Kapitel 3 - Warnung

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Der nächste Morgen beginnt mit einem Donnergrollen. Ich hätte ja fast behauptet , das ganze Haus hat gebebt so laut wie das war. Dementsprechend , sitze ich Kerzengerade im Bett und beobachte die halb offene Badezimmertür, hinter der sich anscheinend Ellie befindet. Kurz nachdem ich aufstehe, denke ich darüber nach wie meine Laune wohl Heute sein wird. Manchmal habe ich das Gefühl, die Kontrolle darüber zu verlieren. Natürlich kann man nicht immer selbst entscheiden, wie es einem geht. Aber dennoch gibt es Situationen, in denen man sich selbst treten, und sagen muss, dass der Kopf dieses mal nicht gewinnen darf. Der Heutige Tag zählt wohl irgendwie nicht dazu. Trotz meiner nicht ganz so hellen Laune, laufe ich lächelnd ins Bad und zeige der verwirrten Ellie, wo die Handtücher sind. Aber so bin ich eben. Ich meine, mir selbst kann es kaum schlechter gehen - psychisch sowohl auch körperlich, und trotzdem helfe ich Menschen bei denen ich weiß, dass sie es wert sind, und stelle ständig deren Bedürfnisse über meine. Vielleicht weil ich weiß wie es ist, wenn man ganz allein mit sich selbst ist. Ich kenne Ellie noch nicht so lange, um zu sagen, sie ist es wert. Aber mein Gefühl täuscht mich wirklich selten. Damals, war meine Mutter neidisch auf meine Menschenkenntnis. Zu dem Zeitpunkt, wusste ich noch gar nicht, was das war und welche Auswirkungen es auf mein Leben haben würde.

Ich fahre mir durch meine zerwuselte Schlaf-Frisur , und betrete anschließend das Badezimmer um das Wort zu erheben. 
''Ich warn dich vor Ellie, meine Laune ist Heute nicht die beste, aber ich gebe mir Mühe.'' murmel ich schlaff daher gesagt, und verlasse das Bad, nachdem ich eine Antwort von Ellie bekomme, mit der ich nicht gerechnet habe. 

''Das reicht.'' höre ich sie sagen. 
''Was?  Was reicht?'' frage ich verwirrt, und drehe mich in ihre Richtung um sie anzuschauen. 

''Du gibst dir Mühe, Kara. *Das* reicht. '' lächelt sie und schließt kurz darauf die Tür vor meiner Nase. Ich kann gar nicht glauben was sie da gesagt hat. So oft wünsche ich mir, meine Mutter würde das zu mir sagen, oder überhaupt jemand. 

''Du weißt nicht wie unbequem und werden kann wenn mein..Kopf mir durchgeht. Es kann unberechenbar werden. So wie der gigantische Sturm da draußen.'' entgegne ich Ellie's Worten leise. Diese jedoch, lacht nur kurz. 

''Oh , tatsächlich? Soll ich in Deckung gehen, oder aus dem Fenster springen? '' ruft sie, und ich schüttel nach kurzen überlegen den Kopf.  Ich gebe zu, es tut gut Gesellschaft zu haben. Aber dennoch hielt ich meinen gewöhnlichen ''Sicherheitsabstand'' zu Menschen ein. 

''Sehr witzig.'' lache ich. Nur wenige Sekunden später, wird mir klar, dass ich gerade wirklich gelacht habe. So richtig. Ich stolziere noch immer verwirrt, ins Zimmer zurück. Ich denke oft an mein altes Leben zurück. So oft,das ich es sogar manchmal vermisse. Vor allem meine beste Freundin, die mich mir nichts dir nichts, einfach ausgetauscht hat. Als es schwierig wurde war sie plötzlich nicht mehr da, und ich glaube das war und ist ein großer Teil davon, das ich so abgesunken bin in den Monaten ohne sie. Ich kannte es nicht , durch etwas alleine gehen zu müssen. Mittlerweile kenne ich es, und ich weiß das es Möglich ist. Man wächst und wird stärker, mit jedem Krieg den man alleine bekämpfen muss. Aber es gibt Situationen, und Lebenswege, an denen man nicht alleine sein kann. Ich mag vorsichtig geworden sein, was Menschen und neue Freunde angeht. Und ich weiß auch , dass ich kompliziert bin. Aber genau so brauche ich jemanden der mich hält, wenn ich  mich selbst nicht mehr halten kann. 

Save me ~ Und am Ende bleibt nur die ErinnerungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt