Das Geschreie und klirren von Schwertern auf dem Flur ließ die Hoffnung in mir aufkommen, dass die anderen endlich einen Weg hier her gefunden hatten. Die Tür wurde aufgestoßen und vier Gestalten schritten hindurch. Ich sah im Augenwinkel, wie Jakobs und Darius Schwerter auf blitzten, als sie näher kamen. Julius Stiefel erschienen in meinem Blickfeld, als er sich vor mich stellte und sich zu mir runter beugte. Er zog das Tuch aus meinem Mund und wollte gerade die Fesseln lösen, doch ich schüttelte den Kopf. „Nein, lass. Bring zuerst Julia von hier weg.", brachte ich mühsam heraus. „Wie du willst, Bruder.", sagte er zu mir und drückte sanft meine Schultern. Julius stand auf und gab Jakob ein Zeichen mit ihm zu kommen. Zusammen gingen sie auf das Bett zu, auf dem Julia lag. Vorsichtig strich er ihr mit seiner Hand über das Gesicht, dabei redete er auf sie ein und befreite sie. Doch es kam keine Regung von ihr. Er nahm sie behutsam in seine Arme und trug sie in die Mitte des Raumes. Julius drehte sich in meine Richtung, verneigte sich vor mir und verschwand zusammen mit Jakob und Julia ins Nichts. Darius kam zu mir dicht gefolgt von Aramo, die mich von meinen Ketten befreiten. „Du siehst ziemlich übel aus, Gabriel.", bemerkte Aramo spitz. Ich stöhnte vor Schmerz auf, als er meinen rechten Arm etwas nach hinten zog um besser dran zu kommen. „Der kleine Mistkerl hat ja auch alles dafür getan um mich zu brechen.", sagte ich etwas gereizt zu ihm. Ich schrie auf, als er mir mit seiner rechten Hand auf den Rücken klopfte. Schwer atmend ließ ich mich nach vorne fallen und stütze mich auf den Ellenbogen ab, als die Fesseln nachgaben und ich befreit war. Darius stellte sich hinter mich und schob das bisschen Stoff was ich noch an hatte nach oben. Er gab ein anerkennendes Pfeifen von sich, als er die Wunden sah, die Luzifer mir durch die Peitsche zugefügt hatte. „Er hat ganze Arbeit geleistet. Luzifer hat nicht nur deine Schulter ausgekugelt und dich gebissen, er hat auch sehr schön deinen Rücken entstellt. Was hast du ein Glück, dass da keine Narben zurück bleiben. Es sei denn er hat Salz hinein gestreut.", meinte Darius zu mir. „So schlau ist er glaub ich noch nicht. Und das mit meiner Schulter war leider ich selbst vorhin.", gab ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen zurück. Wir hörten von draußen Schritte näher kommen und Aramo sah mich fragend an. „Wir müssen hier weg, Luzifer kommt wieder zurück. Kannst du dich teleportieren oder müssen wir dir helfen?", fragte er mich besorgt. Ich schüttelte den Kopf und versuchte aufzustehen, was mir erst nicht gelang. Darius kam zu mir und bot mir seine Hand an, die ich dankend annahm und er zog mich hoch. „Wohin denkt ihr hat Julius Julia gebracht?", fragte ich die beiden. Darius überlegte kurz bevor er mir antwortete: „Ich denke zu unserem König. Komm, es wird Zeit." Ich nickte ihm zu und schloss meine Augen.
Ich öffnete sie und stand in der Eingangshalle von Romanos Schloss. Kraftlos sackten meine Beine zusammen und ich viel zu Boden. Ich fühlte wie Hände nach mir griffen und mich stützten. „Kommt, helft mir. So ist es gut. Bringt ihn auf sein Zimmer und legt ihn ins Bett. Sagt Serin Bescheid, damit sie ihn heilt. Darius, du kommst mit mir. Ich muss mit dir und deinem Bruder reden.", sagte Romano ruhig. „Herr, er wollte sich selbst teleportieren. Ich konnte ihn leider nicht daran hindern.", entschuldigte sich Aramo bei meinem Onkel. „Ist schon gut. Solang er das noch kann, brauche ich mir um den stur Kopf keine Sorgen machen und jetzt bring ihn bitte nach oben." Ich musste lächeln, als er das sagte. Doch erst, wollte ich zu ihr. "Julia, ich muss zu ihr. Ich muss sie sehen", widersprach ich Romano. Er sah mich mit zusammen gekniffenen Augen an. "Du musst jetzt erst einmal ins Bett und dich ausruhen. Du kannst sie später immer noch sehen. Also geh bitte.", sprach er ruhig zu mir. Resigniert ließ ich den Kopf hängen. "Ja, Herr.", gab ich etwas gereizt zurück.
Ich stützte mich auf Aramos und Magnus Schultern und zusammen gingen wir langsam die Treppe hinauf in mein Zimmer.
Aramo und Magnus halfen mir auf mein Bett und zogen mir die letzten Fetzen meines Hemds aus. Magnus sah mich entschuldigend an, als ich vor Schmerzen zusammen zuckte. "Ich hole Serin. Sie soll Euch heilen.", sagte er und eilte zur Tür.
DU LIEST GERADE
Krieger des Lichts Licht und Schatten
FantasíaEin Kampf, zwei Welt, eine große Liebe. Seit je her besteht der Kampf zwischen Gott und seinem Bruder Luzifer. Der Kampf zwischen Gut und Böse. Doch was haben Julia und ihre Schwestern damit zu tun? Ein Schüleraustausch nach Amsterdam bringt alles a...