14. Gefangen in der Dunkelheit

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14.1 (Gabriel)

Verzweifelt sah ich zu, wie Luzifer mit Julia verschwand. Als sich die Erstarrung löste fiel ich auf die Knie und schlug mit den Fäusten auf den Boden. Verdammt, ich konnte sie nicht beschützen. Nach einer Weile stand ich auf und rannte zu Julias Wagen und stieg ein. Ohne nach zu denken fuhr ich zum Hauptquartier.

Wie vom Blitz getroffen stürmte ich in die Bibliothek wo die anderen in Büchern vertieft auf dem Sofa saßen. Vor Schreck sahen sie in meine Richtung. Ich lief zu den Regalen und suchte sämtliche Bücher über die Unterwelt heraus. "Hey, Gabriel! Was ist denn los?", fragte mich Julius, doch ich nahm seine Frage nicht wahr und zog ein Buch nach dem anderem aus den Regalen und warf sie auf den Boden. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er auf mich zu kam. Er legte seine Hand auf meine Schulter und drehte mich zu sich herum. "Was ist los mit dir? Du wütest hier herum wie ein Irrer." Ich ballte die Hände zu Fäusten und schlug damit auf das Regal vor mir ein. "Er hat sie.", brachte ich mühsam heraus. Julius sah mich verwirrt an.

"Wer hat wen? Sprich bitte nicht in Rätseln, Gabriel!" sagte Julius leicht genervt. Ich sank zu Boden und vergrub mein Gesicht in meine Hände. Ich spürte, wie mir Tränen in die Augen stiegen und fing an zu schluchzen. Ich atmete eins zwei Mal tief ein bevor ich ihm antwortete. "Luzifer. Er hat Julia, er weiß jetzt alles. Ich konnte sie nicht beschützen. Ich hab versagt. Verdammt!", brüllte ich Julius verzweifelt an.

"Warum hat er unsere Schwester entführt?", fragte Sarah in die Runde und starrte mich dabei angsterfüllt an.

"Wir müssen euch etwa sagen.", sagte Aramo hinter ihr. "Was? Was müsst ihr uns sagen?" Verzweifelt sah Yasmin uns drei an. Julius stand auf und drehte sich zu den Schwestern um. "Julia ist die, die wir gesucht haben. Sie ist Romanos Tochter." Ich hörte, wie Yasmin und Sarah scharf die Luft einzogen. "Ich muss sie finden. Egal was es kostet, ich muss Julia finden. Wenn er ihr etwas an tut, das kann ich mir nicht verzeihen.", flüsterte ich voller Verzweiflung.

"Das wissen wir. Aber du musst jetzt erst einmal runter kommen. Hast du dir schon mal überlegt, dass das eine Falle sein könnte? Du weißt das er alles dran setzt, dich und Romano zu töten?", sagte Julius ruhig und beherrscht zu mir. "Danke, das brauchst du mir nicht noch auf die Nase zu binden.", gab ich zornig zurück. Ich stand abrupt auf und stampfte in Richtung Tür. "Gabriel, wo willst du hin? Warte.", brüllte Julius mir hinterher, doch ich ignorierte ihn. Ich stürmte in den Gang hinaus und rannte in Richtung Verliese. Ich trat die Tür auf und stand vor einem halb vertrocknetem Ilius. Er hob verwundert den Kopf und sah mich fragend an. "Eure Hoheit, welch ein Besuch.", flüsterte er mir zu. Ich war so in Rage, das ich mich verwandelte. Ich ging zu ihm hin, zog ihn auf die Füße und drückte ihn gegen die Wand.

"Wo sind sie?", brüllte ich ihn an, doch Ilius grinste mich nur an. "Du sagst mir jetzt sofort, wo sie sind!", fauchte ich ihn an. Er fing an zu Lachen und sah mir dabei direkt in die Augen. "Sie ist erwacht, habe ich Recht? Mein Vater hat seine Braut gefunden. Ja, so muss es sein. Sonst wärst du nicht hier. Aber weißt du was? Ich kann dir nicht helfen."

"Du mieser kleiner ....", setzte ich an, doch Julius kam dazwischen. "Gabriel, lass gut sein. Komm erst einmal runter.", brüllte er mich an und legte eine Hand auf meine Schulter. Ich ließ ihn los und er sackte wieder kraftlos zu Boden. Julius zog mich von ihm weg und führte mich zurück in die Bibliothek, wo die anderen auf uns warteten.

Sarah löste sich aus Aramos Umarmung und kam auf uns zu. "Ich hätte da eine Idee. Gabriel, du bist doch durch euer Blut mit Julia verbunden, oder?", fragte sie mich. Ich nickte zur Bestätigung. "Was willst du damit sagen?", fragte sie Julius. "Naja, da sie verbunden sind, kann Gabriel sie immer und überall finden und wir können den Spieß umdrehen. Luzifer rechnet damit, das Gabriel irgendwann auftaucht und unsere Schwester retten will. Wir wissen auch, das Luzifer ihm dabei eine Falle stellt und ihn ebenfalls gefangen nehmen will. Doch, da wir ihm folgen, womit Luzifer ja nicht rechnet, können wir beide retten. Wir müssen nur Romano in den Plan einweihen, nicht das er auch auf die Idee kommt Julia zu retten. Es kann gut möglich sein, das Luzifer ihm eine Nachricht zu kommen lässt, das er seine Tochter hat." Nachdem Sarah ihr Idee vorgetragen hatte sah sie Julius nachdenklich an. "Das ist eine gute Idee. Ja so machen wir es.", bestätigte er ihr. Ich stand auf und lehnte mich gegen das Regal, damit ich auf den Füßen blieb. "Ich geh freiwillig zu meinem Onkel. Auch wenn er mir den Kopf abreist. Da bekomme ich wenigstens auch den Kopf frei." Aramo kam zu mir und legte mir seine Hand auf die Schulter. "Ich komme mit dir. Wir finden Julia und dann treten wir Luzifer verdammt noch mal in den Arsch. Mit dieser Aktion hat er uns den Krieg erklärt." Ich drehte mich zu ihm um und nickte ihm zu. „Dann lass uns gehen.", sagte ich zu ihm.

Krieger des Lichts   Licht und SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt