I want to be free

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Dunkel... Alles dunkel... Ich kann nichts sehen... Einfach vollkommende Dunkelheit. Ich sehe kein Licht. Nichtmal ein kleines schimmern. Es fühlt sich an, als ob ich in einem tiefen, schwarzen Loch sitze. Ich sehe keinen Ausweg. Keinen Fluchtweg. Ich sehe nicht mal meine eigene Nasenspitze. Es ist einfach alles komplett dunkel...
Ich weiß nicht wo ich bin und auch nicht so richtig wer ich bin. Ich weiß nicht wo links, rechts, oben und oder unten ist. Alles um mich herum ich schwarz. Komplette Leere. Ich fühle keine Angst. Der einzige Gedanke der in meinem Kopf wuchert ist „Ich will hier raus. Egal wie. Ich halte es hier drin nicht mehr aus."
Ich wage einen Schritt. Und dann noch einen und noch einen. Ich laufe nach meinem Gefühl. Einfach immer und immer weiter gerade aus. Überall um mich herum ist komplette Stille. Kein Rascheln, kein Husten, kein Niesen, nichts. Einfach nur Stille.
Ich sehe mich um, aber außer vollkommener Dunkelheit sehe ich nichts. Ich laufe eine ganze Weile umher und ich merke wie sich der Gedanke „Ich komme hier nie wieder raus. Ich werde hier sterben. Alleine..." einschleicht.
Ich habe mich noch nie so alleine alleine gefühlt wie jetzt. Ich nehme keine Geräusche wahr. Auch kein Flüstern. Nichts. Nothing.
Ich verliere langsam meine Hoffnung. Ich sehe keinen Weg hinaus aus diesem Loch. Ich lass mich auf den Boden fallen...
Aber plötzlich kommt in mir ein kleines Stück der Hoffnung zurück. Ich höre aus dem Nichts ein Wimmern. Zwar ein kleines, leises, aber es ist da. Außerdem ist da noch ein Weinen, das versucht wird unterdrücken zu werden. Ich blicke auf, sehe aber immer noch nichts. Ich schließe meine Augen und setze mich auf. Ich taste mich langsam in die Richtung, wo ich denke dass das Geräusch daher kommt. Das wimmern wird zum weinen. Und das weinen, wird immer mehr.
Nach einer Zeit des Tastens und des Hörens, komme ich den Stimmen immer näher. Den „Stimmen der Stummen" habe ich sie genannt.
Mein Gedanke in dem Moment ist nur „Ich bin vielleicht doch nicht alleine.".
Ich rufe und rufe immer wieder „Hey? Ist da wer?"
Dann verstummten aus heiterem Himmel das wimmern und weinen.
Ich bleibe stehen.
„Mist. Habe ich was falsches gesagt oder getan? Ist es auch einfach weil ich existiere?".
Ich werde langsam panisch. Ich renne und rufe immer wieder „Hallo? Hilfe!".
Aber die Stille ist wieder zurück gekehrt und mich hat niemand gehört.
Ich war wieder alleine...
„Das darf nicht das Ende sein. So darf mein Leben einfach nicht enden."
Plötzlich stolperte ich über irgendwelche Beine.
Menschliche, lebendige Beine.
Ich tastete meine Umgebung ab. Ich fühle mehrere lebende Menschen.
„Ich bin nicht alleine! Meine Gebete wurden erhört!"
Ich fang an sie leise und unsicher zu fragen „ Hallo?... Wer.. wer seid ihr? Wie... wie lange seid ihr in diesem Loch schon gefangen?..."
Aber das einzige was ich als Antwort von den unbekannten Menschen bekomme ist im Chor „Alles gut. Mir gehts gut. Uns gehts gut. Ich bzw. Wir sind nur müde. Wirklich alles gut, mach dir keine Sorgen."
Nachdem sie dies gesagt haben, fingen sie Sekunden später wieder an zu weinen.
Ein etwas jüngeres Mädchen, fasst mich am Arm an und ich hatte das Gefühl, dass sie sich ganz knapp vor mich gestellt hat.
„Hey keine Angst. Sie sind die „neuen" in diesem Abgrund."
„Wie lange seid ihr denn schon hier?.."
Fragte ich zögerlich. Ich bin doch sonst nicht so zögerlich. Warum genau jetzt, wo ich auf mich alleine gestellt bin und mich alle verlassen haben?...
„Alle sind schon verschieden lange hier. Ich bin schon 3 Jahre hier. Die meisten haben ihre Hoffnung schon verloren und warten nur noch auf ihren Tod."
Ich bin geschockt. Heißt dass das man hier schnell seine Hoffnungen verliert?...
„Verliert man schnell seine Hoffnungen und Träume?..."
„Ja das tut man."
„Ich möchte hier raus. Unbedingt. Bitte sag mir, wie ich hier rauskommen kann."
„Das weiß niemand. Die, die es geschafft haben rauszukommen, die haben sich entweder in Asche verwandelt oder haben sich in Luft aufgelöst. Manche waren auch innerhalb ein paar Monate wieder zurück. Diese haben sich aber in den Meisten fällen, kurze Zeit später in Asche verwandelt.
Aber in den meisten Fällen,die, die sich in Luft aufgelöst haben, waren in einer Gruppe."
Und da war sie wieder. Meine Hoffnung. Sie ist wieder zurückgekehrt. Dieses Mädchen gibt mir die Hoffnung, das alles wieder wird und alles wieder gut sein wird.
Ich stand auf und half dem mysteriösen Mädchen ebenfalls auf die Beine. Ich habe versucht noch andere Leute zu motivieren, damit sie ebenfalls mitkommen. Ich redete mit jedem, der in der Lage war zu reden, ohne an Sauerstoffmangel zu sterben, durch das ganze weinen. Aber in der Dunkelheit jemanden zu finden, war schwer. Deswegen tastete ich mich langsam voran und fragte die verschiedensten Leuten. Aber ich konnte niemanden überzeugen. Ich konnte niemanden Hoffnung geben. Also waren es nur ich und das Mädchen die versuchten, aus dem Alptraum zu entkommen. Zusammen...
Wir standen uns gegenüber. Das jüngere Mädchen zog mich plötzlich in eine Umarmung. In eine wundervollen Umarmung. Ich vergaß alles um mich herum. Ich konnte mich auf einen Schlag an die glücklichen Momente in meinem Leben erinnern. An die Menschen die ich liebe, die mir wichtig sind und die mich glücklich machen. Ich genoss weiterhin die Umarmung. Ich hatte noch nie so eine beruhigende Umarmung. Ich fühlte mich sicher. Nicht alleine. Ich hatte meine Augen die ganze Zeit geschlossen. Ich wollte nicht dass das geborgen sein vergeht.
Ich merke wie mir bei all den Gedanken eine Träne die Wange runterrollt.
Ich versuchte die Augen ein Stück zu öffnen, und sah dass wir beide in ein plötzlich auftretende Licht getreten sind. Dieses Licht wurde immer größer. Nach einer Zeit, musste ich meine Augen wieder schließen, da das Licht zu hell wurde. Aber nach kurzer Zeit, konnte ich wieder die Augen öffnen, da das Licht langsam verschwand und es angenehmer für die Augen wurde. Ich sah mich um. Die Dunkelheit war verschwunden. Wie vom Erdboden verschluckt.
Ich stehe am Meer. Ich kann bis zum Horizont gucken. Ich habe es geschafft. Ich habe es wirklich geschafft.
Ich bin zuhause. Ich habe es zurück geschafft. Ich habe es wirklich geschafft.
Ich bin aus dem schwarzem Loch hinausgekommen. Es hat sich gelohnt nicht aufzugeben.
Das Mädchen steht mittlerweile neben mir.
Sie ist wirklich jünger. Aber vielleicht nur ein Jahr. Sie hat wunderschöne Braune Augen, in denen man sich sofort verlieren könnte. Dazu hat sie schulterlange, hellbraune Haare, die leicht gewellt sind. Sie sieht so perfekt aus... Sie kann man absolute Perfektion nennen.
Ich sehe wie sie dem Horizont entgegen lächelte.
„Wir haben es geschafft."
„Ja das haben wir. Zusammen."
„Wir haben die Dunkelheit hinter uns gelassen. Wir sind endlich frei"

 Wir sind endlich frei"

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Ende

Not aloneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt