Nächtliche Gespräche •

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Es ist mitten in der Nacht, doch an Schlaf kann ich nicht denken.
Der Gedanke das dort oben die Sterne leuchten, und Titanen in der Ferne ihr Unwesen treiben hält mich wach.
Ich hocke vor den Ruinen unter dem Sternenzelt und zähle leise die Sterne vor mich hin.
Doch immer wieder komme ich durcheinander und muss von vorne anfangen.
Leise beginne ich von neuem zu zählen werde jedoch unterbrochen als ich ein knacken hinter mir wahrnehme.
Ich drehe mich herum und sehe den Hauptgefreiten der an der steinmauer lehnt und mich beobachtet.
„Du musst schlafen Graves!" ruft er.
„Sonst bist du morgen nicht fit und endest als Titanen Futter" fügt er ohne einer erkennbare Gefühlsregung in der Stimme hinzu.
Ich gebe ihm lieber keine Antwort darauf, manchmal ist mein Mund schneller als mein Gehirn und das Risiko ihn zu beleidigen ist hoch.
In den letzten Wochen bin ich ihm zwar kaum begegnet aber alleine seine Anwesenheit geht mir auf die Nerven.
Mit dieser gelangweilten, fast verachtenden Mine die er immer aufgesetzt hat.
„Kann ihnen doch egal sein Sir" sage ich nach einem kurzen schweigen.
„Außerdem fürchte ich den Tod nicht" füge ich hinzu und wende den Blick wieder zu den Sternen über uns.
„Erwin hat also nicht gelogen" flüstere ich leise.
Die Sterne sind in meinen Augen das einzige was ewig ist, selbst wenn wir nicht
Mehr da sind, sie überdauern alles.
Ich hörte Schritte die sich entferntes, das dachte ich jedenfalls den keinen Moment später steht der Hautgefreite Levi neben mir und sieht zu den Sternen hinauf.
„Was fasziniert dich so an den Sternen das du riskierst hier draußen von einem Abnormalen gefressen zu werden?" fragt er und richtet den Blick auf den Horizont als würde er die Titanen sehen können die vielleicht in diesem Moment an uns vorbei ziehen.
„Titanen bewegen sich Nachts nicht" sage ich spöttisch.
Er sollte sowas eigentlich wissen.
„Ich rede ja auch von Abnormalen" erwidert er ohne eine Mine zu verziehen.
Und das ist der Grund warum ich ihn nicht leiden kann...
„Du hast meine Frage noch nicht beantwortet" sagt er ruhig und ohne den Blick vom Horizont abzuwenden.
Warum will er das wissen? Was kümmert es ihn was eine X beliebige Rekrutin schön findet?
„Sie sind das einzige was uns alle überdauern wird" sage ich schlicht und wende den Blick von Levi ab der genau in diesem Moment zu mir sah.
„Sie sind Ewig, so weit weg und doch irgendwie ganz nah. Wenn ich die Hand ausstrecke habe ich das Gefühl als könnte ich sie berühren" flüstere ich verträumt und hebe die Hand gen Himmel.
Levi hatte ich ganz ausgeblendet doch als er jetzt wieder das Wogt ergriff erwachte ich aus meiner Trance.
„Das ist eine schöne Sichtweise" sagt er und in seiner Stimme schwingt zum ersten Mal eine Emotion mit.
Ich kann sie nicht ganz deuten, vielleicht eine Mischung aus Trauer und Spott doch darunter hat sich etwas gemischt das nach Sehnsucht klang.
Vielleicht geht auch einfach meine Fantasie wieder mit mir durch und ich bildete mir das nur ein.
Den als ich den Blick hebe hat er wieder seine undurchdringliche Maske auf die wie ein Schutzschild fungiert.
„Schlaf jetzt, die Sterne werden wohl kaum verschwinden bis morgen Nacht" sagt Levi.
Sie nicht aber vielleicht ich...
Doch das sage ich nicht laut, sondern erhebe mich vom kalten Stein und ging ins Innere der Ruine zurück.

The Promise you gave | Attack on Titan  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt