Das Licht der Sonne weckte mich am nächsten Morgen. Es war die erste Nacht, in der ich durch geschlafen hatte, ohne von Alpträumen geweckt zu werden. Ich drehte mich auf die Seite um mich an Julia zu kuscheln, doch sie war nicht mehr da. Wo mag sie wohl sein? Ich schloss meine Augen und versuchte ihre Spur zu verfolgen. Da ich ihr Blut wieder in mir hatte, war es ein Kinderspiel sie zu finden. Ich fand sie in ihrem Zimmer, aber sie war nicht alleine und sie strahlte etwas aus, was fast Verlegenheit hätte sein können. Mit wem sprach sie? Mit Sicherheit war es nicht Ester, mit ihre wäre es anders. Ich stand auf und ging zuerst in mein Ankleidezimmer, bevor ich ins Bad ging und mich fertig machte. Bilder der vergangenen Nacht tauchten immer wieder in meinem Kopf auf, während ich unter der Dusche stand. Ich war eindeutig zu weit gegangen. Es hätte schief gehen können und wir hätten mit einander geschlafen und dann? Sie hätte sich nicht unter Kontrolle gehabt und wäre zu einem Monster geworden. Ich wickelte mir gerade ein Handtuch um meine Hüfte, als es an der Tür klopfte und Julius seinen Kopf ins Bad steckte. „Oh, Verzeihung. Soll ich später wieder kommen?", fragte er etwas verlegen und sah an mir runter. „Nein, ist schon gut. Komm rein.", sagte ich zu ihm und winkte ihn zu mir. "Was gibt es so wichtiges?"
Julius trat ein und setzte sich auf den Rand der Wanne. Sein Blick wurde ernst, als er zu sprechen begann: „Jakob ist auf hundertachtzig. Er war gerade bei seinem Bruder und danach ist er wir ein Irrer runter in den Kerker zu Presus. Wenn ich ihn nicht aufgehalten hätte, wäre dieser jetzt entweder zu Brei geschlagen oder tot.", berichtete er mir.
„Bitte was? Wo ist er jetzt?", knurrte ich ihn an. Julius zuckte entschuldigend mit seinen Schultern. „Magnus und ich haben ihn von Presus weg gezogen und haben ihn am anderen Ende des Ganges in eine Zelle gesteckt. Magnus meinte es wäre besser, wenn er bis zur Vollstreckung des Urteils dort bleiben würde. Aber du entscheidest das und nicht er.", sagte er zu mir. Ich verdrehte die Augen, während ich mein Haar mit einem Handtuch trocken rieb. „Nein. Lasst ihn morgen wieder frei. Ich glaube Julia wäre nicht sehr glücklich, wenn er fehlen würde." Julius sah mich an und nickte. „Ich verstehe. Dann werde ich es Magnus ausrichten.", sagte er und erhob sich wieder. „Und noch etwas. Sag Magnus, er solle alles für das Verhör vorbereiten. Ich bin in einer Stunde bei ihm."
„Ja, Herr.", sagte Julius und verneigte sich vor mir bevor er aus dem Bad ging. Ich werde mich wohl nie daran gewöhnen, das mich jetzt, wo ich bald König werde auch meine Freunde Herr nennen. „Nenne mich nicht Herr!", brüllte ich ihm hinter her, was von einem Lachen seiner seids quittiert wurde.
Eine halbe Stunde später machte ich mich auf den Weg zu den Kerkern. Ich war extra etwas früher nach unten gegangen um Anblick zu genießen, wie er herein geführt wird und die Angst in seinem Blick aufblitzte. Ich setzte mich auf den Stuhl in der Ecke, wo er mich nicht gleich sah, lehnte mich zurück und schlug die Beine übereinander. Eigentlich wollte ich nie so ein grausamer Herrscher werden, doch nach Julias Entführung wurde bei mir ein Schalter umgelegt und ich sah Rot, wenn es gegen meine Familie ging.
Magnus kam gefolgt von seinen Leuten in den Raum und brachten Presus hinein. Sein breiter Oberkörper war nackt, bereit seine Strafe zu erhalten. Sie banden seine Hände an die zwei Pfosten, die mitten im Raum standen. Er wusste genau, was ihn erwarten würde, denn ich konnte seine Angst fühlen. Unsere Blicke trafen sich und ich lächelte ihn vielsagend an. Dann festigte sich sein Blick und die Angst wurde zu Wut. „Was soll das alles? Ich habe mich durch nichts schuldig gemacht.", knurrte er mich an und riss an seinen Fesseln. Ich stand auf und stellte mich mit verschränkten Armen vor ihn. „Oh doch, das hast du. Du hast dein Volk verraten, in dem du deinen König und dessen Familie angegriffen hast. Du weißt genau, was das heißt.", knurrte ich zurück. Er funkelte mich wütend an und ehe ich es mich versah spuckte er mich an. Magnus eilte zu mir und hielt mir ein Tuch hin, damit ich mir das Gesicht trocken wischen konnte. Flammen der Wut loderten durch mein Blut und ich verwandelte mich vor ihm. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und schlug ihn damit mit aller Kraft ins Gesicht. Sein Kopf schnellte so heftig zur Seite, das ich dachte, dass sein Genick brach. Doch er fing den Schlag gut ab. „Du wagst es?!", knurrte ich ihn an. Ich gab einer der Wache ein Zeichen, damit diese mit der Bestrafung anfangen solle. Diese nickte und stellte sich mit der Peitsche in der Hand hinter ihn. Der erste Schlag auf seinem Rücken halte durch den Raum und ließ ihn vor Schreck zusammen zucken.
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Krieger des Lichts Licht und Schatten
FantasíaEin Kampf, zwei Welt, eine große Liebe. Seit je her besteht der Kampf zwischen Gott und seinem Bruder Luzifer. Der Kampf zwischen Gut und Böse. Doch was haben Julia und ihre Schwestern damit zu tun? Ein Schüleraustausch nach Amsterdam bringt alles a...