[JunHao] "Flowers" (Fortsetzung von "Abwarten")

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Das hier ist die Fortsetzung des vorherigen OS' "Abwarten", ich würde also empfehlen den zuerst zu lesen ♡

Seventeen: Jun X The8

Jun P.O.V.

Der letzte Blumenkasten stand. Noch eine Stunde bis es los ging. Es war schon traurig dass ich tatsächlich bereits seid 2 jahren in Seoul lebte und das hier das erste Mal war dass ich an der Pride Parade teilnahm. Bisher hatte ich mich irgendwie nicht getraut. Aber es war an der Zeit für meine Rechte als homosexueller Mann einzustehen. Ich rückte noch ein paar Schilder zurecht. Hoffentlich wurde die Aktion ein Erfolg. Es waren schon hunderte Menschen hier. Wir, wie auch viele andere Stände, hatten uns direkt am Ausgangspunkt der Parade positioniert. Von hier konnte man wunderbar die Musik auf der riesigen Bühne weiter hinten mit anhören. Ich summte leise mit als mich jemand von hinten antippte. Ich zuckte zusammen und drehte mich ertappt um. Ein gut aussehender junger Mann, etwas größer als ich mit einem extravaganten Kleidungsstil und einer großen Sonnenbrille mit farbigen Gläsern lächelte mich an. "Was hat es denn mit all den Blumen auf sich?" Aufgeregt, da er mein erster Kunde heute war strich ich meine wieder einmal zerzausten Haare hinter meine Ohren und hoffte dass ich einigermaßen passabel aussah. "Also wir machen hier eine Aktion, also wir ist das Kaufhaus für Naturnähe, ich bin nur Abteilungsleiter für alles was mit Pflanzen zu tun hat aber ist ja auch egal." Was redete ich da? Wen interessierte den jetzt meine Position, er hatte nach unserer Aktion gefragt. Ich redete schon wieder viel zu viel. Und mein chinesischer Aktzent machte mein Gefasel sicher auch nicht besser. Ich atmete tief durch. "Also, da dieses Jahr die Parade unter dem Motto "Let love blossom" steht dachten wir es wäre doch schön uns als Fachhandel für Pflanzen die ja auch gedeihen unterstützend zu beteiligen. Wir verkaufen hier eine Auswahl Blumen und die Idee dahinter ist dass diese dann an andere Teilnehmer der Parade verschenkt werden können, als eine nette Geste damit sich alle hier ein wenig Liebe schenken. Der Erlös geht zu hundert Prozent an eine Organisation zur Unterstützung von Jugendlichen die Aufgrund einer konservativen Familie verstoßen wurden und nun obdachlos sind."  Etwas stolz dass ich meinen Text fehlerfrei aufgesagt hatte lächelte ich ihn an.
"Nun dann muss ich natürlich eine kaufen"  sagte er erfreut und suchte sich eine weiße Rose aus. Nach dem Bezahlen sah er mich grinsend an. "Haben Sie vielleicht einen Tipp für mich wem ich die schenken könnte?"
Ich überlegte kurz. "Vielleicht jemandem der ihnen gefällt oder attraktiv ist."
"Na wie wäre es dann mit Ihnen?"
"Mit MIR?"
"Oder dürfen die Mitarbeiter selbst keine Blumen annehmen?"
"Doch schon" antworte ich und hoffte dass ich nicht rot geworden war. "Aber warum denn mir..."
"Haben Sie mir doch gerade selbst gesagt."
Rot wie eine Tomate nahm ich die Rose emtgegen. Mit gesenktem Blick fragte ich leise: "Haben sie nach der Parade schon etwas vor?"
"Habe ich tatsächlich"
"Oh...entschuldigen Sie die Frage."
Ich drehte mich um und sortierte weitere Blumen in die Kästen. Wie peinlich.
"Sie auf einen Drink einladen nämlich"
Ich fuhr herum. "Wirklich??"
Oh gott kam das jetzt desperate rüber. Aber ich war schon eine Weile single und freute mich so unfassbar dass jemand wie er Interesse zeigte.
"Ja wirklich." Sagte er lachend. "Wenn es ihnen allerdings nichts ausmacht, würde ich ihnen bis dahin gern bei ihrer Arbeit helfen."
Mehr Zeit mit ihm? Gerne doch!
Er legte die jacke seines schimmernden anzugs der sicherlich teuer gewesen war ab und band sich eine schürze um. Im Gegensatz zu mir war er überhaupt nicht schüchtern und motivierte viele der Besucher an unserer Aktion teil zu nehmen so dass wir viel mehr als erwartet einnahmen. In einer Pause nutzte ich die Gelegenheit ihm für seine Hilfe zu danken. "Dank Ihnen können wir sicherlich vielen Jugendlichen helfen!"
"Nichts zu danken, ich hatte ein ähnliches Schicksal, ich finde ihre Aktion wunderbar".
"Das tut mir leid."
"Nun, jetzt ist mein Leben um einiges besser. Wir müssen nach vorne blicken. Aber sprechen wir nicht über mich, sprechen wir über Sie. Ich habe ihren Aktzent bemerkt, was führt Sie nach Korea?"
"Oh das ist keine sonderlich spannende Geschichte. Ich wollte schon immer her ziehen, besonders nachdem ich als Schüler mit 17, also vor 8 Jahren im Rahmen eines Austauschprogranmes ein Jahr hier verbracht hatte. Als die Firma bei der ich arbeite dann vor 2 Jahren nach Seoul expandiert hat habe ich mich für einen Posten beworben."
Er nickte verstehend. "Sehr interessant. Es freut mich dass Sie sich ihren Traum erfüllen konnten."
"Mich auch, ich bin immernoch nicht ganz darüber hinweg" sagte ich und zündete mir ein Zigarette an.
"Nur schade dass Sie auch nach 7 Jahren immernoch rauchen..."
Ich sah ihn verdutzt an. "Was?"
Er zog seine sonnenbrille aus. "Hey Jun. Kennst du mich noch?"
Ich ließ meine Zigarette fallen. Er trat sie schnell aus.
"Ming...hao?"
"In Person."
Ich war nicht einmal fähig ihn zu fragen was hier los war. Mein crush aus Teenagerzeiten saß auf einmal vor mir.
Er sah mich entschuldigend an. "Tut mir wirklich leid dass ich mich damals nicht mehr gemeldet habe. Ich wusste damals schon lange dass ich schwul bin, wollte es mir aber nicht eingestehen wegen meiner konservativen Familie. Als ich dachte du wärst ein Mädchen und als ich mich so sehr in dich verliebt habe habe ich mich an die Hoffnung geklammert dass ich doch nicht schwul bin aber die ist zerplatzt als du mir die Wahrheit gesagt hast. Ich konnte es nicht glauben. Ich wollte es nicht glauben. Also habe ich dich online gesucht und gefunden. Und wäre ich nicht schom verliebt gewesen, ich hätte nich glatt nochmal in dich verguckt. Schließlich hatte ich dich davor noch nie gesehen. Aber ich konnte diese Gefühle nicht zulassen. Ich lebte auf einem Dorf, meine Familie und alle die ich kannte würden mich verstoßen. Also dachte ich, aus den Augen aus dem Sinn und hab dir nie wieder geschrieben. Irgendwann, nach einen Suizudversuch wurde mir klar dass es so nicht weitergehen konnte. Ich kann mich nicht weiter anlügen. Ich bin schwul. Und so outete ich mich bei meiner Familie. Die Reaktion war wie erwartet, sie warfen mich raus. Ich kam bei einem Freund hier in Seoul unter den ich beim Auslandsjahr kennen gelernt hatte. Aber auch er konnte mich nicht ewig beherbergen. Ich hatte keine Bleibe und konnte mich kaum ernähren durch die Tagesjobs die ich hin und wieder ergattern konnte. Aber ich schaffte es mich hoch zu arbeiten. Und ich kann mich nun selbst lieben und aktzeptieren. Aber ich schäme mich immernoch dafür dich damals hängen gelassen zu haben. Es tut mir ehrlich leid."
Ich starrte ihn an wie ein Auto. "Holy shit" rutschte es mir heraus. Ich war komplett perplex und wusste nicht wie ich reagieren sollte. "Also...das ist ja echt heftig."
"Als ich dich heute gesehen habe wusste ich, ich muss die Gelegenheit nutzen das endlich klar zu stellen. Ich werde wohl noch ein Paar mehr Blumen kaufen müssen. Gelbe Rosen zum Beispiel."
Ich fasste mich langsam wieder. "Warum gelbe Rosen?"
"Gelbe Rosen sind die Rosen für Entschuldigungen"
Ich musste schmunzeln. "Verstehe"
"Du siehst übrigens noch genauso süß aus wie damals, darf ich dich vielleicht trotzdem später auf einen Drink einladen?" fragte er und wackelte mit den Augenbrauen.
"Ich hab doch noch gar nicht gesagt dass ich dir verzeihe" warf ich ein.
"Was muss ich denn dafür tun?"
"Mich küssen."
"Hörst du dann auch auf zu rauchen?"
"Warum das?"
"Damit ich dich noch viele weitere Male küssen kann"
"Na wenn das so ist muss ich wohl."

The End

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 28, 2019 ⏰

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