Pov Leon
Ich wollte wirklich nicht dahin! Dort waren so viele Menschen, und außerdem auch dieser Typ, dieser Aaron, der mir ohnehin schon mehr als einen Schritt zu nahe gekommen war!
Frau Mertens(freundlich): Komm schon Leon. Willst du denn gar nichts essen? Außerdem bekommst du da deine Medikamente.
Ich schüttelte erneut den Kopf. Nein, ich wollte nichts essen. Ich hatte schon vorher Ewigkeiten kaum was gegessen gehabt, da machte das jetzt auch recht wenig aus. Und ihre Medikamente konnte sie sich sonst wo hinstecken! Wenn es ihr so wichtig war, sollte sie es mir bitte hier ins Zimmer bringen!
Frau Mertens: Komm schon Leon. Wir wissen beide, dass dir das nichts bringt. Dir kann da nichts passieren, glaube mir. Wie wäre es, wenn ich dich zur Kantine bringe?
Ich seufzte leise. Sie hatte recht, es brachte mir rein gar nichts. Außerdem wollte ich ja, dass mir geholfen wurde. Dann musste ich wohl zumindest ein bisschen mitspielen.
Ich ließ die Schultern zusammensacken und nickte.Frau Mertens: Na siehst du, so ist es viel einfacher.
Damit legte sie ihre Hand auf meine Schulter wollte mich aus dem Bad führen, doch ich schüttelte fast sofort ihre Hand wieder ab und ging alleine.
So langsam wie es unauffällig möglich war lief ich neben Frau Martens den Flur entlang in Richtung Kantine. Je näher wir kamen, desto nervöser wurde ich. Bis wir schließlich vor dem Durchgang standen. Obwohl es ungefähr eine halbe Stunde später war, und ich mir nicht vorstellen konnte, dass jemand so lange aß, saßen dort noch verdammt viele Leute an den ganzen Rundtischen. Zu meiner Erleichterung schienen sie mich auch diesmal nicht alle anzustarren.
Auch wenn mich dies ein wenig beruhigte, traute ich mich noch immer nicht, dort rein zu gehen. Ich fühlte mich trotz allem beobachtet und blieb wie festgefroren zitternd und mit geballten Fäusten vor dem Durchgang stehen.Frau Mertens: Es ist alles gut Leon. Geh nur, dir kann nichts passieren.
Warscheinlich kam dieses Gefühl bloß wegen Frau Mertens. Ich fühlte mich nur von ihr beobachtet. Genau, das war es.
In Gedanken nickte ich und trat langsam in die Kantine. Mit misstrauischen Blicken durch den großen Raum ging ich vorsichtig zur Essensausgabe. Ich nahm mir ein Tablett und schob es mit gesenktem Kopf vor, damit der Herr hinter der Theke mir freundlicherweise einen Teller draufstellen konnte. Das tat dieser dann auch, doch als ich mich umdrehen und gehen wollte, hielt er mich noch zurück.?: Halt! Du brauchst noch deine Medikamente!
Er klang zwar ein bisschen barsch, aber keinesfalls unfreundlich. Ich drehte mich wieder zurück zu ihm und stellte mein Tablett wieder auf die Theke. Auf dem Namensschild, das ich eben im Augenwinkel sehen konnte, stand der Name Wagner.
Herr Wagner: Wie heißt du denn, junger Mann?
Etwas perplex blinzelte ich. Warum brauchte er denn meinen Namen? Als hätte er meine Frage gerochen, sagte er
Herr Wagner: Auf den Medikamenten stehen die Namen der Patienten, die sie nehmen sollen. Ich brauch deinen Namen, damit ich dir nicht die falschen gebe. Also, wie heißt du?
Wieder begann ich zu schwitzen. Natürlich brauchte er meinen Namen, um mir das richtige Zeug zu geben, doch ich konnte und wollte nichts sagen.
Aber wer sagte mir, dass er mir dann die richtigen Medikamente in die Hand drückte? Es konnte ja genauso gut sein, dass noch jemand nicht erschienen war, dessen Medikamente da jetzt auch noch standen. Wer sagte mir denn, dass er mir nicht eben diese gab?
Meine Hand verkrampfte sich immer mehr um das Tablett und ich begann langsam wieder zu zittern.
Anscheinend konnte Herr Wagner Eins und Eins zusammenzählen, denn zum Glück unterbrach er meine wirren und eigentlich komplett sinnlosen Gedanken.Herr Wagner: Ahh, du bist also Leon. Hier, das ist dein Stoff. Wenn du den regelmäßig nimmst, können wir vielleicht bald nette Unterhaltungen führen.
Damit drückte er mir ein kleines Becherchen in die Hand, auf dem mein Name stand, und welches ich auf mein Tablett stellte. Ich fand den Optimismus und die direkte Ausdrucksweise von Herr Wagner sehr interessant und ein wenig verwirrend zugleich.
Leise und erleichtert ausatmend drehte ich mich nun doch um und trat zu einem freien Tisch in der hintersten Ecke. Der war ein wenig abseits und von der Ecke aus hatte ich alles im Blick.
Da saß ich nun also, in einem weißen Overall in der hintersten Ecke der Kantine einer psychiatrischen Klinik. Mit einem weißen Plastikbecher mit irgendwelchen Pillen drin, den ich misstrauisch musterte. So viel zum Thema dieser Herr Wagner könnte mich vergiften. Ich musste schmunzeln. Nein, dafür war er nicht der Typ.
Damit trat ich zum Wasserhahn an der Wand ein paar Meter rechts von mir, kippte den festen Inhalt des Bechers in meinen Mund, bevor ich ihn mit Wasser auffüllte und die Medikamente hinunterspülte.
Ja, so paranoid, wie ich mittlerweile schon war, war die Psychiatrie eindeutig die richtige Entscheidung.Moin Leudee!
Heute mal wieder ein Kapitel für euch! ^^
Wir wollten uns nal bedanken, dass diese Story schon auf Platz 40 der Angesagtesten Storys in Thema Psycho ist! Wir finden das einfach mega krass und wollen einfach danke sagen! Ein kleines Special ist natürlich schon in Planung, also seid gespannt!
Abson wünschen wir euch noch einen traumhaften Tag! Haut rein!
TSCHAU!! TSCHAU!!
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Hold Me till the End ├ BoyxBoy ┤
Fiksi RemajaDer 19-jährige Leon lässt sich in die Psychiatrie einweisen, um seine Soziophobie lozuwerden. Doch er hätte niemals gedacht, dass er jemanden kennenlernen würde, der sein ganzes Leben nochmal auf den Kopf stellt.