Chapter 42

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Als am Donnerstag mein Wecker klingelte, machte ich ihn wie jeden Morgen schnell aus, damit Lukas noch ein bisschen schlafen konnte. Da heute Donnerstag war schlüpfte ich in besonders schöne Unterwäsche. Schließlich war heute der Tag auf den Lukas sehnsüchtig gewartet hatte. Ich ging in die Küche und nahm mir einen Apfel den ich mir dann in mein Müsli schnitt. Helena stellte sich neben mich und schmierte sich ein Brot für die Schule. Nachdem ich mit essen fertig war tat ich das selbe. Dann ging ich im Bad Zähne putzen. Ich schnappte meinen Rucksack und mein Handy und dann ging ich zur Zimmertür. Halt. Ich hab was vergessen! Ich ging wieder zum Bett und gab Lukas einen kurzen Kuss. "Bis später!" flüsterte ich und ging in den Flur. Ich zog mir eine Jacke an und Schuhe, dann wartete ich auf Helena.

Als ich später den Schulhof betrat achtete ich einfach nicht auf die Blicke der anderen und lief zielstrebig auf Meggy zu die mir ebenfalls entgegen kam. "Du bist meine Rettung! Ria ist krank und Leo taucht einfach nicht auf. Ich bin so alleine!" jammerte sie und nahm mich zur Begrüßung in den Arm. "Such dir einen Freund! Aber nur so als Tipp, einer der in der Nähe wohnt ist immer gut. Lukas ist zwar gerade da, aber wer weiß wie lange noch." sagte ich und wir liefen zu unseren Schließfächern. "Du tust mir leid." sagte sie mit vor Sarkasmus triefender Stimme. "Und dann auch noch die ganzen Fans die dich um deinen Platz beneiden! Echt ätzend!" fuhr sie fort. "Du hast Recht. Ich sollte mich glücklich schätzen." sagte ich. "Oh ja solltest du. Wer weiß, vielleicht sitzt du morgen schon wieder im Rollstuhl und dein ach so toller Freund macht mit dir Schluss, weil er nicht mit einem Krüppel zusammen sein will!" kam es von einer Person hinter mir. Ich drehte mich um und -wer hätte es gedacht- Lily stand hinter mir. Und genau jetzt reicht es. "Lily! Ich weiß nicht was dein verdammtes Problem ist. Wer denkst du wer du bist? Du kannst dich nicht einfach von einem Tag auf den anderen dazu entschließen mich zu hassen! Und wozu die Gerüchte? Vielleicht bist du ja diejenige die mit Fakenews Aufmerksamkeit haben will. Vielleicht bin nicht ich das Problem sondern du! Wenn du ein Problem mit mir hast, dann hab bitte den Arsch in der Hose mir das zu sagen und nicht hinter meinen Rücken über mich her zuziehen! Was auch immer ich dir getan hab, deine Reaktion ist nicht sonderlich erwachsen. Krieg dich Mal wieder ein! Ich dachte wir wären Freundinnen, aber offensichtlich war das nur der Fall, wo ich gelähmt war!" Leute hatten sich umgedreht und angeregt zugehört, Lehrer blickten verstört zu uns und Meggy sah mich mit großen Augen an. Mit jedem Wort das ich gesagt hatte, hatte sich Lilys Mine verdüstert. Und jedes Wort was mein Wort verließ bereute ich sofort. Das war jetzt von MIR unerwachsen! Ich drehte mich um, knallte die Spindtür zu und verdrückte mich auf der Mädchentoilette.
Das war krass. Ich weiß nicht wo das her kam, aber es war vielleicht nicht so die schlauste Idee. "Hanna?" fragte Meggy die sich vor meine Kabine stellte. Ich schloss die Tür auf und trat raus. "Das war nicht richtig von mir. Ich weiß. Vielleicht sollte ich mich bei ihr entschuldigen." sagte ich und sah mich im Spiegel an. "Bist du irre? SIE muss sich bei DIR entschuldigen und nicht andersrum. Sie hat dich fertig gemacht und nicht du sie. Du hast allen Grund um sauer zu sein. Ehrlich gesagt, hab ich sogar schon darauf gewartet, dass die gelegte Bombe hochgeht." antwortete ich. "Ja, aber ich habe mich mit der Aktion genau wie sie verhalten." Meggy lachte. "Was ist so lustig?" fragte ich. "Das Mädchen, was dir wochenlang Unrecht tut und dich behandelt wie Dreck wir ausgerechnet von dir in Schutz genommen. Du bist echt unglaublich!" "Ich nehme sie doch nicht in Schutz!" widerspreche ich ihr. "Ich denke nur, dass wir das hätten erwachsener klären können. Ich hätte sie nicht beleidigen sollen. Ich hätte ihr zuhören sollen. Ich hätte ihr..."
"Wow. Jetzt hol Mal Luft. Du kannst es nicht mehr rückgängig machen. Selbst wenn es falsch gewesen wäre, dann ist es halt jetzt so. Ich bezweifle, dass eine Entschuldigung alles klärt. Offensichtlich will sie dir nicht sagen, was ihr Problem ist, sonst hätte sie das längst getan. Du kannst es nicht ändern. Du kannst sie nicht dazu zwingen. Ja an einem Streit sind immer zwei beteiligt, aber ein Streit muss auch durch zwei wieder geklärt werden und momentan bist du die einzige die das will. Also hör auf dem Mädchen nachzuweinen, was es lange nicht mehr gibt." sagte sie. "Du hast ja Recht. Aber eine Freundin zu verlieren ist nichts schönes. Wir waren jahrelang befreundet. Wir konnten uns einfach immer alles erzählen und ich will einfach nicht wahr haben, dass das jetzt vorbei sein soll." murmelte ich. "Sie ist neidisch. Ich meine wer ist das nicht, wenn man dich ansieht. Du bist ein hübsches Mädchen, hast einen Freund der dich liebt und sogar noch berühmt ist, du hast eine gesunde Familie, du hast Freunde die für dich da sind, du kannst wieder laufen. Und wenn du ehrlich bist, sind deine Brüste nur so groß, weil dein Herz so groß ist und so viel Platz braucht." Ich lachte. "Ich meine wer will nicht so ein Leben?!"

Ich hatte Lily nicht mehr gesehen. Sie erschien nicht zum Unterricht. Vielleicht war das auch ganz gut so.
Auf dem Weg nach Hause verabschiedete sich Helena von mir die zu einer Freundin ging. Henry ist auch bei einem Freund und meine Eltern waren bei meinen Großeltern. Ich weiß genau, dass Lukas es war, der alle verscheucht hatte. Ich beeilte mich also um ihn nicht so lange warten zu lassen. Ich ließ alle schlechten Gedanken die mit Lily zutun hatten hinter mir und rannte förmlich nach Hause. Ich betrat das Haus. Schmiss meinen Rucksack in eine Ecke, schmiss die Jacke auf einen Haken und zog die Schuhe aus. "Da bist du ja endlich!" sagte Lukas und küsste mich direkt. Langsam wanderten wir in Richtung meines Zimmers und ich zog ihm unterwegs den Pullover aus. Er öffnete meinen Hosenknopf und ich stieg schnell aus der Hose und zog mir auch gleich mein Oberteil über den Kopf. Dann stieß ich mit meinem Fuß die Tür auf und öffnete Lukas' Hose.
Immer wieder küssten wir uns und alles andere war egal. Mein Handy klingelte und ich schielte auf das Display. Es war Papa. Der ruft mich normalerweise nicht an, also muss irgendwas sein. Ich löste mich von Lukas und ging ran. "Ja?" fragte ich genervt. "Hey Schatz. Kannst du mal eben schauen ob wir noch Wasser haben? Wir sind nämlich gerade einkaufen und sind uns nicht sicher." Ist das sein Ernst? Ich verdrehte die Augen und ging in die Speisekammer. "Wir haben nur noch zwei Flaschen, also kauf was!"  sagte ich und legte direkt auf. Für einen Moment stand ich da und starrte ins nichts, dann ging ich schnell in mein Zimmer zurück, schloss die Tür hinter mir und schaltete mein Handy aus. Ich atmete nochmal tief durch und ging dann zu Lukas aufs Bett. Ich beugte mich über ihn und er öffnete meinen BH.

"Ich liebe dich!" flüsterte Lukas gegen meine Brüste. Ich war aus der Puste. Dreimal. Dreimal hintereinander war dann doch ein bisschen viel. "Ich liebe dich auch!" sagte ich und küsste ihn kurz. Meine Lippen waren geschwollen und ich hatte das Gefühl ich konnte meine Beine keinen Millimeter heben. "Wenn ich morgen Muskelkater habe, bist du Schuld!" sagte ich. "Wieso ich? Was kann ich denn dafür, dass meine Freundin so heiß ist?" fragte er und küsste meine Brust. Ich drehte uns um und legte mich auf ihn. Meine Hände auf seinen Händen und meine Füße auf seinen Füßen. So verharrten wir in der Vorstellung eins zu sein. Er ein Teil von mir und ich ein Teil von ihm.

Nach einer Weile standen wir auf. Ich schnappte mir einen Bademantel und sammelte unsere Klamotten vom Boden.
"Kommst du mit mir duschen?" fragte Lukas hinter mir. "Hast du immer noch nicht genug? Ich kann mich nicht mal bücken!" Er sah mich mit einem Hundeblick an. "Wie soll ich da denn jetzt nein sagen?" Er schob seine Unterlippe nach vorne. "Nagut, aber Badewanne! Und nicht Dusche!" sagte ich und Lukas grinste. Er hob mich hoch und ließ mich im Bad wieder runter. Er strich mir den Bademantel von den Schultern und küsste diese, während er Wasser einließ. "Schade eigentlich. Ich wollte schon immer mal Sex in der Dusche haben." sagte Lukas. Ich schlug ihm spielerisch gegen die Schulter und stellte das Wasser wieder aus. Stattdessen machte ich das Wasser in der Dusche an und wartete bis es warm war. "Überredet!" grinste ich. Und stellte mich unter das Wasser. "Na worauf wartest du denn?" fragte ich.


Kiss me (Lukas Rieger FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt