Von Ungewissheit und Ferien

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Ein kühler,erfrischender Herbstwind wehte mir durch die Haare. Ich seufzte, mit einem Lächeln auf meinen aufgesprungenen Lippen. Es waren endlich Herbstferien. "Na? Freust du dich auch auf die Ferien, Jason?" Aus dem Augenwinkel sah ich zu mein Kumpel Niklas, welcher neben mir aufgetaucht war. "Klar. Was ist das überhaupt für eine Frage?", stellte ich belustigt eine Gegenfrage. Niklas zuckte mit den Schultern. "Es war ja nur ne' Frage. Es gibt bekanntlich auch Leute die, die Ferien nicht mögen." Damals verwirrte mich diese Aussage. ich konnte mir in keinster Weise vorstellen, warum sich jemand nicht darüber freute. Auch das Niklas selbst zu diesen Menschen zählte wusste ich nicht. "Das müssen komische Menschen sein.", meinte ich und runzelte die Stirn. "Haha, ja!" Wir lachten und gingen zur Bushaltestelle, wo wir auf ein paar andere Freunde von ihm trafen. Ich kannte sie nicht wirklich, alle gingen entweder auf die Realschule in der Gegend oder waren ein paar Jahrgänge über uns. Sie begrüßten sich und begannen sich zu unterhalten. Ich versuchte mitzuhören, doch ich verstand rein gar nichts, wie immer wenn sie miteinander redeten. Dann konnte ich nur daneben stehen, das 5. Rad am Wagen sein, die letzte Geige spiele. Es war wie eine eigene Gruppe. Sobald wir bei diesen Leuten waren gab es kein wirkliches wir. Dann gab es nur noch Niklas mit seiner Gruppe und mich. 

Später im Bus, als Niklas schon ausgestiegen war, dachte ich nach. Sie alle verband etwas, nur was es war kam mir nicht in den Sinn. Naja, war ja auch egal. Man musste ja nicht alles wissen oder überall mitreden können. Das sagte ich mir, beziehungsweise versuchte ich mir einzureden. Das es mich nicht interessierte was da geredet wurde. Mit diesem Gedanken hakte ich das Thema für den Moment ab. Ich stand auf. Der Bus würde gleich an meiner Haltestelle ankommen. Mit dem Schulrucksack, welcher in den nächsten 2 Wochen nur in der Ecke liegen würde, über der Schulter stand ich an der Tür des Busses und wartete darauf, dass er hielt. Der Bus hielt schließlich an meiner Haltestelle, ich stieg aus. Irgendwie wirkte diese Bushaltestelle und auch die Straße auf irgendeine Weise fehl am Platz. Das war mir schon immer aufgefallen. Ich stand hier in einem Dorf mit vielen Fachwerkhäusern,eine einzige, schmale Straße ging  schnurgerade durch das Dorf,zwischen den Häusern tobten Kinder umher und spielten fangen oder verstecken. Mit einigen zügigen Schritten war mein Zuhause, eines der Fachwerkhäuser, erreicht. Rasch kramte ich meinen Haustürschlüssel aus der Hosentasche. Mal wieder hakte das Schloss der Tür. "Na komm schon.. geh auf!", knurrte ich als könnte das die Tür dazu bewegen aufzugehen. Nach mehreren Anläufen klappte es endlich; die Tür ging auf. 

Schon als ich die Tür öffnete schlug mir der Geruch nach Mittagessen entgegen. Erst da merkte ich, dass ich ganz schön Hunger hatte. Drinnen wurde die Schultasche sofort in die nächste Ecke befördert. Grinsend zog ich mir Schuhe und Jacke aus. 2 Wochen erstmal keine Schule, komplett frei, das waren tolle Aussichten. Vor allem freute ich mich auf die Nachmittage, oder auch Tage, die ich mit meinen Freunden verbringen würde. Die Erste Woche würde ich noch hier bleiben, in der zweiten Woche würde ich ein paar Tage in Köln verbringen. Ich hatte über Instagram Gary kennengelernt. Er wohnte in Köln und ich hatte ihn bisher einmal getroffen. Er war ein lockerer Typ, immer relativ entspannt, es kam selten vor das ihn irgendwas aus der Ruhe brachte. Er hatte mich zuerst nur angeschrieben, weil er mir ein Lied vorschlagen wollte das ich auf der Gitarre spielen könnte. Ich postete nämlich Videos von mir wie ich auf der Akustik Gitarre spielte. Später gab er mir auch den ein oder anderen Tipp wie ich bestimmte Akkorde besser spielen konnte. Daraus entwickelten sich mit der Zeit längere Konversationen und wir freundeten uns an. Ich lächelte. Das würden tolle Ferien werden, da war ich mir sicher. 

Ich betrat die Küche, wo meine Mutter gerade den Topf mit der Suppe auf den Tisch stellte. Meine jüngere Schwester saß bereits am Tisch. Sie war 2 Jahre jünger als ich, also 13 Jahre. Sie hatte im Gegensatz zu mir mehr vom unserem Vater geerbt. Das gewellte Haar, die olivfarbene Haut und die blauen Augen. Dagegen hatte ich mehr von unserer Mutter. Dunkelbraune, glatte Haare, Sommersprossen, helle Haut und graue Augen. Als ich mich zu den beiden setzte, fragte mich meine Mutter wie denn mein letzter Schultag gewesen wäre. Meine Antwort darauf war, dass er sich,eben weil es der Tag vor den Ferien war, in die Länge gezogen hätte. Tage vor den Ferien fühlten sich immer irgendwie länger an als sie es wirklich waren.







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⏰ Last updated: Jan 13, 2019 ⏰

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"Wir alle sind doch nur Kinder.."Where stories live. Discover now