Kapitel 105

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Jule

Ich sah unsere Eltern auf uns zu kommen. ,,Mum! Dad!" rief ich und fiel ihnen in die Arme. Mum strich mir mit zitternden Fingern über den Rücken. Sie deutete auf die Tür. ,,Dürfen wir rein?" Ich schüttelte traurig den Kopf. ,,Ein Arzt ist gerade bei ihr und untersucht sie. Er meinte, wir sollen hier draußen warten." ,,Was ist denn mit Benno los?" fragte Mum besorgt. Ich drehte mich zu ihm um. Er hatte sich mit dem Rücken an die Wand gelehnt, während er abwesend vor sich hin starrte. ,,Sie mussten ihm ein Beruhigungsmittel geben, weil er Hannah nicht alleine lassen wollte. Er hat echt einen Aufstand deswegen gemacht und dann haben sie ihm etwas gespritzt." Dad ging auf ihn zu und berührte ihn an der Schulter, aber Benno reagierte nicht. ,,Sagtest du Beruhigungsmittel oder Betäubungsmittel?" fragte er misstrauisch. ,,Beruhigungsmittel... eigentlich. Also das haben sie zumindest gesagt." Ich sah ihn mir genauer an. Er wirkte immer abwesender und langsam fingen seine Augenlider an, zu flattern. Er schien sie nicht länger offen halten zu können. Ich setzte mich neben ihn und rüttelte leicht an ihm. Daraufhin fielen seine Augen komplett zu und er kippte leicht nach vorne. Ich fing ihn gerade noch so auf und legte ihn mit der Hilfe von Mum und Dad quer über die Stühle, sodass er in Ruhe schlafen konnte. Ich sah mich nach Carlo um. Wo steckte der eigentlich?

The story of my lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt