Kapitel 76

85 4 0
                                    

Doch kaum hatte ich mich aufs Bett gesetzt, ertönte Maries Stimme. ,,Carlo, Hannah, geht ihr bitte mit dem Hund?" Ich stöhnte und stand wieder auf. ,,Wenn Carlo es schafft, sich fertigzumachen." rief ich, als ich gegen die Wand gelehnt im Flur stand. ,,Das wird er, glaub mir."
Schließlich gingen wir los. Carlo hatte sich nur schnell die Klamotten von gestern übergezogen, die praktischerweise noch auf dem Boden lagen. Eine Weile gingen wir schweigend nebeneinander, bis sich Carlo eine Zigarette anzündete. ,,Du weißt dass das ungesund ist, oder?" Er zuckte mit den Schultern. ,,Und?" Ich zuckte ebenfalls mit den Schultern. ,,Dein Leben. Also ich werde dir keine Lunge spenden." ,,Ich würde dir nicht mal mein Herz spenden!" entgegnete er. ,,Stimmt, du hast ja keins. Aber selbst wenn, dann würde ich es nicht annehmen, aus Angst, dass ich mich dann auch in Isa verliebe." Es war komisch, mit jemandem über Herztransplantationen zu reden, wenn man wusste, dass man wahrscheinlich selber eine brauchte. Wann kamen eigentlich die Ergebnisse? Irgendwann nächste Woche. Aber wann? Carlo verdrehte die Augen. ,,Was zwischen Isa und mir läuft, geht dich gar nichts an!" Ich seufzte. ,,Deine Meinung. Ich für meinen Teil kann sie nicht leiden." Carlo blieb stehen. ,,Können wir jetzt bitte aufhören, über mein privates Leben zu reden?" fragte er genervt. ,,Zählt dazu zufällig auch dein Ausgang von letzter Nacht?" Er ging einfach weiter an mir vorbei. ,,Hey, ich rede mit dir! Wo warst du gestern? Hallo. Carlo? Kannst du mir vielleicht mal antworten?" Er warf mir einen wütenden Blick zu. Man war der abgefuckt. ,,Ich frag so lange weiter, bis wir zu Hause sind." grinste ich. ,,Also? Sagst du es mir?" ,,Nein." ,,Warum nicht?" ,,Weil es dich nichts angeht, darum." ,,Und wenn ich dir das nächste mal folgen würde?" Er packte mich an der Schulter und drehte mich zu sich rum. Er war sichtlich aufgebracht. ,,Wenn du das tust, hast du ein ganz großes Problem." knurrte er. Ich schluckte. So sauer sah ich ihn selten. ,,Dann sind wir uns ja einig. Also sagst du es jetzt?" Er ließ mich los und schloss kurz die Augen. ,,Später." ,,Wann?" ,,Sag ich dir dann. Ich muss kurz telefonieren." Er drückte mir Dexters Leine in die Hand und entfernte sich einige Meter von mir.

The story of my lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt