Kapitel 12 - Ich hab so ein Glück...

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Harry sagte mir, dass er heute Abend irgendwann vorbeikommen würde, da er noch was zu erledigen hatte. Also ging ich hoch in mein Zimmer und schmiss mich auf mein Bett. Nach einiger Zeit gegen die Wand starren, hörte ich wie jemand die Treppen hochrannte und eine Tür hinter sich zuschlug. Mein Bruder. Plötzlich hörte ich ein lautes Krachen, was mich aufschrecken ließ. Ich stand auf und ging zu dem Zimmer meines Bruders. Ich öffnete vorsichtig die Tür und sah einen Stuhl umgekippt am Boden liegen und meinen Bruder auf seinem Bett, der sein Gesicht in seinen Händen vergrub. Ich ging auf ihn zu und setzte mich zu ihm.

"Was ist denn mit dir kaputt?", fragte ich ihn dann.

Er antwortet mir nicht.

"Ashton?", fragte ich vorsichtig. So hatte ich ihn bis jetzt nur einmal gesehen und das war als unsere Mutter gestorben war. "Ash, was ist los? Rede mit mir."

"Diese verdammte Schlampe hat einfach Schluss gemacht!", sagte er.

"Einfach so?"

"Sie hat mich betrogen. Mit Mark! Sie meinte sie hatte schon länger was mit ihm und ihr ist kurz nachdem wir hierher gezogen sind klar geworden, dass sie ihn liebt. Und nicht mich. Wie kann sie mir das antun? Zwei Jahre! Verdammte zwei Jahre waren wir zusammen! Da kann sie doch nicht einfach so mit mir AM TELEFON Schluss machen.", ihm liegen nun Tränen an den Wangen herunter.

Ich nahm ihn in den Arm. "Sie ist deine Tränen nicht wert. Du musst diese Schlampe vergessen."

Wir saßen noch eine weile Arm in Arm da bis ich mich von ihm löste.

"Ich mach dir erstmal ein Kakao und dann gehen wir in mein Zimmer und gucken uns n Film an.", meinte ich dann.

Er nickte. Ich ging runter in die Küche und machte uns beiden einen Kakao. Als ich in mein Zimmer ging, lag Ashton schon in meinem Bett. Ich legte mich zu ihm und machte legte eine DVD ein. Ich kuschelte mich zu ihm. Nach einiger Zeit hörte ich etwas an der Balkontür. Ich drehte mich zur Seite und sah Harry, der uns mit großen Augen anstarrte. In seinen Augen sah man Trauer, Schock, Enttäuschung und Wut. Er konnte doch nicht glauben, dass... Wusste er denn nicht,dass Ashton mein Bruder ist?

"Harry!", sagte ich und sprang auf.

Doch als ich auf den Balkon trat, sah ich Harry nur noch, wie er wegrannte. Scheiße! Jetzt glaubte Harry, dass ich ihn betrüge. Das kann doch nicht wahr sein. Nur wegen so eines Missverständnisses. Ich muss ihn finden. Sofort!

Ich rannte nach unten und zog mir meine Schuhe an. Ich wollte gerade aus der Tür laufen, als Ashton mich zurückhielt.

"Sam. Wer war das? Und was hatte er auf deinem Balkon zu suchen?", bombardierte mein Bruder mich mit fragen. "Wo willst du jetzt hin.

"Ich erklär dir das später. Ich muss ihn jetzt finden.", sagte ich und lief aus dem Haus.

Ich lief die Straßen auf und ab, doch fand ihn nirgendwo. Ich blieb stehen und dachte nach. Es hatte keinen Sinn dumm durch die Gegend zu laufen, ohne zu wissen, wo ich suchen sollte. Denk nach Sam. Wo könnte er sein? Ich fuhr mir verzweifelt durch die Haare und dann fiel es mir ein. Natürlich! Der See. Wieso bin ich da nicht gleich drauf gekommen? Ich lief los.

Als ich ankam, sah ich Harry, der am Steg saß und seine Füße ins Wasser baumeln ließ. Ich ging auf ihn zu und setzte mich neben ihn.

"Was willst du, Sam?"

"Es ist nicht das, wonach es aussah. Harry, Ashton ist-", begann ich, doch Harry unterbrach mich.

"Es ist nicht das, wonach es aussah?", sagte Harry nun lauter und stand auf. "Also für mich war es eindeutig."

"Jetzt lass mich doch mal ausreden verdammt!", sagte ich. "Du weißt doch gar nicht wer es war!"

"Das ist mir ehrlich gesagt auch scheiß egal, wer das war! Zählt ist, dass du mit ihm im Bett lagst und es sah nicht gerade so aus als ob ihr nur befreundet wärt."

"Man Harry jetzt halt doch mal die Klappe!", schrie ich ihn an. "Das war Ashton! Mein Bruder!"

Nun sah Harry mich verwirrt an. Doch dann sah man Erleichterung und Schuldbewusstsein in seinen Augen.

"Oh Gott Sam. Ich bin so dumm.", sagte er und kam auf mich zu. "Es tut mir so leid. Wie konnte ich dir nur nicht vertrauen."

"Ist schon okay, aber versprich mir, dass du nicht wieder einfach wegläufst. Du musst mir vertrauen."

"Versprochen.", sagte er und zog mich in seine Arme. "Wir kennen uns einfach noch zu wenig. Ich wusste ja nicht mal wie dein Bruder aussieht. Komm her.", er nahm mein Hand und zog mich mit zum Stegende. Wir setzten uns nebeneinander. "Also...erzähl mir von dir. Am besten wir machen's so, dass wir uns immer abwechselnd eine Frage stellen, damit wir uns besser kennenlernen. Aber wir müssen natürlich mit der Wahrheit antworten.", schlug er dann vor.

"Einverstanden.", sagte ich. "Fang du an."

"Wo wohntet ihr bevor ihn nach London gekommen seit?", fragte Harry.

"In der Nähe von Donchaster.", antwortete ich. "Seit wann wohnst du schon in London?"

"Seit ungefähr 13 Jahren. Vorher wohnten in Holmes Chapel. Warum seit ihr nach London gezogen?"

"Ich hab dir ja das von meiner Mutter erzählt. Wir wollten hier ein neues Leben anfangen." Ich atmete einmal ein und aus und versuchte nicht anfangen zu weinen. "Hast du ein gutes Verhältnis zu deiner Mutter?"

"Ja eigentlich schon. Nur ich seh sie nicht oft, weil sie viel arbeiten muss und ich auch nicht so oft zuhause bin.", sagte Harry. "Hast du irgendwelche Hobbys oder Talente von denen ich nichts weiß?", fragte er dann. Er musste wohl gemerkt haben, dass ich nicht über meine Mutter sprechen wollte.

"Also eigentlich nicht. Naja. Bevor wir nach London gekommen sind, hab ich getanzt. Aber ich hab damit aufgehört.", antwortetet ich.

"Wieso?"

"Weiß ich selber nicht so genau. Vielleicht weil es mich an meine Vergangenheit erinnert? Ach keine Ahnung."

So ging es noch eine Zeit lang weiter, bis und nichts mehr einfiel. Ich lag mit meinem Kopf auf Harrys Schoß und beobachtete die Sterne. Es war schon spät geworden, doch ich wollte noch nicht nach Hause. Ich spürte Harrys Blick auf mir. Er strich mir sanft Haarsträhnen aus dem Gesicht.

"Ich hab so ein Glück.", brach Harry plötzlich die Stille.

Ich verstand nicht was er meinte. "Womit?", fragte ich ihn etwas verwirrt.

"Ich hab so ein Glück, dich lieben zu dürfen. Ich hab so ein Glück, dich mein Mädchen nennen zu dürfen. Ich hab so ein Glück, dich bei mir zu haben. Ich hab so ein Glück, dich küssen zu dürfen. Ich hab so ein Glück, dich getroffen zu haben.", sagte Harry mit seiner rauen Stimme. Ich musste mir die Tränen unterdrücken. Er war einfach so unglaublich süß. Wie hatte ich ihn nur verdient. Dann fuhr er fort. "Ich weiß noch genau, als ich es nicht wahr haben wollte, dass ich mich in dich verliebt habe. Ich war total verwirrt. Das Gefühl war neu für mich. Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Nie werde ich das Kribbeln in meinem Bauch vergessen, als wir uns das erste mal geküsst haben. Mir ist eins in der letzten Zeit klar geworden. ", er machte eine kurze Pause. Ich konnte die Tränen nicht mehr zurück halten. "Ich kann und will nicht mehr ohne dich. Ich liebe dich mehr als alles andere auf dieser Welt."

"Ich liebe dich auch", sagte ich nur und küsste ihn.

Er grinste in den Kuss hinein. Jedes mal, wenn ich ihn küsste, explodierte mein Bauch förmlich. Ich war einfach unsterblich in Harry Styles verliebt und niemand konnte das ändern.

Only you.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt