Kapitel 72

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,,Jetzt kommen Sie, machen Sie schon die Tür auf!" sagte wieder einer der Polizisten. ,,Aber nur, wenn Sie mich gehen lassen und nicht mal in die Versuchung kommen, mir zu folgen." ,,Das können wir nicht machen. Wir könnten unseren Job verlieren und..." versuchte ein Polizist zu erklären, doch Leon unterbrach ihn. ,,Dann müssen sie eben verbrennen." Er ging zur Heizung, an der die beiden Jungs gefesselt waren, und drehte sie auf. Bei anderen Schulen war es normalerweise so, dass die Heizungen nur durch einen Hauptschalter gesteuert werden konnten. Bei unserer Schule leider nicht. Die zwei schrien auf vor Schmerz, als er die Heizung bis zum Anschlag aufdrehte. ,,Lassen Sie die Kinder in Ruhe! Oder zumindest einen Arzt zu ihnen!" schrie ein Polizist. ,,Sie wissen was ich will! Lassen Sie mich fliehen oder die zwei verbrennen!" schrie er zurück, um das Geschrei der beiden zu übertönen. ,,Na schön, wir geben Ihnen einen Vorsprung! Aber bitte hören Sie auf, die Kinder zu foltern! Und wir wollen dafür auch mindestens zwei Schüler." ,,Ich geb Ihnen einen. Gleiches Prinzip wie die Male davor!" Die Polizisten verschwanden auf den Schulhof, Leon kam auf mich zu, erlöste mich von den Seilen und die Jungs von der Heizung, gab mir mein Handy und nahm mich mit nach draußen. ,,Den Rest musst du alleine gehen." sagte er auf halbem Weg und rannte wieder die Treppen nach oben. Ich lief Richtung Schulhof. Vorsichtig verließ ich das Gebäude. Auf dem Schulhof haben sich Polizisten, SEK-Leute, Lehrer, Ärzte, Eltern und sogar die Presse versammelt. Jemand rannte auf mich zu und fiel mir in die Arme. Es war Benno. ,,Geht es dir gut? Ich hatte so Angst um dich!" Auch die anderen kamen auf mich zu. Mum nahm mich in den Arm, ein Polizist befragte mich und ein Arzt fragte mich, ob ich irgendwelche Verletzungen habe. Ich schüttelte den Kopf, obwohl ich wusste, dass ich Verletzungen hatte. Das Veilchen war nicht zu übersehen. Der Arzt wollte sich das noch ansehen, aber ich lehnte ab. Ich war müde, erschöpft, hatte Hunger und Durst und wollte einfach nur nach Hause.

The story of my lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt