrumtive Kritik ist jederzeit Willkommen!
Ansonsten wünsche wir euch noch einen traumhaften Tag! Haut rein!
TSCHAU!! TSCHAU!!
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Hold Me till the End ├ BoyxBoy ┤
Teen FictionDer 19-jährige Leon lässt sich in die Psychiatrie einweisen, um seine Soziophobie lozuwerden. Doch er hätte niemals gedacht, dass er jemanden kennenlernen würde, der sein ganzes Leben nochmal auf den Kopf stellt.