Kapitel 23

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Luna POV

,,Luna, sie ist hier nirgendwo. Du musst sie woanders verloren haben!", meint Nina, während sie in meinem Kleiderschrank wühlt. Ich versuche den Kloß der Verzweiflung runterzuschlucken, doch er bleibt unbarmherzig in meinem Hals stecken. Unser Plan nach dem Wäsche waschen beim Koch Eis zu essen, fiel sofort ins Wasser, als ich merkte, dass meine Kette nicht mehr an Ort und Stelle war. Zusammen mit Nina suchte ich alle Wege ab, die ich an diesem Tag gelaufen war, doch vergebens, die Kette war nirgendwo zu finden.

Schließlich landeten wir in meinem Zimmer, das wir jetzt schon zum dritten Mal auf den Kopf stellten. ,,Sie muss hier aber sein. Ich bin mir ganz sicher die Kette am Morgen angelegt zu haben. Außerdem haben wir sonst schon alles abgesucht", sage ich und selbst ich höre die aufkommenden Tränen in meiner Stimme. ,,Wir finden sie schon", versucht mich Nina zu trösten.

Doch nichts macht den Verlust dieser Halskette wieder gut. Meine Mutter hatte sie mir geschenkt kurz bevor sie gestorben war. Das ist erst drei Monate her. Nachdem sie gestorben war, habe ich unser Haus verkauft und diese Stelle angenommen. Ich wusste, dass sie nicht wollen würde, dass ich ihr ewig hinterher trauere. Außerdem gab es nichts mehr, was mich dort hielt. Mein Vater hatte uns verlassen als ich 6 war, mein bester Freund war schon seit längerem weggezogen und zu meinen anderen Freunden hatte ich den Bezug verloren. Meine Mutter wollte immer nur drei Dinge für mich: einen gut bezahlten Job, der mich glücklich machte, einen Mann der mich ernsthaft liebte und das Glück eigener Kinder. Mit diesem Job bin ich ihrem Wunsch einen Schritt näher gekommen.

Jetzt habe ich aber die Kette verloren und damit auch irgendwie die letzte Verbindung zu ihr. Was soll ich jetzt bloß machen? Plötzlich klopft es an der Tür. Schnell wische ich mir die Tränen weg, die still und heimlich den Weg über meine Wangen gefunden haben. Dann öffne ich die Tür. Als ich sehe, wer sich da vor meiner Tür platziert hat, würde ich sie am liebsten wieder zu schlagen. Für den Snob habe ich jetzt echt keinen Nerv mehr. Trotzdem lasse ich die Tür geöffnet und sehe ihn abwartend an. Doch er hat nur Augen für das große Tohuwabohu in meinem Zimmer.

,,Was willst du?", frage ich, als mir sein Starren langsam zu blöd wird. ,,Ich...ich wollte mich entschuldigen. Ich hätte dich fragen sollen, bevor ich dir einen neuen Job aufdrücke", meint er. ,,Schon gut", erwidere ich mit meinen Gedanken immer noch bei meiner Kette. ,,Luna?", sagt er leise. ,,Mhh", gebe ich zurück und starre weiterhin auf den Boden. Ist meine Kette vielleicht in einem Wäschekorb gelandet?, frage ich mich und nehme mir vor dort als nächstes zu suchen. ,,Ich hab etwas für dich", meint der Snob in diesem Augenblick. Überrascht sehe ich zu ihm hoch.

Mein Blick landet sofort auf der silbernen Kette in seiner Hand. Sofort treten mir Tränen in die Augen, doch dieses Mal sind es Tränen der Erleichterung. ,,Meine Kette", flüstere ich und nehme ihm die Kette aus der Hand. ,,Die hast du im Brunnen verloren. Ich hätte sie dir schon viel früher zurückgebracht, doch leider wurde ich aufgehalten", erklärt er. Plötzlich überschwappt mich eine Welle der Zuneigung und ehe ich mich versehe schlinge ich meine Arme um Matteo und umarme ihn. Zuerst scheint er überrascht, doch dann legt auch er seine Arme um mich...

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Heute kommt vielleicht noch ein Kapitel :)

Lutteo- Eine königliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt