Kapitel 3

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Ich beförderte mein Laptop auf den Tisch, um kurze Zeit später im Internet nach einem Job zu suchen. Eine Stunde hockte ich nun schon über dem verflixten Ding und meine Suche ergab rein gar nichts. So langsam kam ich mir vor als ob das Schicksal es nicht wollte. Oder wollte das Schicksal etwa, dass ich mir auf die altmodische Weise einen Job suchte. Das traf sich ganz gut, einkaufen, einen Job suchen und ein schönes Essen für uns beide zu zaubern. Das Abendessen sollte aus Lasagne und einer schönen Mousse au Chocolat bestehen. Das mochte Paps besonders gern, es war sein Lieblingsessen.

Der Weg führte mich wieder über unsere gelbe Veranda und den kleinen Vorgarten. Nur das ich heute nach links ging anstatt rechts herum. Bei meinem letzten Versuch die Gegend zu erkunden, hatte ich die rechte Seite des Weges gewählt. Die warmen Strahlen der Sonne und das Chaos in meinem Kopf hatten es geschafft, dass mich meine Gedanken voll in Beschlag genommen hatten. Die Reise in meine kleine Gedankenwelt führten mich schlussendlich in die Irre. Das schrille Geschrei einer Auto Hupe durchbrach meine chaotischen Gedanken. Im ersten Moment tobte meine innere Stimme wegen des rücksichtslosen Fahrers. Dennoch half mir Dom, so hieß dieser Fahrer, aus der Patsche. Also bog ich links auf den gepflasterten Weg und befolgte der Weg Beschreibung meines Paps. Die Shopping-mall war relativ einfach zu finden, dabei kam ich an einigen kleineren Geschäften vorbei. Ich bog ein letztes Mal um die Ecke, als sich die große Mall vor mir auftürmte. Neben der Mall befand sich ein flaches Gebäude, dass aus seinem Dach ein Auto beherbergte. Zu guter Letzt entpuppte sich das Geschäft, als die neue Arbeit meines Paps. >Daher kannte er den Weg...das war wieder so typisch für Ihn< Bei diesen Gedanken umspielte ein kleines Lächeln meine Lippen.

Also beschloss ich, ihm einen kleinen Mittagssnack vorbei zu bringen. Der Einkauf war schnell erledigt, deshalb setzte ich mich in den gemütlichen Eingangsbereich. Dieser war von einer gigantischen Glaskuppel geprägt, wo die Sonnenstrahlen ihren Weg zum Springbrunnen fanden. Der Brunnen zierte ein marmoriertes farbiges Innenbecken, das die Sonnenstrahlen in sich spiegeln ließ. Um den wunderschönen Brunnen wurden alte verschnörkelte Bänke aufgestellt, die jeden Besucher einluden auf sie zu verweilen. Dieser Einladung folgte ich allzu gern, dadurch konnte ich meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen. Für mein Leben gern beobachtete ich Leute, wie sie kamen, gingen, wie sie sich trafen oder verabschiedeten. Das Beste waren jedoch die sogenannten Püppchen, wie sie sich für ihren Shopping-Day herausgeputzt hatten. Bei diesem Anblick musste ich mir ein Lachen unterdrücken. Geistesgegenwärtig schaute ich zur Uhr, da merkte ich wie die Zeit vergangen war. Die Uhr zeigte ihr wahres Gesicht. Unverblümt teilte sie mir mit, dass es Zeit war zu gehen. Ich erhob mich von meinen Beobachtungsposten und steuerte einen ganz besonderen Laden an. Dieser Laden hatte den passenden Namen 'Donuts and Coffee'. Genau das wollte ich jetzt, was Süßes und einen Kaffee zum Mitnehmen, also fiel meine Wahl auf ein Menü. Zwar war es nur ein kleines Menü, dass für meinen Zweck vollkommen ausreichen sollte. Der Inhalt dieser kleinen Box war vier Donuts und zwei Kaffees.

Ein kleiner Nebeneingang führte mich ins Freie, dadurch erreichte ich kurze Zeit später die Tür zu dem Geschäft, wo Paps arbeitete. Langsam öffnete ich die Tür, als ein kleines Glockenspiel ertönte. Ich schritt durch die Tür und mein Körper wurde von einer ganz eigenen Welt umgeben. Es war die Welt der gesamten Autobranche, wo normale Autofahrer sowie auch die abgedrehten Tuningfans ihre Utensilien bekamen. Meine Füße schritten hinüber zum Tresen, um dann die kleine Klingel zu betätigen. Bing...Bing... entlockte ich ihr einen schrillen Ton. Aus dem Lager ertönte eine Stimme. „Moment...komm sofort" Gerade wollte meine Hand ein zweites Mal die Klingel berühren, als ein älterer Mann aus der Tür des Lagers trat. „Hallo, wie kann ich Dir helfen?" Das war ja eine komplett unnötige Frage, jedenfalls in meinen Augen. Warum sollte man sonst auf diese beschissene Bimmel hämmern. Um nicht völlig blöd dazustehen, beantwortete ich seine Frage. „Hi, ich möchte zu Paps...Sorry, ich meine zu Henry...Henry Blair." Der Mann schaute mich skeptisch an, dabei schoss mir ein Gedanke durch den Kopf. >Ist er so begriffsstutzig oder tut er nur so< Ich überlegte kurz, okay heute wollte ich mal meine nette Seite in Vordergrund stellen. Das war bestimmt seit langen eine gute Idee von mir, da mein loses Mundwerk hier nicht so gut ankäme. Außerdem war es die Arbeit meines Dads und ich wollte ihm nicht in die Quere kommen. Also entschied ich mich für eine eher harmlose Variante meines Ichs, doch ein Hauch Sarkasmus schwang in meiner Stimme mit.

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