Kapitel 101

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Jule

Ich wachte von lauten Stimmen im Flur auf. Für einen Moment dachte ich, es waren Einbrecher, doch dann hörte ich kurz Bennos Stimme. Ich stöhnte genervt. Kann der seine Freunde nicht wann anders einladen? Ich war aber auch zu faul um aufzustehen, deswegen blieb ich einfach liegen. Plötzlich waren auf einen Schlag alle Stimmen verstummt. Ich hörte unten die Haustür zuknallen. Im nächsten Moment ging eine Sirene vor dem Haus an, die mit der Zeit leiser wurde. Ich seufzte. Warscheinlich nur die Nachbarn... Ich wollte schon wieder die Augen schließen, als mir ein schrecklicher Gedanke kam. Die Stimmen, die Tür, die Sirene... was wenn etwas in UNSEREM Haus passiert ist? Ich sprang auf und rannte zu Carlo. Er war da und schlief. Gut. Dann lief ich in Bennos Zimmer. Er war nicht da. Schließlich sah ich in Hannahs Zimmer nach. Weg. Ich rannte zu Carlo. ,,Carlo, wach auf!" rief ich und rüttelte hektisch an ihm. ,,Hmm?" brummte er nur. ,,Komm mit!" rief ich und zog ihn aus dem Bett. Verschlafen trottete er mir hinterher. ,,Was ist?" ,,Benno und Hannah sind nicht da." ,,Na und?" ,,Hast du die Sirene nicht gehört?" ,,Was für eine Sirene? Warte, glaubst du..." Wir waren schon in der Küche angekommen, als er mich zurückhielt. Ich sah ihn ängstlich an. ,,Ich weiß es nicht." Mein Blick fiel auf einen Zettel. Ich nahm ihn mit zitternden Fingern und versuchte, die Buchstaben zu entziffern. ,,Was steht da?" ,,Gib mal her." Carlo nahm mir den Zettel aus der Hand und las ihn laut vor. ,,Bin mit Hannah im Krankenhaus. Herzstillstand. Ruft mich an." Wir sahen uns geschockt an. Dann griff ich zum Telefon und wählte Bennos Nummer.

The story of my lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt