Kapitel 6

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Die Zeit verflog nur so, als auf einmal ihr Handy klingelte. Leider bekam ich nur die Worte von Mia mit, da der Gesprächspartner etwas leiser sprach. „Hallo...Dom wo steckst Du?" Immer wiedergab es kleine Pause in dem Telefonat zwischen Dom und Mia. „Ja...Wo soll sie sonst sein Dom...na klar ist sie angepisst...Nein das werde ich nicht machen...das machst Du gefälligst selbst." Damit verabschiedete sich Mia von ihrem Bruder und legte genervt auf. Mit einem Seufzer erzählte mir Mia, dass Dom heute Morgen bei Letty war. Er hat ihr unmissverständlich klar gemacht, dass Du den Job hast und sie sich keine Sorgen machen muss. Weiter erklärte mir Mia, dass Letty gegenüber anderen Frauen eifersüchtig und sehr misstrauisch ist. Die letzten Worte fassten es gut zusammen. „Letty ist schwierig. Sie merkt wie sich Dom in deiner Gegenwart verhält. Dom liebt sie, trotzdem hat sie immer wieder diese Ausraster." Die ganze Zeit hatte ich Mia zugehört und mir wurde langsam flau im Magen, da ich Letty nicht als Rivalinnen haben wollte. Doch was war mir wichtiger ein wütende Letty oder Job. Definitiv der Job, also musste ich mir eine Lösung für das Problem überlegen. Es musste ein anderer Junge her, damit Letty von mir abkam. Nur wo fand man hier so schnell einen anderen, naja vielleicht würde mir da Mia weiterhelfen können. Ich unterbreitete ihr meine Idee. „Mia...ich habe da vielleicht eine Lösung" Mia schaute mich verdutzt an. „Nein nicht was du denkst...ich werde mir einen anderen Kerl suchen. Dann ist Letty zufrieden und ich kann den Job hier nachgehen. Muss sich nur noch einer finden. Bis dahin werden wir einfach erzählen, dass ich einen Freund habe." Mia schüttelte wegen der verrückten Idee nur mit dem Kopf, aber eine andere Lösung fiel ihr jetzt auch nicht ein. Durch unser Gequatsche haben wir beide festgestellt, dass ich in die gleiche Schule wie Mia ging. „Mia vielleicht finden wir für mich einen Kerl in der Schule" Auf einmal lachte Mia, da sie den gleichen Einfall hatte.

Gerade hatten wir uns beruhigt, als Dom vorfuhr. Sein Kopf senkte sich nur soweit, um uns in die Augen blicken zu können. „Alex...lass uns fahren" Mit einem Stirnrunzeln schaute ich zu Mia, die aber nur mit den Achseln zuckte. Ich verabschiedete mich von Mia und stieg zu Dom ins Auto. Eine Weile saßen wir schweigend nebeneinander als sich Dom zu mir umdrehte. Seine nächsten Worte wählte er damit mit Bedacht. „Alex...sorry ich musste was klären." Dachte er könnte mich mit diesen gleichgültigen Worten abspeisen oder das er mit dem Scheiß davonkam. Naja da hatte er verkehrt gedacht. „Dom...Mia hat mir schon alles erzählt. Es geht mich nichts an, was Du für Schwierigkeiten mit Letty hast. Ich möchte den Job, um an Autos herum zu schrauben. Du solltest ihr mal klar machen wo meine Prioritäten liegen. Wenn du es nicht machst, werde ich es früher oder später in die Hand nehmen." Wenn es überhaupt möglich war, wurde das Gesicht von Dom noch eine Spur härter. Ich hatte ihn mit meiner Aussage verärgert, denn seine finstere Stimme grub sich in mein Innerstes ein. „Mach was Du willst." Damit war für ihn das Thema beendet und ich fuhr mit Dom in eine ungewisse Zukunft. Für das Erste jedoch ging es zur Werkstatt, wo er mir den Rest des Tages aus dem Weg ging. Die nächsten Tage verlief ohne weitere Zwischenfälle und das Miteinander wurde von Tag zu Tag besser.

Mein Tagesablauf verlief immer nach dem gleichen Schema. Aufstehen, Frühstücken, aufräumen, Training und danach zur Werkstatt. Mia und ich wurden unzertrennlich, manchmal hatte man das Gefühl, uns bekäme man nur im Doppelpark. Na ja wir wollten die letzte freie Woche genießen und das taten wir dann auch. Sie war die Freundin, die ich nie hatte. Es war für mich eine ganz neue Erfahrung, da ich früher eher mit Jungs abgehangen habe. Ich interessierte mich lieber für Autos anstatt für Puppen und nun war ich in dieser Werkstatt. Es war der Hammer, anders konnte ich es nicht beschreiben.

Dagegen war ich für Letty wie ein Dorn, der einem im Finger nervte. Sollte ich versuchen sie mit aller Macht auf meine Seite ziehen zu wollen, Nein dafür war mein Ego dann doch zu mächtig. Sie ging mir buchstäblich am Arsch vorbei. Ich erwies ihr den nötigen Respekt, aber sonst war Letty für mich nichts weiter als eine unter Vielen. In dieser Sache gab es nur ein Motto Respektiere Sie, Du musst Dich niemanden aufzwingen, wenn er oder sie es nicht wollen.

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