73|niemals aufgegeben

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„Ich.. Aber du.. Du wirst nichts tun versprochen?", fragte er plötzlich und ich sah ihn verwirrt an,„Seren versprich mir, dass du nichts an deinem Leben verändern wirst." Ich sah ihn noch verwirrter an. Das war ich auch. Wieso sollte ich etwas an meinem Leben ändern, wenn Kenan mit mir über seine gezwungene Reise sprach?
Das ergab doch alles keinen Sinn.

~

„Versprochen..", murmelte ich letztlich und er schien noch immer unsicher dabei zu sein, ob er es mir erzählen sollte. Meine Anspannung stieg.

„Okay eh.. Kannst du dich daran erinnern als ich diesen Bibliotheksdienst machen musste?", fing er an und ich war komplett raus. Das war mir aller zu durcheinander, dennoch nickte ich.

„Ich habe mich ja nach einer Zeit geweigert das weiterhin zu tun und musste zu Meghan.", fuhr er fort und langsam nickte ich, ohne eine Ahnung wohin das führen sollte,„Wir haben nicht über diese Bibliotheksscheiße geredet. Sie hatte mir erzählt, dass ich nach Dallas fliegen sollte wegen dem Studium. Ich studiere ja Architektur, aber für den Platz bei meinen Eltern musste ich auch eine Ahnung vom Management haben und sie hatten einen guten Freund dort, der mich unterrichten würde. Hatte er auch. Eigentlich ist es so geplant, dass Koray sich später um diese Managementsache kümmern soll, aber ich brauche auch eine Ahnung, weil ich den größeren Platz sozusagen bekomme." Er machte einen kurze Pause um oder durchzuatmen. Ich tat es ihm gleich.

„Wir waren damals noch nicht zusammen.", kam es einfach aus mir und er nickte ganz langsam,„Das war zu der Zeit, als das erst neu angefangen hatte. Wir hatten paar Dates, aber nichts festes." Er nickte erneut.
Ihm war von Anfang an klar, dass er gehen würde. Das wusste ich, aber nicht, dass es so weit früher war. Ich dachte irgendwann mitten in der Beziehung wäre er zu der Erkenntnis gekommen.

„Und weil ich was festes wollte, habe ich es abgelehnt.", fügte er hinzu und nahm behutsam meine Hand in seine,„Weil ich dich wollte habe ich ihr Angebot abgelehnt." Ich brachte keinen Mucks hervor.
Dann war es doch nicht sicher. In meinem Kopf drehte sich alles.

„Die haben auch für einige Monate Ruhe gegeben, aber.. erinnerst du dich an unsere erste Trennung? Zu der Zeit hat meine Mutter mich wieder darauf angesprochen, aber ich habe wieder abgelehnt, weil.. auch wenn wir nicht mehr zusammen waren, ich nicht weg wollte. Und Hoffnung hatte. Ich hoffte, dass wir wieder werden würden und das war auch so. Wir kamen wieder zusammen.", erzählte er mir. Ich konnte nicht fassen, dass sich das alles vor mir abspielte und ich nichts mitbekam.
Dennoch war ein riesiges Fragezeichen in meinem Kopf und der Raum rabenschwarz. Wo führte das hin?

„Meine Mutter hat dieses Thema immer wieder mal aufgegriffen und Meghan auch, aber sie hatte versucht mich umzustimmen. Meine Mutter mich zu zwingen. Ich wollte aber bei dir bleiben und keine halbe Weltreise starten.", redete er und ich spürte meine Beine wegen der Kälte nicht mehr,„Dann.. kam diese Sache mit Alissa. Ihr habt euch geschlagen und sie.. ist sofort zu meiner Mutter gerannt in der Hoffnung sie würde dich von der Uni nehmen." Ich hielt die Luft an. Wegen dieser dämlichen Sache ging er? Aber nein. Er sagte in der Hoffnung. Also passierte es nicht.. oder? Langsam atmete ich wieder aus.

„Meine Mutter ist mit Alissa gemeinsam zu Meghan gegangen. Die haben es wohl sehr übertrieben, weil Meghan auch mich sprechen wollte.", erzählte er und langsam näherten wir uns der Sache,„Die Sache war schnell vom Tisch, weil ich ihr erklärte, dass Alissa dich provoziert hatte, aber.. es trieb meine Mutter nur dazu an weiter nachzuhaken. Im Bezug auf dich." Meine Kehle schnürte sich zu und ich versteifte mich.
Ich hatte nichts getan, also wieso sollte sie nachforschen und dann noch fündig werden?

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