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Riku

Ich bin immer noch berauscht, als wir auf dem Weg zum Club sind.  »Alles okay?«, fragt mich der Blonde und sieht grinsend zu mir.  »Hmh hmh...«, brumme ich nur benommen und lehne meinen Kopf an das Fenster. Samu lacht.  »Hab ich dir so sehr den Verstand benebelt? Komm schon das war noch gar nichts. Ich kann dir heute Nacht gerne nochmal zeigen was ich alles drauf habe. Bei mir.« Ich lache nur trocken.  »Sorry, aber nach diesem Abend will ich nur nachhause und schlafen. Mein Tag war nicht gerade easy...« Samu stoßt meine Schulter an.  »Hast du dir auch verdient, Kumpel! Immerhin habt ihr nicht nur den ersten Platz gemacht, sondern du spendest auch für die Kinder-Krebs-Station im Krankenhaus! Danke nochmal. Das war echt eine starke Geste...« Ich muss leicht grinsen.  »Das habe ich doch gerne gemacht...« Ich stelle mir mein Gewissen vor, wie es mich auslacht. Du wolltest Samu imponieren. Gib's zu!, äußert es sich jetzt. Mag sein. Aber das ist nichts schlimmes und jetzt halt die Klappe!, antworte ich in Gedanken und am Club angekommen steigen wir aus.

Wir setzen uns wieder an unserem Stammplatz und Nina kommt breit strahlend zu uns. »Riku, lass dich mal drücken! Ich fand es mega selbstlos von dir!« Die Blondine breitet ihre Arme aus und umarmt mich, was ich lachend zu lasse. »Sowas ist doch selbstverständlich.«, antworte ich. »Riku sieht alles als selbstverständlich an, was er tut.«, sagt Samu. »Wir würden gerne zwei große Burger mit Pommes und einem großen Bier bestellen.« Nina lächelt und notiert es sich. »Alles klar, Jungs. Dann bis gleich!«, sagt sie und verschwindet in Richtung Küche. »Oh Mann...« Ich sehe Samu an. »Was?«, frage ich ihn und er zuckt mit den Schultern. »Ich weiß auch nicht...es ist einfach so unglaublich...« Ich nicke. »Und was ist unglaublich?« Samu lacht. »Ich meine der ganze Tag ist unglaublich. Noch heute Mittag oder so hättest du mir wahrscheinlich gerne eine rein gehauen für meinen riesen Fehler...dann das bei der Siegerehrung mit deiner Geste den Kindern über...und halt den Fick in der Dusche...und jetzt sitzen wir hier und trinken gleich ein Bierchen wie in den guten alten Zeiten...« Ich nicke und lache leicht. »Ja, ich kann mir durchaus vorstellen, wie verwirrend es für dich sein muss...« Samu sieht mich einfach nur an. »Verwirrend ist noch gelinde ausgedrückt, glaub mir...« Jetzt schmunzle ich. »Was wäre denn ein passender Begriff gewesen?« »Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, Riku...wirklich keine Ahnung...« Ich lache erneut und Nina bringt uns unsere Gläser mit dem Bier. »Ich soll euch sagen, dass der heutige Abend aufs Haus geht.«, sagt Nina und schenkt uns beiden ein Lächeln. Samu und ich sehen uns daraufhin ungläubig an. »Wow, das ist echt nett. Danke, Nina...«, antworte ich, als ich wieder sprechen kann. Nina haut mir lachend gegen die Schulter. »Wir haben zu danken du Held! Die Schwester meines Chefs lebt auch von den Spenden, die ihr gesammelt habt.«, sagt sie und geht. »Auf dich Kumpel! Du bist der Held des Tages!«, sagt Samu und erhebt sein Glas. Ich schüttle den Kopf. »Bitte, Samu. Übertreib doch nicht.« Samu sieht mich ernst an. »Das tue ich nicht! Du bist heute der Held des Tages also widerspreche mir nicht und stoße mit mir an! Kippis!« Wieder schüttle ich den Kopf und lasse mein Glas gegen das seine klirren. »Kippis!«, rufe ich ebenfalls aus und wir nehmen den ersten Schluck.

Nachdem Nina uns unser Essen gebracht hat, reden Samu und ich noch über belanglose Dinge. Aber ich muss sagen, dass ich diese entspannte Atmosphäre genieße. Endlich stört keine Frau diesen Moment und das macht mich glücklich. »Das hier sind wirklich die besten Burger in ganz Finnland!« Samu stöhnt genüsslich auf. Ich grinse. »Das sagst du jedes Mal, wenn wir hier sind.« Samu lacht schallend auf. »Na und? Ich sage das immer wieder, weil es der Wahrheit entspricht!« Ich grinse breiter und esse ein paar meiner Pommes. »Hey Nina, können wir ein paar Scheiben Toast und eine Schale voll Chips bekommen?«, fragt Samu und ich ahne nichts gutes. »Alles was ihr wollt, Süßer!«, ruft die Blondine von der Bar aus und geht in die Küche. »Samu, jetzt sag nicht, dass...«, fange ich an. Samu grinst. »Und ob Kumpel. Du wirst es heute endlich probieren müssen!« Mir wird schon allein beim Gedanke schlecht. Und erstrecht als Nina uns die bestellten Zutaten bringt. »Danke, Nina!«, sagt er und legt sich eine Scheibe des Weißbrotes auf seinen Teller und macht Ketchup und Hamburgersauce darauf. Hinterher kommen Pommes und eine Handvoll Chips drauf. Anschließend wieder Ketchup und Hamburgersauce, ehe die zweite Scheibe Toast folgt. Nachdem er mit seinem Werk fertig ist, reicht er mir das Sandwich. »Bitte nicht...«, ich sehe ihn flehend an. »Abbeißen.«, so fordert Samu mich auf und ich sehe angewidert auf das Sandwich. Na komm...du hast es ihm versprochen..., so erinnert mich mein Gewissen. Und ich könnte mir dafür in den Arsch beißen, wenn es mir anatomisch möglich wäre..., antworte ich und spüre wie Samu mich beobachtet. Also Augen zu und durch!, so ermutige ich mich, schließe meine Augen und beiße letztendlich ab.

Und in meinem Mund entsteht eine heftige Geschmacks-Explusion. Die verschiedenen Geschmäcker aus Brot, Pommes, Chips, Ketchup und Hamburgersauce vermischen sich zu einem und ich erlebe zum ersten Mal einen Food- gasmus. »Ach du heilige Scheiße!«, stoße ich fluchend aus, als ich den Happen schlucke. Samu hat sich bereits das nächste Sandwich gemacht und isst es grinsend. »Ha! Ich wusste doch, dass es dir schmecken wird!«, so triumphiert mein Kumpel und lacht. Auch ich lache und lege mein Sandwich auf meinen Teller, ehe ich meine Hände mit der Serviette säubere und mir die Sauce auch von meinem Mundwinkeln abwische. »Jaja, jetzt beruhige dich.«, antworte ich entspannt und nehme einen Schluck von meinem Bier.

»Soll ich dich wirklich nicht mit nehmen? Ist doch bestimmt besser, wenn ich dich fahre...«, meint Samu, als wir gegen zwei Uhr den Club verlassen. Aber ich schüttle nur den Kopf. »Nein danke. Ich fahre lieber mit dem Rad. Dann kann ich noch etwas frische Luft schnappen...«, antworte ich. Samu nickt, sieht mich aber skeptisch an. »Na gut, wie du willst. Du bist immerhin erwachsen. Aber schreib mir, wenn du Zuhause angekommen bist.« Ich verdrehe lachend meine Augen. »Ja okay, Papa. Mach ich.« Nachdem ich das gesagt habe, hole ich mein Rad aus dem Kofferraum und packe meine Sporttasche auf dem Gepäckträger. Hinterher bekommt der Blonde noch eine Umarmung und ich steige auf das Rad und fahre los.
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Nachdem Riku etwas vom Club und von Samu entfernt ist und an einer dunklen Gasse vorbei gefahren ist, gehen zwei Scheinwerfer an und der blaue SUV setzt sich in Bewegung.

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No matter what they say- I've chosen my own way #Wattys2019Where stories live. Discover now