"Wofür war das denn?", stöhnte Draco und hielt sich die schmerzende Wange. Hermine hatte er zwar mit der flachen Hand geschlagen, doch Draco hatte seine Faust zu spüren bekommen. "Was muss ich noch tun, damit du dieses Schlammblut endlich in Ruhe lässt?", zischte Lucius und kam drohend einen Schritt auf seinen Sohn zu.
"Nichts. Du kannst rein gar nichts machen. Ich werde mich nicht von dem Mädchen fernhalten was ich mag. Das kannst du mir nicht verbieten.", schrie der Slytherin seinen Vater an. Lucius' Augen verengten sich und hob drohend seinen Zeigefinger. "Solltest du es auch noch einmal wagen dich in ihre Nähe zu begeben, dann bringe ich dieses Schlammblut um. Du wirst Astoria heiraten, sobald ihr beide achtzehn seid. Hast du das verstanden?", rief der ältere Todesser und ließ eine Hand wieder sinken.
"Nein! Du kannst mir mein Leben nicht vorschreiben und auch nicht wen ich heiraten soll.", spuckte Draco seinem Vater ins Gesicht und stürmte an ihm vorbei. Er lief zu seinem Zimmer, denn dies war der einzige Raum den sein Vater nicht betrat. Warum konnte sein Vater nicht einfach so sein, wie er war als er noch drei Jahre alt war? Seine Mutter dachte zwar, dass er sich nicht mehr daran erinnere, doch das stimmte nicht. Draco erinnerte sich, dass er immer, wenn er traurig war, auf den Schoß seines Vaters gekrabbelt war und ihm erzählt hatte, was ihn traurig machte. Lucius hatte ihn dann immer gesagt, dass alles gut werden würde und hatte mit ihm herumgealbert.
Manchmal fragte er sich, was er falsch gemacht hatte, dass sein Vater ihn nicht mehr liebte. Und manchmal verspürte er einfach nur unendliche Wut auf die Person, die sein Vater darstellen sollte. Als er seine Zimmertür hinter sich zuschlug bemerkte er, dass er weinte. Er hasste es zu weinen, denn er wollte seinen Vater nicht enttäuschen. Sein Vater wollte, dass er keine Gefühle zuließ. Spätestens als er Hermine hier im Malfoy Manor sah, konnte er das nicht mehr. In der Zeit in Hogwarts wurde er zu seinem Vater. Er war zynisch und gemein. Nur geschlagen hatte er niemanden.
Er hatte, als er Hermine im ersten Jahr sah, sofort ein schlechtes Gewissen für all das was er ihr antun musste. Er mochte sie schon seit der ersten Klasse, doch zeigen konnte er ihr das nie. Doch jetzt bekam er eine zweite Chance und die aufkommenden Gefühle, die er für das brünette Mädchen hegte, verunsicherten den blonden Jungen sehr. Dennoch wollte er sich nicht von seinem Vater vorschreiben lassen, wen er lieben sollte.
Ein Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken und Draco wischte sich flüchtig über seine Augen. Er öffnete seine Tür und die Person, von der er gehofft hatte sie würde vor der Tür stehen, tat es nicht. "Mum?", murmelte er und öffnete die Tür ein Stück weiter, so dass seine Mutter eintreten konnte. "Dein Vater meint es nicht so.", versuchte sie ihrem Sohn zu erklären. "Ach tatsächlich?", fragte er seine Mutter ungläubig.
"Er will doch nur das Beste für dich.", beschützte Narcissa ihren Mann. "Mum, dass glaubst du nicht wirklich oder?", bezweifelte Draco das Gesagte seiner Mutter. Er hatte es satt, dass man sich ständig um ich sorgte und andererseits wollte er, dass man es tat. "Ich bin auch nicht begeistert, dass dein Vater so verbissen ist, aber ich liebe ihn. Aber ich liebe auch dich. Wenn ich es könnte und es dir damit besser gehen würde, dann würde ich ihn verlassen. Mit dir allein irgendwo hingehen wo du glücklich bist.", meinte Narcissa leise. "Ich weiß Mum.", lächelte er und zog seine Mutter in eine Umarmung. Draco fühlte sich für den Moment getröstete und so verharrten sie einige Augenblicke in dieser Position, bis sie sich von einander lösten. "Ich hab dich lieb Draco.", flüsterte die Blonde Frau. Draco nickte und murmelte ein 'Ich dich auch'. Sie schwiegen, allerdings war es keine unangenehme Stille, die sich zwischen ihnen befand.
Beide schreckten hoch, als es erneut an Dracos Zimmertür klopfte und ein düster aussehender Zauberer seinen Kopf in das Zimmer des jungen Malfoy steckte. "Narcissa? Ich möchte kurz allein mit meinem Patensohn sprechen.", bat dieser die blonde Frau. Narcissa nickte und strich noch einmal durch das Haar ihres Kindes. Danach verließ sie mit einem kurzen Blick auf Snape das Zimmer. Snape schritt zu dem großen Fenster, sodass er die dunkel aussehenden Bäume und den dunkelgrauen Himmel betrachten konnte, während Draco sich auf die Bettkante setzte. Eine ganze Weile verharrten beide in dieser Position, bis der Zaubertrankmeister das Schweigen brach.
"Draco ich weiß wie es ist in eine muggelgeborene Hexe verliebt zu sein.", gestand der düstere Zauberer und legte seinem Patensohn eine Hand auf die Schulter. "Ich liebe sie nicht.", stritt der junge Slytherin ab und sah in die dunklen Augen Snapes. "Doch tust du, nur weißt du es noch nicht. Ich liebte Lily und tue es heute noch und du liebst eben Hermine. Immer wenn es dir schlecht geht denkst du an sie, ist es nicht so?", fragte er Draco leise. Dieser nickte schüchtern. Er wollte es eigentlich nie zugeben.
"Wenn du von mir erwartest, dass ich es ihr sage oder willst, dass ich mich von ihr fernhalte, dann kannst du gehen. Denn Beides werde ich nicht tun.", grummelte der Blonde und betrachtete seine glänzenden Schuhspitzen. "Wieso sollte ich wollen, dass du das tust?", hakte der Schwarzhaarige nach. "Weil sie mich nie so mögen wird wie ich es tue. Außerdem weiß ich nicht einmal, ob ich sie überhaupt liebe. Ich liebe niemanden, sondern wenn, dann schlafe ich nur mit Mädchen. Mehr ist da nicht.", fauchte Draco, jedoch war er nicht wütend auf seinen Patenonkel, sondern auf sich selbst.
"Versuche es. Du musste es ihr nicht sagen, aber verbring Zeit mit ihr. Das hilft.", meinte Snape nach einer Weile und wollte das Zimmer verlassen, doch Draco hielt ihn auf. "Tust du mir einen Gefallen Severus?", fragte Draco seinen Patenonkel. Dieser sah ihn mit seinem üblichen, grimmigen Gesicht an. "Kommt drauf an was es ist Draco.", erwiderte er grummelnd.
"Rede mit Hermine und erzähl ihr alles."
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On The Dark Side~Dramione
FanfictionDer Krieg in der Zaubererwelt tobt. Das goldene Trio mittendrin. Hermine ist als Spionin in den Reihen Voldemorts aktiv, während Harry und Ron Jagd auf die Horkruxe machen. Hermine muss sich Prüfungen stellen, um ihre Treue gegenüber des dunklen Lor...