Kapitel 96

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Carlo

Isa war mittlerweile weg und Hannah war mit Benno Gassi gehen. Jule war bei einer Freundin und ich langweilte mich. Andererseits... kein Moment war so perfekt wie dieser. Ich konnte ungestört Hannahs Zimmer auseinandernehmen, ohne dass es jemand merkte und mich zur Rede stellte. Ich ging also in ihr Zimmer. Alles wirkte auf den ersten Blick ganz normal. Ich sah mich um. Wo würde ich Drogen verstecken, wenn ich welche hätte? Ich überlegte. Es musste ein Ort sein, an den niemand dranging. Ein Schrank oder eine Schublade. Vielleicht auch ein Buch. Ich beschloss, zuerst den Schreibtisch zu durchwühlen. Ihre Bücher alle einzeln auseinander zu nehmen war einfach zu viel Aufwand. Auf meinem alten Schreibtisch befanden sich nur Schulsachen. Sie war eindeutig ordentlicher als ich. Mein Schreibtsich war für mich vielmehr eine Ablage für alles mögliche. Und genauso sah er auch aus. Als nächstes nahm ich mir einen Schrank vor. Auch nur langweilige Schulsachen und eine Dose mit Geld. Ich nahm mir ein paar Scheine. Ich war schon fast wieder pleite. Ich zog das Mathebuch heraus und schrieb auf die 69. Seite "Penis". Man musste seine alten Traditionen schließlich pflegen wo man konnte. Aber wieder kein Hinweis auf Drogen. Ich durchwühlte ihre Schubladen, wobei ich irgendwelche Papiere fand, die ich kurz durchblätterte. Irgendein uninteressanter Kram über eine Herzkrankheit. Warum behielt sie die alte Diagnose ihres Vaters?! Ich räumte alles wieder ordentlich ein und leuchtete dann unter ihrem Bett. Nur ein Tagebuch. Ich grinste spöttisch. War das nicht was für Kinder? Es reizte mich sehr, aber leider war es abgeschlossen. Am Ende war das einzige kriminelle, das ich finden konnte, die Kugel einer Pistole oder so. Keine Drogen. Seltsam...

The story of my lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt