Kapitel 47 Raevyn

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And all the stars are shining in your eyes
Well all the wreckage lays to burn
Could we find a place beyond the lies
Well I'll be here when you return

~Find a Way by Tyler Blackburn

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Raevyn Sermanni

Zu Hause bei ihrem Bruder

Albuquerque

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Ich wischte mir eine Träne von meiner Wange.

„Der Typ ist es nicht Wert", sagte James, mein bester Freund, durch das Telefon.

„Ich verstehe nur nicht, wieso er mich dann geküsst hat", erwiderte ich durch zusammen gebissene Zähne. „Er hätte tausend andere Möglichkeiten zur Ablenkung gehabt. Oder er wäre einfach so mit mir auf den Berg gefahren. Da hätte er nicht erst DAS tun müssen."

„Ich sehe, wir stecken in einer mittelschweren Krise!", antwortete James und ich merkte, dass er sich ein Lachen verkneifen musste. Toller bester Freund.

„Schwere Krise, Jamie!"

„Nein, so weit würde ich nicht gehen. Schwere Krise würde bedeuten, dass du in ihn verliebt bist und er dich enttäuscht hat. Mittelschwer hingegen bedeutet: Ja du fandest ihn ganz gut und irgendwie war da etwas zwischen euch. Er hat dich verletzt und das tut im ersten Moment weh, aber das hält nicht mehr lange an!"

„Vielen dank Herr Psychologe. Aber ist ja auch egal, wie schwer diese Krise jetzt angeblich ist. Auf jeden Fall ist sie da."

„Hey, wo ist denn meine coole Rae? Warte ich muss kurz unters Sofa gucken, vielleicht hat sie sich da versteckt. Darf ich dir eins sagen?" James ironische Stimme drang durch die Leitung.

„Okay? Schieß los. Schlimmer kann es nicht werden."

„Also: Gerade heraus und schmerzfrei. Du reißt dich jetzt mal zusammen! Lucius ist ein Arschloch und dazu noch kriminell. Außerdem musst du einen kühlen Kopf bewahren, weil wir demnächst eine Mafiabande überführen müssen!"

„Ich sollte jetzt auflegen, bevor du noch vollkommen überschnappst." In mein Ohr drang ein leises Lachen von James. „Danke für den traumhaften Rat. Wir sehen uns. Ciao!" Nachdem sich James auch von mir Verabschiedet hatte, legte ich auf.

Als ich nach Haue, beziehungsweise in Naits Haus, kam, rief ich als erstes James an und erzählte ihm alles. Wirklich alles. Von der Leiche, über den Kuss, bis hin zu unnötigen Fakten über den Sandia Peak Tramway. Obwohl James mich nicht wirklich versucht hat zu trösten, ging es mir nach dem Gespräch wesentlich besser als vorher.

Immerhin waren wir jetzt wieder am Anfang. Lucius ist und bleibt eben ein eingebildeter, arroganter Egoist, mit dem ich nie wieder etwas zu tun haben will. Ende und Aus.


Jetzt blickte ich in der Wohnung umher, unschlüssig, was ich nun tun sollte. Mittlerweile ging die Sonne wieder auf und ein orangener Lichtstrahl tanzte über den Boden. Ich saß vielleicht noch zehn Minuten im Wohnzimmer und beobachtete das Licht, bis ich beschloss, mir erst einmal etwas zu Essen zu machen. Doch als ich in die Küche schlürfte und einen Blick in den Kühlschrank warf, konnte ich mir leckere Pancakes mit warmer Himbeersoße aus dem Kopf streichen.

„Man. Wieso gehst du nicht einkaufen, Nait?", fragte ich mich und schloss die Kühlschranktür mit einem kräftigen Stoß. Wenn ich also tatsächlich etwas richtiges Essen wollte, was nicht nur Cornflakes waren, musste ich erst einmal Einkaufen gehen.

Ich schnappte mir also meinen Mantel und machte mich auf dem Weg zum Supermarkt. Zum Glück war dieser fast um die Ecke und ich freute mich, da es heute ein schöner Tag zu werden schien. Im Gegensatz zu meinen Gefühlen, die ziemlich schattig und trübsinnig in mir ruhten, erleuchtete die Sonne die Hauptstraße, die um diese frühe Zeit noch wenig befahren war. Ich hoffte, dass der Supermarkt schon geöffnet hatte, aber wenn ich mich recht erinnerte, öffnete er um sieben und die Uhr an meinem Handgelenk sagte mir, dass es schon zehn nach war.

Auf dem Parkplatz standen vereinzelnd Autos, was mir verriet, das der Laden tatsächlich schon geöffnet hatte. Ich betrat den Supermarkt und machte mich auf die Suche nach allen Zutaten für mein Frühstück und warf sie in einen blauen Korb. Als ich eigentlich schon fertig war und sich mittlerweile viel mehr Dinge in meinem Korb angesammelt hatten, als eigentlich für Pancakes nötig waren, war ich mir nicht mehr sicher, ob Nait überhaupt Mehl zu Hause hatte. Vorsichtshalber sollte ich also noch eine Packung mitnehmen.

Ich lief also wieder durch den ganzen Laden zurück und in die Reihe in der sich Mehl und Zuckerpackungen auf einer Palette stapelten. Als ich nach einer Packung Mehl griff, hörte ich von der anderen Seite des Regals zwei Mädchen Stimmen. Die eine kam mir irgendwie bekannt vor, aber ich konnte sie nicht recht zuordnen.

„Ich kann es nicht fassen!", sagte die mir bekannte Stimme. „Er hat mich einfach abserviert."

„Oh Sammy, das tut mir so Leid." Die andere Stimme klang ganz und gar nicht so, als täte es ihr Leid.

„Dabei hatten wir immer so viel Spaß. Du kannst dir gar nicht vorstellen, was wir alles gemacht haben. Das lasse ich so nicht auf mir sitzen. Lucius war gestern bestimmt nicht er selbst, sonst hätte er das niemals gemacht."

Jetzt wollte ich dringend wissen, wer dort auf der anderen Seite stand. Ich schnappte mir also schnell das Mehl und machte mich mit vorsichtigen Schritten um das Regal. Auf der anderen Seite standen zwei Mädchen und unterhielten sich vor der Wand mit Kaffee und Tee. Das eine Mädchen hatte ich noch nie gesehen, aber dafür kam mir die Blondine mit den schwarzen Strähnen im Haar viel zu bekannt vor. Die Unbekannte sah mich über die Schulter ihrer Freundin seltsam an, weil ich die beiden wohl etwas auffällig angestarrt hatte. Das bemerkte auch die Blonde und drehte sich fragend zu mir um.

„Ist was?", blaffte sie mich an und ich sah mich in meiner Vermutung bestätigt. Leider! Sie und Lucius hatte ich aus Versehen im Bett erwischt, als die Mafiosi mich in ihr Haus entführt hatten. Keine besonders schöne Erinnerung.

„Ähm eigentlich nicht", sagte ich etwas unsicher. Die Augen der Blondine, von der ich leider wieder einmal den Namen vergessen hatte, weiteten sich.

„Du!", rief sie nun anklagend.

„Sammy? Alles okay?", mischte sich jetzt auch ihre Freundin ein, die ebenfalls blondierte Haare hatte. Sammy? Samantha! Genau so hieß sie. Lucius Freundin. Oder zumindest so etwas in der Art. Aber anscheinend hatte er es mit ihr auch nicht besonders ernst gemeint, wenn ich mir ihr verweintes Gesicht so ansah, welches nun allerdings zu einer wütenden Maske verzogen war. Samantha sah mich aus zu Schlitzen verzogenen Augen an und machte einen Schritt mit ausgestrecktem Zeigefinger auf mich zu.

„Es ist deine Schuld! Seit du aufgetaucht bist, ist Lucius anders!" Sie sprach seinen Namen ziemlich seltsam aus, aber trotzdem versetzte es mir einen kleinen Stich, als ich diesen hörte.

„Oh ich glaube, da irrst du dich gewaltig." Ich hob beschwichtigend die Arme. Eine Anschuldigung von einer von Lucius' Verflossenen musste ich mir nicht anhören. „Noch einen schönen Tag."  So elegant wie möglich drehte ich mich um und lief zum Ausgang. Meinen Korb hatte ich wohl vor den Mehl-und Zuckerpaletten stehen gelassen. Anscheinend gibt es heute doch keine Pancakes mit heißer Himbeersoße für mich.


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Hay,

Nun melde ich mich auch mal (Habe ich schließlich seit letztem Jahr nicht mehr getan xD). Noch ein Frohes Neues Jahr euch allen. 

Liebst Troian



Nur Über Meine Leiche, MafiosiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt