Together? Together. [a Malum One Shot]

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[Michael's p.o.v.]

Ich wusste es. Ich wusste, dass es mir schwer fallen würde, keinem davon zu erzählen. Aber ich habe Angst, es Calum zu sagen. Was würde er tun? Würde er mich hassen? Mich schlagen? Verachten? Vielleicht sogar verlassen?

Ja, ich bin mit Calum zusammen. Es läuft sogar sehr gut zwischen uns. Das einzige Problem in unserer Beziehung bin ich. Wir sind noch nie weiter als rumknutschen gegangen. Warum? Der Grund bin ich. Ich habe Angst vor diesem Schritt. Ständig habe ich Angst, dass Calum mich verlassen würde. Calum meint, er würde mich niemals verlassen. Aber was, wenn doch? Wenn ich irgendetwas tue, was er als schlecht empfindet? Wenn er keine Gefühle mehr für mich hat?

Ständig plagen mich Alpträume, in denen Calum mich verlässt. In denen er mir sagt, dass ich wertlos, hässlich und einfach viel zu ängstlich bin. Doch jedes Mal wache ich dann ich Calums Armen auf und weiß, dass alles okay ist.

Jedoch ist es heute nicht so. Als ich aufwache, ist Calum weg. Ich kann ihn nirgendwo sehen und bekomme Angst. Als ich aufstehe, höre ich seine Stimme. Sie kommt aus Richtung des Wohnzimmers. Er telefoniert. Um ihn nicht zu stören, bleibe ich in der Tür stehen. Calum sieht mich nicht.

"Ich kann das aber nicht mehr!", höre ich Calum sagen. "Ja... Ich weiß! Aber er will nicht!" Erst frage ich mich, über wen Calum da redet. Doch dann realisiere ich es: Über mich!

"Woher ich das weiß? Sieh ihn dir doch an!... Nein, ich frage ihn nicht... Wofür denn? Er würde weinen... Ob es mir gefallen würde? Vielleicht... Wenn er dann jemand anderen hat..." Ich halte es nicht mehr aus. Tränen strömen meine Wangen herunter.

Ohne zu überlegen, laufe ich zu unserer Wohnungstür. Ich schmeiße die Tür hinter mir ins Schloß. Ich höre noch wie Calum meinen Namen ruft. Aber ich bleibe nicht stehen. Ich renne die Treppen hoch bis aufs Dach. Es ist noch dunkel draußen und ich kann die Sterne und den Mond sehen. Das beruhigt mich etwas. Ich setze mich an die Kante und lasse meine Beine sieben Stockwerke über dem Boden baumeln.

Ich höre wie die Tür zum Dach aufgeht und jemand auf mich zukommt. "Mikey?", höre ich Calums Stimme hinter mir. Vorsichtig drehe ich meinen Kopf in seine Richtung. Ich will nicht dass er sieht dass ich weine. Doch es ist schon zu spät.

"Warum weinst du, Babe?", fragt er sanft. "Als ob du das nicht wüsstest.", meine ich finster. "Hab ich was verpasst? Was ist passiert Babe?" Er schauspielert echt gut. "Hör zu, du weißt genau wovon ich rede. Du kannst gehen, Calum. Such dir jemanden, mit dem du weiter gehen kannst."

Verwirrt sieht er mich an, bis er zu verstehen scheint. "Verdammt...", murmelt er. Spöttisch ziehe ich eine Augenbraue hoch, kann jedoch immer noch nicht aufhören zu weinen. "Du hast mich belauscht, nicht wahr?", fragt Calum leicht sauer. "Hab ich nicht! Als ich aufgewacht bin warst du nicht da und ich wollte gucken wo du bist und dann... Dann hab ich das Gespräch zufällig mitgehört!" Wie kann er mich beschuldigen, ihn belauscht zu haben?

"Babe... Lass es mich erklären!", fleht Calum, doch ich versuche so kalt wie möglich zu klingen und antworte: "Was gibt es da noch zu erklären?"

Er atmet einmal tief ein und wieder aus. "Es ging nicht darum, dich zu verlassen. Also nicht so..." "Ach ja? Wie denn dann verlassen?", ich habe aufgehört zu weinen. Doch wie es scheint, fängt Calum gleich damit an.

"A-also... Ich habe mit Ashton darüber geredet... Also ich meine über uns und... Uhm... Ich komme einfach nicht damit klar dass... Äh... Dass es Leute gibt, die uns nicht akzeptieren würden und-", er bricht mitten im Satz ab. So unsicher habe ich ihn noch nie erlebt. "Und da hast du gedacht, es wäre besser wenn wir uns voneinander trennen oder was?", beende ich seinen Satz.

"Nein!", ruft er aus. "Ich habe gedacht... Gedacht dass wir gehen könnten." "Und wohin? Auf der ganzen Welt gibt es Leute die uns nicht akzeptieren würden!" Ich verstehe ihn nicht ganz.

"Ich meine nicht weggehen, sondern... Gehen halt.", sagt er leise. Langsam begreife ich. "Du meinst... Selbstmord?", geschockt sehe ich ihn an. Er nickt langsam.

Ich springe auf und falle ihm in die Arme. "Bitte nicht... Ohne dich würde ich nicht leben können!"

"Darum dachte ich, dass wir zusammen...", er streicht über meinen Rücken und Wärme breitet sich in mir aus. "Ich würde alles machen mit dir an meiner Seite.", flüstere ich. Er haucht mir einen sanften Kuss auf die Lippen.

"Würdest du auch jetzt und hier mit mir springen, ohne dich von jemandem zu verabschieden?", fragt er. Ich überlege. Was würden Ashton und Luke sagen? Meine Eltern? Meine gesamte Familie? Wären sie traurig? Vielleicht. Aber meine Familie würde mich sowieso nicht akzeptieren, wenn ich ihnen sagen würde, dass ich mit Calum zusammen bin. Aber wenn Calum alleine gehen würde, wäre ich ganz alleine. Mein Herz würde zerbrechen und ich müsste mich von allem trennen, was mit Calum zu tun hat. Ich müsste mir eine neue Wohnung suchen, müsste den Kontakt zu Luke und Ashton abbrechen. Und trotzdem wären dann immer noch die Erinnerungen da, die ich nicht einfach so löschen kann.

"Ja.", sage ich entschlossen. "Also würdest du hier und jetzt mit mir vom Dach springen?", fragt er nochmal, um sicher zu gehen, dass er sich nicht geirrt hat. "Sicher." Dann küsse ich ihn. "Ich liebe dich.", flüstere ich und realisiere, dass dies das erste Mal ist, dass ich diese drei Worte gesagt habe. Gespannt warte ich auf seine Reaktion. "Ich liebe dich auch.", haucht er in mein Ohr.

"Also werden wir es jetzt tun.", sage ich, eher zu mir als zu Calum. Er nickt. "Ja. Wir werden frei sein, keiner wird uns verachten. Dann können wir für immer zusammen sein."

Zusammen stellen wir uns an die Kante des Daches. "Cal?", frage ich ihn, "Was passiert wenn einer von uns überlebt?" Ich würde nicht gerne schwer verletzt im Krankenhaus aufwachen und erfahren, dass mein Selbstmordversuch fehlgeschlagen ist.

"Hab keine Angst, Babe. Das sind sieben Stockwerke nach unten, außerdem ist dort unten Asphalt. Das überlebt niemand. Denk einfach nicht daran." Und dann küsst er mich wieder.

Doch dieser Kuss fühlt sich anders an. So, als würden wir unsere ganze Liebe, die wir füreinander haben, in diesen Kuss stecken.

Als wir uns voneinander lösen, nimmt Calum meine Hand. "Zusammen?", fragt er leise und ich nicke. "Zusammen."

Und wir lassen uns fallen. Hand in Hand.

Und zum ersten Mal bin ich richtig glücklich.

***

Oh Gott ich hab Cal & Mikey umgebracht :o

Ich bin so ein schlimmer Mensch.

Trotzdem hoffe ich, dass ihr fleißig Votes und Kommentare da lasst.

Love You,

Holly xx

Together? Together. [a Malum One Shot] ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt