19. Enttäuscht

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*Emmas Sicht*
Nun stand ich da... ganz allein... vor dem Haus meiner Eltern. Nervös ging ich klingeln. Ein wenig später machte meine Mutter die Tür auf.
"Emma?", sagte sie überrascht lächelnd.
"Pa, nisam znala da čes doči", (Ich habe nicht gewusst dass du kommen wirst) sagte sie und umarmte mich.
"Pa, nisam ni rekla", (Habe ich ja auch nicht gesagt) sagte ich lächelnd.
Meine Mutter führte mich zur Küche.
"Sijedi", (Setz dich) sagte sie und ich setzte mich an den Essentisch.
"Ili ćeš nešto popit?", (Willst du was trinken?) fragte meine Mutter mich.
"Pa, može jedan sok", (Ein Saft könnte gehen) sagte ich.
"Dobro. Ili češ nešto jesti?", (Gut. Willst du was essen?) fragte meine Mutter mich.
"Ne, ne. Stvarno neću dugo ostati." (Nein, nein. Ich werde wirklich nicht lange bleiben.)
"A zašto to?" (Wieso das?)
"Pa, došla sam sa Prijateljicom, ona mora neki Posao oredit, a ja... sam došla da vama nešto kažem... tebi i Tati." (Also, ich bin mit einer Freundin gekommen, sie muss was erledigen und ich... bin gekommen, um euch was zu sagen... dir und Papa.)
Man konnte meine Nervosität deutlich raushören.
"Ah, pa čekaj... moraš još učit. Sljedeći Tjedan imaš Semestar, jeli tako?" (Ah, warte mal... du musst ja noch lernen. Nächste Woche hast du ja ein Semester, nicht wahr?)
Meine Mutter legte mein Glas Saft hin und ich trank ein Schluck.
"Da, to je isto jedan Razlog što nemogu ostati dugo." (Ja, das ist auch ein Grund wieso ich nicht lange bleiben kann)
Meine Mutter lächelte.
"A gdje je taj tvoj ludi Čaća? Dejane!" (Wo ist eigentlich dein verrückter/bescheuerter Vater? Dejan!)
"Šta je, Ženo?" (Was ist, Frau?)
Mein Vater kam verschlafen in die Küche.
"Oh, pa koje nama to došo?" (Oh, wer ist uns da gekommen?)
Mein Vater streckte seine Arme aus, damit ich ihn umarmen gehen sollte. Wie ein kleines Kind ging ihn umarmen.
"Šta radiš ovdje?", (Was machst du hier?) fragte mein Vater mich.
"Došla sam, da vama nešto kažem", (Ich bin gekommen um euch was zu sagen) sagte ich unsicher und setze mich hin.
"Pa šta, Sine?" (Was denn, Sohn?)
(Sine wird auch zu weiblichen Personen gesagt, haha)
Mein Vater setze sich auch hin. Ich wusste nicht wie ich anfangen sollte.
"Imam Dečka..." (Ich habe einen Freund...)
Meine Mutter lächelte.
"A jeli? Našla sie nekoga?", (Ach echt? Du hast jemanden gefunden?) fragte sie.
"Da..." (Ja...)
"Od kuda?", (Woher?) fragte mein Vater.
Ich wusste nicht wie ich es ihnen sagen sollte und schwieg daher.
"Pa šta šutiš? Rezi više", (Wieso schweigst du? Sag's endlich) sagte meine Mutter und wurde ungeduldig.
'So ziemlich jeder Kroate den ich kenne, mag Albaner, da unsere beiden Ethnien immer schon eine Art 'Brüderschaft' hatten. Aber wieso ausgerechnet müssen es meine Eltern sein, die ihnen gegenüber skeptisch sind?'
"Šiptar." (Albaner.)
(Eigentlich heißt 'Albaner' 'Albanac' von 'Albanija' also Albanien. Umgangssprachlich sagen wir jedoch fast immer 'Šiptar'. Das kommt von dem albanischen Wort 'Shqiptar', dass ja soviel wie 'Albaner' heißt, also ist es eine Art Herleitung vom albanischen Wort)
Meine Eltern schauten mich fassungslos an.
"Molim te... rezi mi, da je Kršćanin", (Bitte sag mir dass er Christ ist) sagte meine Mutter vorsichtig.
"Nije." (Ist er nicht)
"Jes mo ti lijepo rekli, da nama ne dolaziš u kuću sa Muslimanom", (Wir haben dir doch gesagt, dass du uns nicht in's Haus kommen sollst, mit einem Moslem) sagte mein Vater.
Ich hörte ihnen garnicht richtig zu. Immerhin haben sie nicht zu bestimmen mit wem ich zusammen sein soll und mit wem nicht, ich bin erwachsen und weiß selber, wen ich da ausgesucht habe.
"I to još Šiptar. Pa to su ti Kriminalci", (Und das noch ein Albaner. Das sind Kriminelle Leute) sagte meine Mutter immernoch fassungslos.
(Nichts gegen Albaner, haha. Is eh nur nh Story und hab euch eh lieb, haha)
Ich räusperte mich.
'Wieso sollte ich eigentlich noch irgendwas geheim halten?'
"Jeli je u Zatvoru??", (Ist er im Knast??) fragte mein Vater erschrocken.
"Bio je." (Er war.)
"Pa jebote, ja se idem ubit", (Ach du Scheiße, ich gehe mich umbringen) sagte meine Mutter.
"Jesi li normalna?? Još će te Budala uvuć u kriminalne Stvari", (Bist noch normal im Kopf?? Der Idiot wird dich noch in kriminelle Sachen reinziehen) sagte mein Vater.
"Od ovoliko Hrvata i Hercegovaca, ti si sebi izabrala kriminalnog Šiptara. Jeli nas zajebavaš??", (Von so vielen Kroaten und kroatischen Bosniern, hast du dir einen kriminellen Albaner ausgesucht. Verarscht du uns??) fragte meine Mutter.
"I to još Musliman", (Und das noch ein Moslem) sagte mein Vater.
"Dosta mi je više", (Mir reicht's) sagte ich, stand auf und nahm meine Tasche.
"Kao prvo: Njegova Bivša ga zapetljala u kriminalne Stvari, nije on sam to radio! Kao drugo: On je najdivni Muškarac koji sam ikada srela. I zato što vjeruje u drugog boga, što je Šiptar i zato što je bio u zatvoru, ne treba odmah znatčiti da ima lošu Dušu. Ako vama ne paše, da sam sretna sa njim, onda vama ni netreba pasat. Ja njega volim, ko što nikada nisam volila drugoga na svijetu, i to je meni bitno. Ne trebam vaše Prerasuda!" (Erstens: Seine Ex hat ihn in kriminelle Sachen verwickelt, er hat es nicht alleine von sich aus getan! Zweitens: Er ist der wundervollste Mann den ich je getroffen habe. Nur weil er an einen anderen Gott glaubt, nur weil er ein Albaner ist und nur weil er im Gefängnis war, muss es nicht gleich heißen dass er eine schlechte Seele hat. Wenn es euch nicht passt, muss es euch auch nicht passen. Ich liebe ihn so, wie ich einen anderen noch nie geliebt habe und das ist mir wichtig! Ich brauche eure Vorurteile nicht!)
Ich ging in Richtung Haustür, um zu verschwinden.
"Čekaj!", (Warte!) rief meine Mutter.
Ich drehte mich um.
"Jeli to onaj Azet, jeli?" (Ist das dieser Azet?)
'Sie erinnert sich immer noch? Das ist fast 2 Jahre her!'
"Da. Njegovo pravo ime je Granit. I nije Slikar, nego Reper." (Ja. Sein richtiger Name ist Granit und er ist kein Maler, sondern ein Rapper)
Da ich wusste, dass ich meine Eltern jetzt für's Leben traumatisiert habe, verließ ich ohne ein Wort das Haus, damit ich sie nicht mehr sehen muss und sie mich nicht mehr.
Ich ging zum Frankfurter Forum. Dort haben ich und Nela unseren Treffpunkt vereinbart...

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Heyy
Wisst ihr: Es ist zwar eine Geschichte aber man könnte dieses Kapitel schon irgendwie als Message nehmen. Eure Eltern haben euch nicht zu sagen mit wem ihr zusammen sein dürft und mit wem nicht. Ich finde bei sowas sollte man sich auch nicht von den Eltern beeinflussen lassen. Wenn man sich bei sowas von den Eltern beeinflussen lässt, kann man den Partner eigentlich nicht wirklich lieben. Wenn man einen wirklich liebt, dann kämpft man auch um die- oder denjenigen. Es ist doch egal ob Schwarz, Weiß, Dick, Dünn, Moslem, Christ, eine andere Herkunft, etc. So eine Situation wünsche ich niemandem, aber es gibt halt leider immer wieder Eltern die den Partner ihres Kindes nicht akzeptieren oder viele Vorurteile ihm/ihr gegenüber haben.
Joa, wollte nur mal so meine Meinung dazu sagen.
Nächstes Kapitel kommt morgen🌍
Sonst wünsche ich euch noch einen schönen Abend👸🏽
BYEE

𝑍𝐸𝑀𝐸𝑅   | 𝐓𝐄𝐈𝐋 2 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt