Kapitel 29

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,,Kathi?" Ruckartig drehte ich meinen Kopf. Meine Haare schwangen langsam mit. Meine ganzen Bewegungen verlangsamten sich, als wäre ich unter Wasser. Moment... Ich war unter Wasser! ,,Wer ist da?", fragte ich mit scharfem Ton. ,,Kennst du mich noch?", fragte die Stimme mit einem sanften Unterton. ,,Wen? Wen soll ich kennen? Wer ist da?" ,,Also stimmt es was man sagt." ,,Was? Was meinst du damit? Wer zur Hölle bist du?" ,,Du Armes. Sie haben dich völlig verweichlicht. Deine Erinnerung haben sie wahrscheinlich Stück für Stück ausradiert." 

Es kam nicht selten vor, dass ich seltsame Träume hatte, doch Meister Yoda hatte mir gezeigt wie ich sie beenden kann. Jedes Mal war es die gleiche Technik und jedes Mal schaffte ich es, den ungebetenen Gast aus meinem Kopf zu verdrängen.

,,Sieh dich nur an. Deine Haare, früher waren sie schöner nicht? Nicht so viel Spliss... Und was trägst du da? Das sind doch nicht die Kleider die für dich bestimmt sind." Nun sah ich mein verwirrtes Gesicht in einem Spiegel. ,,Na komm schon verschwinde.", murmelte ich. ,,Was ist nur aus dir geworden, hm?" Kurz stockte ich, da die Stimme immer noch da war. ,,Verschwinde!", rief ich. ,,Du hast die falsche Seite gewählt, sieh es doch ein!" Mein Körper war durchströmt mit Dunkelheit und Angst. ,,Was bist du?"

 Doch weiter kam ich nicht. Vor mir sah ich verschwommene Bilder. ,,Mama? Mama!", rief ich und rannte auf sie zu. Sie lag am Boden, ganz friedlich, als würde sie schlafen. ,,Mama.", murmelte ich erleichtert. Zögernd drehte ich sie um, doch als ich in ihr starres Gesicht blickte, drehte sich mein Magen um. Erschrocken wich ich zurück und starrte in ihre kalten offenen Augen. ,,Nein... Hau ab. Du bist nicht real!", versuchte ich immer wieder den Traum aus meinem Kopf zu verbannen. Als ich rückwärts lief, stieß ich auf einmal gegen einen weiteren Körper und als ich meinen Kopf wendete, erblickte ich meinen Vater, wie er in einer großen Blutlache lag. Heftig atmend versuchte ich meine Gedanken unter Kontrolle zu bringen. Ich konnte es nicht kontrollieren und das machte mir Angst.

Auf einmal spürte ich eine zweite Präsenz. Sie war keine Traumpräsenz, sie war echt. ,,Meister Yoda?" Niemand sonst hatte solch eine starke Machtpräsenz, außer vielleicht Padawan Skywalker, von welchem Gerüchte umgehen, er soll der Auserwählte sein. ,,Sie es nicht schaffen kann.", hörte ich schallen Meister Yodas Stimme. 

Mit einem Ruck sah ich alles ganz klar. Es war als hätte mir etwas die Sicht versperrt und wurde nun entfernt. Ich schaffte es, meine Atmung zu verlangsamen und meinen Blutdruck herunter zu fahren. Ich konnte spüren wie mir das Blut durch die Adern strömte und fühlte jeden einzelnen Schlag meines Herzens. Meister Yodas Technik hatte doch gewirkt.

Mein Körper hatte wieder einen normalen Puls erreicht und so langsam konnte ich wieder die reale Welt vor mir sehen. Anders als erwartet sah ich jedoch anstatt meinem verdunkeltem Quartier, die helle Krankenstation. Als ich vor mir plötzlich Meister Kenobis und Meister Yodas Gesicht vor mir sah, erschrak ich deutlich. 

,,Meister. Ihr habt mich erschreckt.", lachte ich leise nachdem ich kurz aufgeschrocken war. ,,Was... Was ist los?", fragte ich zögernd, als ich ihre geschockten Gesichtsausdrücke sah. ,,Moment... Wie bin ich hier hingekommen?" Fragend sah ich die beiden an. ,,Wie... Hast du das gemacht?", hörte ich auf einmal eine deutlich jüngere Stimme, dessen Gesicht ich nun auch erkennen konnte. Es war Meister Kenobis Padawan! Oder war er nun schon selbst ein Jedi Ritter? Keine Ahnung, aber da er zu den deutlich älteren gehörte, senkte ich kurz höflich meinen Kopf. ,,Padawan Skywalker.", begrüßte ich ihn. Die Blicke lagen immer noch auf mir.

,,Kann mir mal einer sagen warum ich hier bin?" ,,Katharina? Weißt du warum du hier bist?", fragte Meister Kenobi. ,,Nein, nicht wirklich, sonst würde ich nicht fragen." Innerlich ermahnte ich mich für mein vorlautes Verhalten. ,,Kannst du dich daran erinnern, was in den letzten 48 Stunden passiert ist?" ,,Das letzte was ich weiß, ist das Ahsoka, Tim und ich mit Gungi schwimmen waren und ihn aus dem Wasser retten mussten." Mit einem vielsagendem Blick schauten Obiwan und Meister Yoda sich an. ,,Dein Traum. Kein normaler Traum er war. Eine Vision er war." ,,Aber so welche hatte ich doch schon öfter. Es war zwar nie so schwer sie zu unterdrücken wie heute, aber es ging trotzdem.", murmelte ich schulterzuckend. ,,Katharina. Keine normale Vision das war. Eine Vision der dunklen Seite." ,,Der dunklen Seite?", fragte ich und musste schlucken. ,,Was... Was hat das alles zu bedeuten?" ,,Das Schwimmen mit deinen Freunden, das ist schon eine Woche her. Du bist kurz nachdem ihr auf mich und Meister Windu getroffen seid, zusammen gebrochen. Seitdem lagst du... im Koma."

,,Vor einer Woche?", flüsterte ich. Meister Kenobi nickte. ,,Aber dann..." ,,Die dunkle Seite sehr stark sein sie kann. In deinem Alter zu großen Schäden solch ein Ereignis führen kann." ,,Mir geht's eigentlich gut, außer dass ich ziemlichen Durst habe." ,,Ernst nehmen wir dies müssen. Nicht normal dies in deinem Alter ist." Ängstlich schaute ich auf ihn herab. Dann bemerkte ich den bemitleidenden Blick des Padawans.

 ,,Warum ist Anakin eigentlich hier? Ich meine Padawan Skywalker?", versuchte ich möglichst höflich zu klingen. Nun stand er von dem kleinen Stuhl auf, auf welchem er seit ich aufgewacht war gesessen hatte. ,,Ich... hatte ebenfalls eine Erfahrung wie du sie hattest. Als ich in deinem Alter war plagten mich ebenfalls solche... Visionen.", schluckte er. ,,Das tut mir leid.", antwortete ich direkt. ,,Es passiert nicht oft, aber es kommt dennoch vor, dass Kinder in diesem jungen Alter diese Visionen bekommen. Ich habe damals nur ein paar Tage kürzer als du im Koma gelegen. Etwa 5 Tage." ,,Wirklich?" ,,Wirklich. Das war eine schreckliche Zeit.", antwortete nun Meister Kenobi. ,,Katharina. Kinder in deinem Alter, die solch eine starke und von Hass erfüllte Vision haben halten es oft nicht aus. Sie liegen normalerweise rund zwei Wochen im Koma, einfach weil es eine zu große Last für sie ist. Es gab schon einige, die wegen eines derartigen Zwischenfalls den Orden verlassen haben." ,,Was ist aus ihnen geworden?", fragte ich zögerlich. Die zwei Meister wechselten vielsagende Blicke, gaben mir jedoch keine Antwort auf meine Frage. 

,,Das Wichtigste ist jetzt, dass du dich davon nicht verunsichern lässt. Das wäre das Schlimmste was du tun könntest." Ich nickte. ,,In der Macht du manchmal stärker sein magst als andere, das ist wahr. Doch niemals denken du darfst etwas besseres als andere du bist." ,,Nein Meister Yoda, so würde ich niemals denken." ,,Ausruhen du dich musst Jüngling. Große Tage dir noch bevorstehen werden."

I am a Youngling?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt