Chapter 5

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POV: Namjoon:
Ab morgen habe ich eine Menge zu tun. Ich muss Jin auf Schritt und Tritt verfolgen. Hoffentlich finde ich auch etwas und der ganze Aufwand ist nicht umsonst. Soll ich jetzt noch eine rauchen? Meine Mutter interessiert es eh nicht ob ich nach Rauch stinke oder nicht. Mein Vater ist wie immer auf Geschäftsreise. Ich glaube ich habe ihn zuletzt vor zwei Monaten gesehen. Taehyung, mein kleiner Bruder hockt wahrscheinlich vor seinem Computer, um mit seiner neuen Internetbekanntschaft zu skypen. Also denke ich, ich könnte noch eine vertragen. Seufzend hole ich meine Schachtel raus, setze mich auf eine Bank und zünde die Zigarette an. Warum habe ich damit eigentlich angefangen? Ich glaube wegen meinen Eltern… Früher war alles perfekt, aber seit mein Vater immer öfter weg ist und meine Mutter denkt er würde ihr fremdgehen ist dieses Haus das reinste Gefängnis. Keiner kümmert sich um Taehyung. Mir hilft auch niemand. Na gut, so viel Hilfe brauche ich auch nicht. Aber Tae… Er ist in psychotherapeutischer Behandlung. Ich denke er müsste manchmal mit unseren Eltern darüber sprechen. Ich alleine kann ihm auch nicht immer helfen. Er verletzt sich selbst. Jedes Mal, wenn ich neue Wunden entdecke könnte ich ausrasten. Unsere Mutter sagt ihm nur, dass er aufpassen soll wie tief er schneidet. Wie kann man nur so gefühlskalt sein?! Es ist ihr Sohn, verdammt nochmal! Jin hat sicher nicht solche Probleme… Bestimmt hat er liebe Eltern die sich den ganzen Tag vorbildlich um ihn kümmern. Dieser Streber… Ich werde schon alles über ihn herausfinden. Das schwöre ich! Nach einigen Minuten ist meine Zigarette aufgeraucht und ich stehe auf. Mein Haus ist nur ein bisschen von hier entfernt. Ich will dort nicht hin! Aber wenn ich abhaue hat Tae gar niemanden mehr. Das kann ich ihm nicht antun. Seufzend schließe ich die Tür auf und trete hinein. Meine Schuhe und meine Jacke werfe ich achtlos in eine Ecke unseres Flures. Ohne meine Mutter zu begrüßen steige ich die Treppen hinauf in mein Zimmer. Aus Taehyungs Zimmer kann ich sein Lachen hören. Er skypt wohl wirklich. Naja, solange er vorsichtig ist und es ihn glücklich macht habe ich nichts dagegen. Irgendwie habe ich das Gefühl Taehyung hat sich verliebt. Seit Tagen starrt er ständig auf sein Handy oder seinen Computer. Jedes Mal grinst er. Vielleicht sollte ich mir mal anschauen wer ihn so zum Lächeln bringt. Aber erstmal entwickle ich einen Plan wie ich unauffällig Jin stalken kann. Ich brauche auf jeden Fall Tarnklamotten. Er soll mich ja nicht gleich an meinen auffälligen Sachen erkennen. Und ich brauche ein Cap… Meine blonden Haare sind ziemlich auffällig. Vor allem seit ein bisschen lila mit drin ist. Farbunfall… Dagegen ist Tae mit seinen silbergrauen Haaren noch total normal. Alle meine Freunde haben auffällige Haarfarben. Yoongi mit seinen mintgrünen und auch Hoseok mit seinen orangenen Haaren.  Jimins blaue Haare sind auch nicht gerade unauffällig. Immerhin erkennt uns so jeder schon von Ferne. Ehe ich mich versehe ist es Abend. Ich habe echt so lange für mein Outfit für morgen gebraucht?! Gruselig… Um sieben gibt es bei uns Abendbrot. Das ist das einzige was meine Mutter hinbekommt. Langsam mache ich mich auf den Weg nach unten. Tae und sie sitzen schon da. „Hi Joonie!“ Tae winkt mir wie ein kleines Kind zu. Manchmal zweifle ich echt an seinem Alter. Meine Mutter nickt mir einfach nur zu. Wow, wie liebevoll. Sie könnte ja wenigstens fragen wie unser Tag so war, aber nein… Natürlich nicht. Es reicht ja schon, dass wir an einem Tisch sitzen. Lustlos stochere ich in meinem Essen rum. „Schmeckt es dir nicht?“ Verwirrt schaue ich auf. Sie hat mich gerade echt was gefragt?! Wahnsinn… „D-doch. Ich war nur gerade in Gedanken.“ Nach dem Essen gehe ich mit Tae in sein Zimmer. „Joonie… Ich muss dir was erzählen.“ Tae macht eine bedeutungsvolle Pause. „Ich bin verliebt.“ „Dachte ich mir.“, erwidere ich lächelnd. „W-wie-?“ Erschrocken schaut er mich an. „Seit Tagen grinst du nur noch dein Handy an… War doch klar. Wie heißt die Person denn? „Jungkook. Jeon Jungkook. Er ist in meinem Alter und wohnt ein bisschen weiter weg.“ „Also wird das eine Fernbeziehung?“ „Ich denke schon… Aber er hat gesagt, dass er eventuell hierherzieht.“ „Nur für dich?“ „Ja. Seine Eltern haben sich vor ein paar Monaten getrennt. Damals ist er zusammen mit seiner Mutter weggezogen. Also, er hat eigentlich schonmal hier gelebt. Aber er will lieber zu seinem Vater.“ „Und der wohnt noch hier?“, frage ich nach. „Genau. Gibst du uns deinen Segen?“ Ich muss lachen. „Eigentlich fragt man seinen Vater nach seinem Segen und nicht seinen großen Bruder aber ja du hast meinen Segen.“, antworte ich kichernd. „Danke!“ Wie ein Flummi hüpft er auf und ab bis er schließlich in meinen Armen landet. „Wehe er bricht dir dein Herz!“, warne ich ihn. „Keine Sorge… Jungkook ist anders.“ Wir quatschen noch etwas bis ich mich in mein Zimmer verziehe und meine Hausaufgaben mache. Reine Zeitverschwendung… Egal wie sehr ich mich anstrenge, es ist sowieso immer falsch. Auch das ist bei Jin anders. Er hat nie Fehler. Er ist perfekt. Dafür hasse ich ihn! Ich würde gerne mit ihm tauschen. Sein Leben ist eigentlich super. Wenn er nicht Schülersprecher wäre, könnte er total beliebt sein. Er hat doch kein Plan wie es ist so wie ich zu sein und trotzdem nervt er mich jeden Tag wegen Kleinigkeiten.

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